Oberberg – Der Verbandstag des Handballverbandes Mittelrhein hat es den nordrheinwestfälischen Wählern vorgemacht und am Samstag seinen höchsten Amtsträger Frank Gebhardt abgewählt – Lutz Rohmer neuer HVM-Präsident.

[Frank Gebhardt ist nicht mehr länger Prä- sident des Handballverbandes Mittelrhein.]

Geschichte wiederholt sich, ob im Großen oder Kleinen. Seit 1988 war Frank Gebhardt Präsident des Handballverbandes Mittelrhein. Doch ähnlich wie bei politischen Größen, wie beispielsweise Altkanzler Helmut Kohl, wehte auch Gebhardt, der für seine jahrelange verdienstvolle Arbeit unter anderem mit der Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Bundes-verdienstkreuz ausgezeichnet wurde, mit zunehmender Amtsdauer ein immer heftigerer Gegenwind entgegen. So verlief der Verbandstag des HVM zunächst eigentlich im normalen Rahmen. Nach den obligatorischen Ehrungen, bei denen unter anderem der Waldbröler Kurt Spychinger die WHV-Nadel in Gold erhielt, sollte es zur Wiederwahl des mittlerweile 74-jährigen Refrathers kommen, gegen den auch keinen Gegenkandidat aufgestellt war. Doch in diesem Jahr kam es anders. Ein Vertreter des Kreises Aachen beantragte zunächst einen geheimen Wahlgang. Gemäß den Satzungen wurde dem auch entsprochen.

Mit der Ergebnisbekanntgabe platzte nun aber die Bombe. Gebhardt erhielt von den 31 stimmberechtigten Teilnehmern gerade einmal sechs Stimmen, bei 25 Gegenstimmen. Nach einigen Beratschlagungen wurde der bisherige HVM-Männerspielwart Lutz Rohmer als Gegenkandidat für einen zweiten Wahlgang nominiert. Bei diesem setzte sich Rohmer schließlich mit 21 zu 5 Stimmen, bei vier Enthaltungen durch. Aufgrund dieser Vorgänge beschlossen nun sowohl Schatzmeisterin und gleichzeitig Pressewartin Barbara Dreyer sowie Rechtswart Wolfgang Faillard für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Ein insgesamt eher unrühmliches Ende der Amtszeit von Frank Gebhardt, das dieser aufgrund seiner Verdienste so auch sicherlich nicht verdient hatte. Der Gegenwind der vier Handballkreise war am Ende aber doch zu groß, so dass er schließlich abgestraft wurde.

[Carsten Thiele löste den Strombacher Markus Tietgen als Schiedrichterwart ab.]

Neu in den Vorstand gewählt wurden indes der Bonner Rainer Themann als Männer-Spielwart, der Waldbröler Falko Pühler als Rechtswart, der Strombacher Wolfgang Zapp als Schatzmeister, sowie Carsten Thiele vom TuS Derschlag als neuer Schiedsrichterwart. In ihrem Amt bestätigt wurde hingegen die langjährige Frauenwartin Trudi Fieger. Die Ämter des Pressewarts sowie der Mädchenwartin wurden dagegen nicht besetzt. Dies soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Vor seiner Abwahl hatte der Präsident in seinem Geschäftsbericht auf die Erfolge und Misserfolge der zurückliegenden Amtsperiode hingewiesen. Positive Entwicklungen seien dabei unter anderem im  Bereich des Schulhandballs und der Jugendförderung im Schiedsrichterwesen erkennbar. Der Handballkreis Oberberg habe hier eine große Vorbildfunktion. Aber auch im männlichen Jugendbereich gebe es anhand der durchgeführten Leistungstests sichtbare Fortschritte. So verbesserten sich die Auswahlmannschaften im Gesamtranking von Platz 13 auf Rang elf.  Tristesse dagegen im weiblichen Bereich. Hier gibt es nicht nur ein Mannschaftssterben zu verzeichnen, zudem stagniert man im Ländervergleich auch auf dem 16. Rang, hofft mit den neuen Trainern Dieter Trippen, Katrin Thiet und Carina Lietz aber zukünftig gegensteuern zu können.

Der HVM-Vorstand
Lutz Rohmer – Präsident des Handballverbandes
Rainer Themann – Spielwart / Vize-Präsident
Trudi Fieger – Frauenwartin
Falko Pühler - Rechtswart
Wolfgang Zapp – Schatzmeister
Carsten Thiele - Schiedsrichterwart
Katrin Thiet – Schulsportreferentin
Ralf Klinkenberg – Kinderhandballreferent
Kurt Spychinger – Vorsitzender des Landessportausschuss
Kalle Breuer - Vorsitzender des Verbandsjugendausschuss, Jungenwart