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Offene Türen in eine vergangene Zeit…

ks; 20. Jun 2010, 02:10 Uhr
Bilder: Katharina Stahl --- Die gesamte Marktstraße stand am Samstag im Zeichen der 'Kulturräume'.
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Offene Türen in eine vergangene Zeit…

ks; 20. Jun 2010, 02:10 Uhr
Hückeswagen- Gestern Nachmittag öffneten sämtliche Häuser in der Marktstraße der Hückeswagener Altstadt ihre Türen für Jedermann im Sinne der Veranstaltung „Kulturräume“.
Von Katharina Stahl

Kaum war man über die Türschwelle eines der alten Giebelfachwerkhäuser getreten, lag ein Hauch Nostalgie und Brise Historie in der Luft - man fühlte sich in eine andere Zeit hineinversetzt. Jedes einzelne Haus samt Bewohnern oder Besitzern erzählt seine ganz eigene, individuelle Geschichte, wie zum Beispiel das heutige Tattoo-Atelier von Birgit Weiß, das einst mal ein Geschäft eines Uhrmachers, Optikers und Goldschmieds war, bevor es von einem Imbiss zu einem Tattoo-Studio umfunktioniert wurde.

[Tief hinab ging es in den Gewölbekeller von Birgitt Mostert.]

Oder das Haus der Theatermalerin Birgitt Mostert, die das Haus traditionsgemäß im Besitz ihrer Familie weiterführt und sich in dem Kellergewölbe, welches durch die spezielle Bauweise der Giebelhäuser bereits unter dem Haus der Nachbarn befindet, ihrer Arbeit widmet. Viele Künstler, größtenteils aus Hückeswagen, stellten ihre Gemälde und Fotografien aus, aber auch Tanz, Musik, Lesungen, unter anderem von der Schauspielerin Heike Schmidt, und Theater füllten das Programm und somit auch die „Kulturräume“. Bei dieser Veranstaltung wurde auch die enge Gemeinschaft und Zusammenarbeit der Hückeswagener deutlich, wie zwischen dem Fotografen Georg Bortfeld, der seine Industrieportraits ausstellte, und der Werbeagentur von David Schiwietz. Auch der Streetworker Chris Weinert, der sich mittlerweile im Oberbergischen gut eingefunden hat, war mit seinen Schützlingen vertreten, die aktuelle Fotos vom Geschehen knipsten und diese dann über einen Bildschirm in der Straße ausstrahlten. Zudem veranstalteten sie einen Handyfotowettbewerb mit Preisen im Wert von 1.250 Euro.

Die Idee zu dieser Veranstaltung hatte Britta Bognanni, die eine ähnliche Veranstaltung in Köln schon einmal gesehen hatte. Nachdem sie Bürgermeister Uwe Ufer von dem Einfall überzeugt hatte, warb sie bei den Hausbewohnern für dieses Projekt. Dieses Vorhaben kostete Bognanni nicht viel Kraft, da die Ansässigen sofort hellauf begeistert von dem Gedanken waren. Jeder packte mit an und steuerte seinen Anteil dazu bei, egal ob jung oder alt. Nach dieser Feuertaufe soll diese Veranstaltung zum festen Programm von Hückeswagen werden. „Hückeswagen ist nun schon als Eventstadt bekannt, jetzt wollen wir zeigen, dass wir kulturell auch etwas zu bieten haben“, so Bognanni über das Ziel der „Kulturräume“.

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