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Tradition in der Moderne wiederbelebt

db; 16. Jul 2010, 19:05 Uhr
Bilder: Daniel Beer --- Dr. Hermann Platze, Frank Herhaus, Jürgen Marquardt, Georg Tatter (Kreisentwicklung) und Heinz-Gerd Stosiek (Umweltamt).
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Tradition in der Moderne wiederbelebt

db; 16. Jul 2010, 19:05 Uhr
Gummersbach – Dr. Hermann Platzen hat gemeinsam mit der Biologischen Station Oberberg eine traditionelle Wiesenbewässerung angelegt.
Wegen der anhaltenden Hitzewelle konnte die Biologische Station Oberberg ihr neuestes Projekt nur als „Trockenübung“ präsentieren. Im Strombachtal, in der Nähe von Liefenroth, ist eine traditionelle Wiesenbewässerungsanlage reaktiviert worden. Diese Art der Bewässerung war seit dem 19. Jahrhundert eine bewährte Methode, um die Ernteerträge zu steigern. „Diese Wiese zeigt, wie die Kulturlandschaft vor 100 Jahren noch war“, sagte Frank Herhaus, Geschäftsführer der Biologischen Station, heute bei der Vorstellung des Projekts.

Ursprünglich wurde das Grabensystem 1932 vom Landwirt Wilhelm Viebahn angelegt. Dessen Enkel, Dr. Hermann Platzen, entschloss sich dann bereits vor vielen Jahren diese Tradition fortzuführen. „Heute können wir hier präsentieren, wofür wir seit 15 Jahren gekämpft haben. Ohne die Hilfe der Biologischen Station hätten wir das nicht geschafft“, sagte Platzen sichtlich stolz. Möglich wurde der Traum letztlich aber nur durch die Unterstützung der NRW-Stiftung Natur, Heimat und Kultur. Platzens Frau Inge und der gemeinsame Sohn Hans-Gerd halfen bei den Arbeiten. Dank moderner Geräte ging das Ziehen der Ent- und Bewässerungsgräben deutlich leichter von der Hand. 


[Die Idee für dieses Wehr hatte Inge Platzen.]

Auf einer Informationstafel können sich Interessierte die Funktionsweise der Wässerwiese ansehen. An einem Hauptwehr wird Wasser aus dem Bach abgezweigt und gestaut. Anschließend läuft das Wasser durch Seitengräben, durchfeuchtet die Wurzeln der Pflanzen und fließt dann zurück in den Bach. Gummersbachs stellvertretender Bürgermeister Jürgen Marquardt äußerte sich ebenfalls erfreut: „Ich finde es toll, dass so etwas im Stadtgebiet von Gummersbach realisiert wurde. Mein Dank gilt der Familie Platzen für die geleistete Arbeit“. Weitere Informationen gibt es unter www.biostationoberberg.de.

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