Bilder: Katharina Glowicki --- Cheryl Bentyne (v.l.n.r.), Alan Paul, Janis Siegel und Tim Hauser eröffneten gestern Abend die 21. Wiehler Jazztage.
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The Manhattan Transfer jazzen die Wiehltalhalle
Wiehl Mit einem hochkarätigen Auftakt starteten gestern die 21. Wiehler Jazztage. Das mehrfach mit Grammys ausgezeichnete Vokalquartett brachte das Publikum zum Toben.
New York im Februar, Tokyo im März und im Mai Wiehl: The Manhattan Transfer eröffnete gestern mit einem fulminanten Auftritt die 21. Wiehler Jazztage. Sowohl die Songs aus ihrem neuen Album The Chick Corea Songbook - Spain, Times Lie, One Step Closer, 500 Miles High und Free Samba als auch die Hits der vergangenen Jahre riefen Begeisterungsströme im Publikum hervor.[Tim Hauser leitet mit einer kleinen Erzählung zum nächsten Song über.]
Das 1972 gegründete Vokalquartett aus den USA und ihre Band Yaron Gershovsky (Klavier), Steve Hass (Schlagzeug), Gary Wicks (Bass) und Adam Hawley (Gitarre) - verstanden es, den vollbesetzten Saal mit ihren atemberaubenden jazzigen Rhythmen und Melodien in ihren Bann zu ziehen. Kaum einer konnte sein Beine vom mit Wippen oder seine Hände vom mit Trommeln zurückhalten. Für jedes Solo erntete das Ensemble einen lautstarken Applaus. So auch für das angestimmte Stück Route 66, mit dem sie sich 1982 einen Grammy verdienten. Es folgten unter anderem die Songs Sing a Study In Brown, Java Jive, A-Tisket A Tasket, Groovin und Birdland.
Cheryl Bentyne sprühte nur so vor Energie und brachte die Zuschauer mit ihren Solos zum Toben. Das Gründermitglied Tim Hauser amüsierte mit seinem sympathischen Humor: Als wir jung waren, fühlten wir uns eingeschüchtert von schönen Frauen. Also fragten wir sie erst gar nicht. So gingen wir mit Frauen aus, mit denen wir das eigentlich gar nicht wollten, leitete er in den Song Shes Funny That Way aus seinem Solo-Album Love Collection über. Mit sehr viel Gefühl präsentierte Alan Paul Quiet Nights. Das Stück lernte er auf seiner Reise durch Brasilien kennen. Bei der temporeichen Darbietung von Jeepers Creepers zeigte Janis Siegel die Vielfalt ihrer starken Stimme. Mit einer A Cappella- Version von Thats The Way It Goes lieferte das Quartett eine Kostprobe der besonderen Art: Früher hatten die Jugendlichen kein Geld für Instrumente. So konnte man sie an jeder Straßenecke in New York City a cappella singen hören, erklärte Hauser.
Das Publikum bedankte sich nach dem zweistündigen Auftritt mit stehenden Ovationen und konnte so auch zwei Zugaben Free Samba und A Nightingale Sang In Berkeley Square dem Vokalensemble entlocken. Heute Abend geht es dann mit der Hot Jazz Night in der Wiehltalhalle weiter. Die Jazz Connection und die Jazz-Legende Chris Barber mit seiner The Big Chris Barber Band werden das Publikum unterhalten. Und The Manhatten Transfer sind schon weiter nach London gereist, wo sie zur gleichen Zeit im berühmten Ronnie Scott's Jazz Club auftreten werden.