Gummersbach – Lothar Gothe kritisiert in seinem Leserbrief zum Bau der neuen Sporthalle die weitere Verschuldung der Stadt Gummersbach und warnt vor den Folgen.

Die hoch verschuldete Stadt Gummersbach beschließt also, eine Millionen teure Sporthalle für den ebenfalls hoch verschuldeten örtlichen Handballverein zu bauen, wobei das sehr hoch verschuldete Land NRW 4 Millionen Euro zuschießen soll.

Gummersbach scheint demnach die letzte Insel der Seligen im Schlaraffenland zu sein, während ansonsten überall wegen exorbitanter Verschuldungen auf allen Ebenen die Panik umgeht. Staaten stehen vor der Insolvenz, der Euro am Abgrund, Inflationsgefahr droht oder gar eine Währungsreform. Die Frankfurter Bürgermeisterin Roth hat gerade in einem dramatischen Appell auf die drohende Zahlungsunfähigkeit der meisten Kommunen hingewiesen und auf die verheerenden Folgen: Schulen, Kindergärten, Bäder, Kulturein-richtungen und Sozialleistungen werden rabiat eingeschränkt oder ganz gestrichen.

Die „überwältigende Mehrheit“ des Gummersbacher Stadtrats hat aber offenbar den Schuss nicht gehört. Für die hat die Sporthalle mit „VIP-Lounge“ höchste Priorität, mag sonst zusammenbrechen, was da will. Sollen unsere Kinder in einer kaputten Infrastruktur halt auch noch die Kredite für diese „Wohltat“ abstottern! Geld für Eintrittskarten haben die meisten demnächst sowieso nicht mehr. Auch möglich, dass der VFL  insolvent wird oder absteigt. Dann müssen unsere Nachkommen neben den Kreditabtragungen auch noch für die  Unterhaltungskosten aufkommen,  welche sich der Stadtrat mal eben zu einer „schwarzen Null“ schön gerechnet hat.

Wer privat so blind und verantwortungslos mit seinem Vermögen umgeht, gilt als geschäftsunfähig und bekommt vom Gericht einen Vermögenspfleger verpasst. Damit ist hier leider nicht zu rechnen. So bleibt nur die Hoffnung, dass wenigstens das Land in letzter Minute den Gummersbacher Ignoranten einen Strich durch die Schuldenrechnung macht.

Lothar Gothe, Bergneustadt

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