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Fünf Verletzte bei simuliertem Pflegeheim-Brand

ch; 9. May 2010, 03:21 Uhr
Bilder: Christian Herse --- Während die Feuerwehr den Brand bekämpfte, kümmterte sich das DRK um die Verletzten.
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Fünf Verletzte bei simuliertem Pflegeheim-Brand

ch; 9. May 2010, 03:21 Uhr
Lindlar – In einer gemeinsamen Übung probten Feuerwehr und DRK den Ernstfall. Bei einer Fettexplosion war es zu einem Feuer im „Haus Sonnengarten“ gekommen.
Eigentlich sollte es ein ruhiger Samstag im „Haus Sonnengarten“ in Frielingsdorf-Scheel werden. Die 64 Bewohner des Altersheims hatten bereits ihr Mittagessen zu sich genommen und genossen entweder die Mittagsruhe auf ihren Zimmern oder die Zusammenkunft in den Gemeinschaftsräumen. Doch als sich das Öl in einer vergessene Pfanne auf dem Herd in der Küche entzündete, drohte die Katastrophe. Statt umsichtig das Feuer zu ersticken, goss eine Aushilfe einen Eimer Wasser auf die Flammen. Explosionsartig verdampfte die Flüssigkeit und der Brand breitete sich zügig auch auf die angrenzenden Räume aus. Um 15:04 Uhr ging erreichte schließlich eine Notruf die Rettungsleitstelle, die daraufhin den Löschzug II der Gemeinde Lindlar und das DRK Frielingsdorf alarmierte.

[Wie im Ernstfall drangen die Helfer nur mit Atemschutz in das verqualmte Gebäude vor.]

Bei deren Eintreffen war das Treppenhaus des dreistöckigen Altersheims bereits völlig verqualmt, weshalb Einsatzleiter Karl Sauermann zwei parallel laufende Abschnitte festlegte. Während mehrere Trupps mit einem C-Rohr in die Küche vordrangen und das Feuer versuchten zu löschen, begaben sich weitere Atemschutzgeräteträger in das Heim, um dieses nach verletzten Personen zu durchsuchen. Beobachtet wurden sie dabei nicht nur von erschrockenen Nachbarn, sondern auch von aufmerksamen Bewohnern, die mit großem Interesse das Spektakel am Samstagnachmittag verfolgten. In einem dritten Abschnitt bauten derweil die Helfer des Roten Kreuzes den Behandlungsplatz auf.

Schon nach wenigen Minuten konnte ein Verletzter mit Verbrennungen und einem Schock aus dem Gebäude gebracht werden, ein zweiter folgte wenig später. „Weil die Einsatzkräfte zwischenzeitlich nicht mehr ausreichend erschienen, ließ die eingerichtete Feuerwehreinsatzleitung (FEL) Gemeindealarm ausrufen“, schilderte Feuerwehrsprecher Florian Sauer die Situation vor Ort. Schnell entspannte sich allerdings die Lage wieder, sodass die nachalarmierten Einheiten am Standort verbleiben konnten. Dass es am Ende nur fünf Verletzte, dargestellt von Jugendfeuerwehrleuten, zu beklagen gab, ist vor allem durch das rasche Vordringen von mehreren Zugängen in das Pflegeheim zurückzuführen.

Einmal im Jahr proben die Löschgruppen Frielingsdorf und Scheel, zusammengefasst im Löschzug II, gemeinsam mit dem DRK den Ernstfall. „Wir teilen uns praktisch ein Gerätehaus und wollen die Zusammenarbeit mit solchen Übungen festigen“, beschrieb Zugführer Dietmar Feldhoff den Hintergrund für das gestrige Auftreten. Zudem könne die Arbeit der Feuerwehr und Hilfsorganisation damit besser publik gemacht werden und Interesse beim möglichen Nachwuchs wecken.

In einer gemeinsamen Manöverkritik mit den Verantwortlichen auch vom Heim wurde direkt im Anschluss ein positives Fazit gezogen. „Als vorbildlich können wir die aktuellen Belegungspläne des Pflegeheims bewerten, aus denen detailliert hervorgeht, wo welcher Bewohner lebt und ob dieser bettlägerig oder noch gut zu Fuß ist“, stellte Sauer fest. Jedoch habe man auch erkannt, dass man mit 35 Feuerwehrleuten und 20 Rot Kreuz-Helfern an die Belastungsgrenze gekommen sei. „Im Ernstfall würden wir jedoch auch wesentlich mehr Einheiten alarmieren.“

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