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Runderneuerte Mannschaft geht auf Titeljagd

lo; 4. Aug 2010, 10:30 Uhr
Bilder: Björn Loos --- Die Mannschaft des SSV Homburg-Nümbrecht.
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Runderneuerte Mannschaft geht auf Titeljagd

lo; 4. Aug 2010, 10:30 Uhr
Nümbrecht - Nach mehreren gescheiterten Anläufen will der SSV Homburg-Nümbrecht den Sprung in die Bezirksliga schaffen - Trainer Ralph Köhler kann dank 13 Neuzugängen auf einen großen Kader zurückgreifen.
Wie schon in den Vorjahren gehörte der SSV Homburg-Nümbrecht in der abgelaufenen Saison zu den heißesten Titelanwärtern. Unter dem neuen Trainer Ralph Köhler gelangen zum Auftakt neun Siege in Folge und der Traum vom Aufstieg schien sich zu erfüllen. Doch danach kam Sand ins Getriebe, wobei der Anschluss an Spitzenreiter SSV Bergneustadt II zur Winterpause gehalten werden konnte. Im Dezember brach kurzzeitig das Chaos. Einige erfahrene Spieler probten den Aufstand, doch der Vorstand hielt an Köhler fest. Die „Rebellen“ verließen den Klub, was zur Folge hatte, dass Köhler in der Rückrunde mit einem kleinen Kader arbeiten musste. Einige Ausfälle sorgten dafür, dass man mit der SSV-Reserve nicht mehr Schritt halten konnte, in der Endabrechnung landete Nümbrecht auf dem vierten Platz.  Nun also ein neuer Angriff auf die Spitze. Zu diesem Zweck stehen sage und schreibe 13 neue Akteure im Kader.

Kommen und Gehen

Die Verantwortlichen haben im Frühjahr losgelegt wie die Feuerwehr und sich die Dienste von neun Neuzugängen gesichert, dazu gesellen sich fünf Spieler aus der bärenstarken A-Jugend, die im vergangenen Jahr Dritter der Mittelrheinliga wurde. 13 Neue - das riecht nach einem längeren Integrationsprozess, doch Köhler schränkt ein: „Mit Willi Wink, Dennis Lepperhoff und Stefan Rößler haben wir eigentlich nur drei wirklich externe Neuverpflichtungen. Alle anderen sind Heimkehrer oder rücken aus der Jugend auf. Sie kennen sich untereinander und den Verein. Das  ist vielleicht unser Plus gegenüber anderen Mannschaften, die viele Leute von außerhalb geholt haben.“ Auf dem Sparkassen-Cup hinterließ das Team tatsächlich über weite Strecken schon einen eingespielten Eindruck.

Mit Ausnahme von Wink und Lepperhoff haben alle Zugänge Erfahrungen in der Bezirksliga gesammelt, obwohl die meisten noch recht jung sind. Bastian von Ameln erarbeitete sich bei seiner Stippvisite in Bröltal auf Anhieb einen Stammplatz, und das Trio Schwarz, Bubenzer sowie Altwicker war bei der Windecker Reserve gesetzt. Stefan Rößler hat bereits in Gummersbach unter Köhler gespielt und könnte zur Schlüsselfigur werden, denn einen richtigen Knipser hatte der SSV schon seit Jahren nicht mehr. „Er hat sich sehr schnell akklimatisiert und ich weiß um seine Qualitäten im Abschluss. Wenn er fit bleibt und keine Sperren kassiert, kann er auf 20 Tore kommen“, so Köhler. Vier Spieler haben den Klub verlassen: Alexander Lisun schloss sich Bröltal an, der in der vergangenen Saison häufig verletzte Arthur Schilke spielt nun beim Ligakonkurrenten aus Dümmlinghausen. Robert Wilde legt eine Pause ein, Klaus Hunger hatte bereits in der Rückrunde keine Rolle mehr gespielt.

Die Mannschaft   

22 Spieler stehen Köhler zur Verfügung. Ein großer Kader, in dem ein geringes Leistungsgefälle zu verzeichnen ist. Deshalb wird man personelle Engpässe auch besser bewältigen können als in der  abgelaufenen Rückrunde. Bei der Torwartfrage muss Köhler keine neue Antwort finden, denn Dennis Kulisch bleibt dem SSV erhalten, nachdem er beinahe beim THB gelandet wäre. „Ich bin froh, dass Dennis geblieben ist, sonst hätte der ganze Druck auf den Schultern von Paul Custodis gelastet, der jedoch, als er uns im letzten Jahr einige Male ausgeholfen hat, sehr gut gehalten hat“, sagt Köhler. Während die Verhältnisse in Sachen Nummer eins also geklärt sind, ist auf den meisten anderen Positionen der Konkurrenzkampf entbrannt. Viele Akteure sind flexibel einsetzbar.


[Ralph Köhler kann auf einen großen Kader zurückgreifen.]

Köhler wird das taktische System verändern und seine Elf im 4-4-2 oder 4-3-3 agieren lassen. „Diese Umstellung ergibt sich automatisch, da wir durch den Abgang von Arthur Schilke keinen klassischen Zehner mehr haben“, betont Köhler. Neue Möglichkeiten eröffnen sich auch durch den groß gewachsenen Dennis Lepperhoff. Köhler: „Er ist ein klassischer Stoßstürmer. So einen Spielertypen hatten wir bisher noch nicht.“ Der Trainer ist mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung sehr zufrieden, nur die Halbfinalniederlage beim  Sparkassen-Cup gegen Marienhagen sorgte für Verdruss. Köhler sieht solche Rückschläge aber als wichtigen Bestandteil des Lernprozesses, den seine junge Mannschaft durchläuft. „Die Jungs müssen begreifen, dass es mit Hacke, Spitze, 1, 2, 3 nicht funktioniert. Deshalb kam diese Niederlage nicht ganz ungelegen, obwohl wir gerne weitergekommen wären.“

Saisonziel

Beim SSV hat man aus dem großen Knall im Winter die richtigen Lehren gezogen und setzt auf junge Leute, die sich mit dem Verein identifizieren. Aus der Jugend kann man sich auch in den kommenden Jahren über einen qualitativ hochwertigen Zufluss freuen. „Darüber bin ich sehr froh. Diesen Spielern gehört die Zukunft. Sie sind das Kapital des Vereins“, meint Köhler. Das Ziel ist eindeutig: Nach mehreren gescheiterten Anläufen will Nümbrecht endlich den Sprung in die Bezirksliga schaffen. „Aber dieses Jahr wird es besonders schwierig. Es gibt sechs oder sieben Mannschaften, die um den Aufstieg mitspielen. Zum Schluss wird derjenige vorne stehen, der sich gegen die Teams von unten die wenigsten Schwächen erlaubt. Der Zweite wird meiner Meinung nach keine Chance auf den Aufstieg haben“, glaubt der Übungsleiter, der Wiehl, Refrath, Gencler Birligi, Rösrath, Altenberg und Dümmlinghausen zum Favoritenkreis zählt.

Zugänge             
Sebastian Schwarz (TSV Germania Windeck II), Daniel Altwicker (TSV Germania Windeck II), Simon Bubenzer (TSV Germania Windeck II), Daniel Schmidt (SV Frielingsdorf), Paul Gellert (TuS Homburg-Bröltal), Bastian von Ameln (TuS Homburg-Bröltal), Stefan Rößler (SSV Marienheide), Willi Wink (TuS Elsenroth), Dennis Lepperhoff (TuS Reichshof), Sebastian Ghofranifar (eigene Jugend), Dennis Hellen (eigene Jugend), Benjamin Zuther (eigene Jugend), Paul Custodis (eigene Jugend).

Abgänge            
Alexander Lisun (TuS Homburg-Bröltal), Klaus Hunger (BV 09 Drabenderhöhe), Arthur Schilke (Spvg Dümmlinghausen), Robert Wilde (hört auf).


[Die Zahl der Neuzugänge erreicht Mannschaftsstärke: Ghofranifar, Schwarz, Altwicker, Gellert, von Ameln, Lepperhoff, Köhler (oben v.l.); Bubenzer, Schmidt, Hellen, Wink, Zuther, Rößler.]

Spielerkader

Tor                                 
Dennis Kulisch, Paul Custodis

Abwehr                        
Julian Balthes, Florian Heikaus, Johann Kasper, Daniel Altwicker, Sebastian Ghofranifar, Simon Bubenzer, Christoph Roth, Bastian von Ameln

Mittelfeld                   
Robert Arnds, Paul Gellert, Andreas Kasper, Dennis Hellen, Daniel Schmidt, Sebastian Schwarz, Benjamin Zuther
                                        
Angriff
Dennis Gerlach, Max Lomnitz, Stefan Rößler, Dennis Lepperhoff, Willi Wink

Trainer                         
Ralph Köhler (wie bisher)

Betreuer                      
Arno Vorländer, Martin Becker.
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