Nümbrecht - Die Reservemannschaft des SSV Homburg-Nümbrecht qualifizierte sich in der Relegation für die Kreisliga A und peilt dort nichts anderes als den Klassenerhalt an.

Nur die wenigsten hätten damit gerechnet, dass die Nümbrechter Zweitvertretung den zweiten Platz der Kreisliga B Staffel 4 erreicht und sich auf diese Weise für die Relegationsspiele um den Kreisliga A-Aufstieg qualifiziert. Hier zeigten sich die Schützlinge von Trainer Helmut Schenk im ersten Spiel gegen den TuS Untereschbach hellwach und gewannen mit 6:0. In einer dramatischen Partie gegen den TuS Lindlar II sicherte Daniel Baldus in allerletzter Minute ein 2:2-Unentschieden, was letztlich den entscheidenden Zähler brachte. Damit spielen nun beide Nümbrechter Seniorenmannschaften in der höchsten bergischen Spielklasse. Während die Erste als einer Aufstiegsfavoriten startet, geht es für die Reserve einzig und allein um den Klassenerhalt. „Es wird sauschwer“, gibt sich Schenk keinen Illusionen hin.

Kommen und Gehen

Nicht nur die Aufstiegsspiele gegen Untereschbach und Lindlar II haben gezeigt, wie wichtig der Faktor Erfahrung ist. Torsten Hennecken und Dirk Blum waren wichtige Stützen, hängen ihre Fußballschule aber an den Nagel. Da mit Jochen Schäfer ein weiterer der Altgedienten kürzertritt, vermisst Schenk die nötige Routine, weshalb er froh ist, dass ihm mit dem reaktivierten Mirsat Ajdaroski und Hermann-Josef Geisler zwei gestandene Kicker zur Verfügung stehen. „Das ist für das Mannschaftsgefüge sehr wichtig“, so der Trainer. Torwart Benjamin Dietzel kehrt aus Rossenbach zurück, und auch Adem Akar, der allerdings wegen einer Knieverletzung erst im Winter aktiv eingreifen kann, kennt das Team.

Die A-Jugendlichen haben ebenfalls schon Seniorenluft geschnuppert, angetan zeigt sich Schenk von Felix Roth, der verletzungsbedingt für das komplette vergangene Jahr aussetzen musste und jetzt wieder einsatzfähig. „Er hat mich bislang positiv überrascht. Von ihm verspreche ich mir viel.“ Toni Dauti und Tim Kulisch komplettieren die Neuzugänge und besitzen gute Chancen, sich einen Platz in der Startelf zu ergattern. Auf Amer El Saghir wird Schenk nun doch zurückgreifen können, nachdem es zunächst so aussah, als ob der Stürmer aus beruflichen Gründen nicht weiterspielen kann.

Die Mannschaft

„Im Training arbeiten wir in den Bereichen Zweikampfverhalten und Balleroberung besonders intensiv. Wichtig ist, dass wir Sicherheit in unser Spiel bekommen“, sagt der Übungsleiter. Die kommenden Gegner haben ein anderes Kaliber als die meisten in der Kreisliga B. „Ich muss die Mannschaft darauf einstellen, dass es Rückschläge geben wird. Auf der anderen Seite freue mich, dass gerade die jungen Spieler richtig gefordert und an ihre Grenzen gebracht werden.“ Schenk kann auf drei gute Keeper bauen, so dass es hier nicht zu Problemen kommt.


[Die Schützlinge von Trainer Helmut Schenk müssen ein schwieriges Startprogramm bestreiten.]

Noch einiges zu tun gibt es nach Angaben des Trainers bei der Abstimmung im Defensivbereich und der Besetzung der Position im zentralen offensiven Mittelfeld, wo bisher Hennecken die Fäden zog. „Am liebsten hätte ich eine dreimonatige Vorbereitung, um die richtige Mischung zu finden“, so der Coach, der ein klassisches 3-5-2 mit Libero bevorzugt. „Mit einer Viererkette werden wir auf keinen Fall spielen“, stellt er klar.

Saisonziel

Der Aufstieg in die A-Klasse war nicht einkalkuliert, zumal auch die 1. Mannschaft in der Liga spielt. Ein größerer personeller Austausch zwischen den beiden Teams ist nicht geplant und man geht mit völlig unterschiedlichen Zielen in die Serie. Schenk weiß, dass es ein ganz schwieriges Unterfangen wird, den Nichtabstieg zu realisieren. Viele Spieler betreten in sportlicher Hinsicht Neuland und die Liga ist in diesem Jahr extrem stark besetzt. „Die Mannschaft freut sich darauf, dass es losgeht, aber die entscheidende Frage wird sein, ob wir richtig dagegenhalten können. Die Konkurrenzfähigkeit muss gegeben sein.“ Ob die Qualität ausreicht, wird sich früh zeigen, denn das Auftaktprogramm mit dem vereinsinternen Duell am ersten Spieltag und den anschließenden Partien gegen Rösrath, Wiehl, Heiligenhaus II und Dümmlinghausen hat es absolut in sich. „Wir werden alles daran setzen, dass nicht schon zu Beginn eine große Kluft entsteht“, sagt der Trainer angesichts der Gegner zum Saisonauftakt. Dass die Mannschaft dank ihrer Geschlossenheit für Überraschungen gut ist, hat sie zu Genüge unter Beweis gestellt, aber nur wenn alle Leistungsträger fit bleiben und die Gewöhnung an die Kreisliga A nicht allzu viel Zeit in Anspruch nimmt, ist der Klassenerhalt möglich.


[Der Trainer mit den Neuzugängen Benjamin Dietzel, Tim Kulisch, Adem Akar, Fabian Förster, Milan Witopil und Toni Dauti (v.l.).]

Zugänge
Benjamin Dietzel (Spvg. Rossenbach), Toni Dauti (TuS Homburg-Bröltal II), Tim Kulisch (VfR Marienhagen), Adem Akar (Vatanspor Waldbröl), Hermann-Joseg Geisler (reaktiviert), Mirsat Ajdaroski (reaktiviert), Fabian Förster (eigene A-Jugend), Milan Witopil (eigene A-Jugend), Felix Roth (eigene A-Jugend).

Abgänge
Torsten Hennecken (hört auf), Dirk Blum (hört auf), Jochen Schäfer (tritt kürzer)

Spielerkader

Tor
Frank Hertrampf, Christian Jakobitz, Benjamin Dietzel

Abwehr
Raphael Müller, Daniel Baldus, Christian Schiering, Christoph Rippel, Bernhard John, Christoph Weber, Felix Roth, Francesco Parma

Mittelfeld
William Bayer, Mirsat Ajdaroski, Toni Dauti, Tim Kulisch, Fabian Förster, Hermann-Josef Geisler, Hendrik Jakobitz, Tim Kobs

Angriff
Simon Wenz, Adem Akar, Milan Witopil, Mark Hertrampf, Amer El Saghir

Trainer
Helmut Schenk (wie bisher)