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Alles neu am Ohl: Kunstrasen statt Grauwacke, Kadler statt Sommer

sf; 6. Aug 2010, 00:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Die Mannschaft des TSV Ründeroth.
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Alles neu am Ohl: Kunstrasen statt Grauwacke, Kadler statt Sommer

sf; 6. Aug 2010, 00:30 Uhr
Engelskirchen - Nach dem Auf und Ab der vergangenen Spielzeit steht man beim TSV Ründeroth vor einem Neuanfang - Integration der Jugend steht für den neuen Trainer Uli Kadler im Vordergrund - Stiefelhagen-Abgang schmerzt.
Von Sebastian Friedrichs


Neuer Platz, neuer Trainer, neue Ziele! Nach einer Spielzeit mit mehr Tiefen als Höhen schlägt man beim TSV Ründeroth nun einen anderen, leiseren Weg ein. Noch genau vor einem Jahr war man als Aufsteiger überraschend auf Platz fünf der Tabelle gelandet und erhoffte sich, nicht nur durch die Masse an Neuzugängen, sondern auch deren Qualität, einen Sprung nach oben machen zu können. Doch bereits früh wurde deutlich, dass man die Saisonziele korrigieren musste. Man geriet zwischenzeitlich sogar in schwere Abstiegssorgen, konnte gegen Ende jedoch noch einmal zulegen und die Saison auf einem versöhnlichen siebten Platz beenden. Für den neuen Trainer Uli Kadler, der Dennis Sommer an der Seitenlinie ablöst, geht es nun in erster Linie darum, „mit dem Abstieg, nichts zu tun zu haben. Wir wollen nicht in den unteren Regionen herumdümpeln, sondern wieder eine gute Rolle in der Kreisliga A spielen“, erklärt er.

Kommen und Gehen

Mit Jonas Stiefelhagen, der sich dem Bezirksligisten aus Frielingsdorf anschließen wird, verliert man DEN Top-Scorer des Vereins. Seit zwei Jahren gehörte er zu den besten Angreifern der höchsten bergischen Spielklasse (51 Treffer) und war maßgeblich am erfolgreichen Abschneiden des Vereins beteiligt. „Es ist zum Glück der einzige Abgang, wenngleich ein sehr schwerwiegender“, betont Kadler, der weiß, dass es nicht möglich sein wird, den Goalgetter eins zu eins zu ersetzen. Doch obwohl man sich mit nur einem externen Zugang verstärken konnte, spricht der Coach seinem Team nun keinesfalls die Qualität ab. „Der TSV bestand ja nicht nur aus Jonas Stiefelhagen. Der Kader war und ist personell stark besetzt. Jetzt kommen zu den gestandenen Fußballern noch junge, talentierte Spieler hinzu.“ Besonders André Buschner, der von den Lindlarer A-Junioren an den Ohl gewechselt ist, sowie dem Eigengewächs Fabian Klöckner traut Kadler zu, „dass sie ihre Chance ergreifen werden. Beide sind hochtalentierte Spieler, jedoch müssen sie sich erst in einem starken, ausgeglichenen Kader beweisen“, erklärt er.

Mit Philip Schumacher und Angelo Lombardo ergänzen zwei weitere Kicker aus den eigenen Reihen das Team, wobei Schumacher wohl noch ein wenig Entwicklungszeit benötigt und Lombardo nach seiner Verletzung zunächst darauf bedacht ist, den Anschluss wieder herzustellen. Diesen wird der letztjährige Neuzugang Henk Heßlenberg, der sich zu Saisonbeginn schwer an Schien- und Wadenbein sowie am Knie verletzte, wohl zunächst nicht mehr schaffen. „Ob es ein Comeback geben wird, ist fraglich. Bei ihm steht jetzt erst einmal die Gesundheit im Vordergrund“, sagt Kadler, der die Hoffnung jedoch noch nicht ganz begraben möchte. „Wenn er wieder fit werden sollte, ist er eine echte Verstärkung für die Mannschaft“, so der Übungsleiter, der sich zudem offen halten möchte, ob nach dem Trainingslager in Duisburg nicht noch Personal aus der eigenen Reserve den Sprung in den Kader der ersten Mannschaft schafft.

Die Mannschaft

In seiner ersten Saison als Kreisliga A-Trainer stehen Uli Kadler 25 Spieler zur Verfügung, wobei der neue Ründerother Coach sein Team noch vor Saisonbeginn auf 18 Mann reduzieren möchte. Problemzonen innerhalb der Mannschaft erkennt er auf den ersten Blick, trotz des Stiefelhagen-Abgangs, keine. 


 [Der neue Coach Uli Kadler geht in seine erste Kreisliga A-Saison als Train er.]   

„Im Abwehrbereich sind wir mit sehr erfahrenen Leuten stark besetzt und auch im Mittelfeld und in der  Offensive befinden sich einige Spieler noch in einem Konkurrenzkampf. So habe ich beispielsweise mit Johann Träger und Ali Tokgöz die Qual der Wahl zwischen zwei echten „Zehnern“. Dennoch befinden sich die Mannschaft und ich natürlich noch in der Findungsphase“, erklärt Kadler, der glaubt, dass es noch Zeit braucht, ehe die Mannschaft seine Fußball-Philosophie verinnerlicht hat. Gerne hätte der Übungsleiter die Viererkette eingeführt, doch die derzeitige Trainingssituation aufgrund des Platzumbaus lassen dies seiner Meinung nach nicht zu. „Das Risiko ist zu groß, deshalb werden wir das alte System mit einem 3-5-2 wohl beibehalten.“


Saisonziel

„Man merkt, nicht nur durch den Umbau der Platzanlage, dass sich hier in Ründeroth etwas bewegt“, glaubt Kadler, dass der neue Kunstrasen auch seiner Mannschaft, „ noch ein paar Prozent mehr entlocken wird.“ Deshalb ist für den Verfechter des Offensivspiels ein Ziel von grundlegender Bedeutung: „Absolute Priorität hat, dass wir uns von den unteren Rängen fernhalten und nicht in den Strudel des letzten Jahres geraten. Dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir eine gute Rolle in einer starken Kreisliga A spielen werden“, so der TSV-Coach, der keine explizite Platzierung vorgeben möchte. Ähnlich vieler Kollegen hält er die Klasse für sehr ausgeglichen, insbesondere deshalb, weil diverse Mannschaften personell enorm aufgerüstet haben. „Besonders Wiehl, Rösrath, Gencler und Nümbrecht traue ich einen heißen Kampf um die Tabellenspitze zu“, sagt Kadler, der zudem nicht ausschließen möchte, dass einer der Aufsteiger das Feld gehörig aufmischen wird.

Zugänge
Philip Schumacher (eigene A-Junioren), Fabian Klöckner (eigene A-Junioren), Angelo Lombardo (eigene Reserve), André Buschner (TuS Lindlar A-Junioren), Andreas Schaffrath (reaktiviert als Torwarttrainer)

Abgänge
Jonas Stiefelhagen (SV Frielingsdorf)



[Trainer Kadler und Buschner sind neu. Hofmann, Romeikat und Kriesten  aus der Reserve bekommen ihre Chance, beziehungsweise sind nach Verletzungen zurück (von links). Es fehlen: Schumacher, F. Klöckner,  A. Lombardo und Schaffrath.]

Spielerkader

Tor
Tim Kretschmann, Matthias Hoppe, Christian Basdorf

Abwehr
Marc Bauer, Robert Böhm, Johannes Gewalt, Michael Erdmann, Alexander Kriesten, Chris Burger, Fabian Lehner, Nils Hohnolt, Maik Bartoszewicz

Mittelfeld
Florian Boxberg, Tim Ehling, Johan Träger, Ali Tokgöz, Marco Lombardo, Philip Schumacher, André Buschner, Dennis Sommer

Angriff
Robin Klöckner, Fabian Klöckner, Kai Henkelmann, Angelo Lombardo

Trainer
Uli Kadler (für Dennis Sommer)

Torwarttrainer
Andreas Schaffrath
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