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Hebammen sehen ihren Berufsstand bedroht

adi; 7. May 2010, 15:29 Uhr
Bilder: adi --- Die Hebammen und ihr 'Helfer'.
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Hebammen sehen ihren Berufsstand bedroht

adi; 7. May 2010, 15:29 Uhr
Gummersbach – Im Kreiskrankenhaus fand ein Informationstag statt.
Stellen Sie sich vor, Sie bekommen ein Kind und keine Hebamme kann Sie bei der Geburt unterstützen! Solch eine Situation ist gewiss nicht gerade die schönste, doch könnte sie bald zur Realität werden. Beim internationalen Hebammentag machten gerade auf diese drohende Situation die Hebammen des Kreiskrankenhaus Gummersbach während ihres Informationstags aufmerksam. Durch unbezahlbare Haftpflichtprämien, welche ab dem 1. Juli greifen, ist die Existenz des Berufes sowie die flächendeckende Versorgung der Gebärenden stark bedroht. Große Hoffnungen setzte der Deutsche Hebammenverband in die Verhandlungen über den Ausgleich der Haftpflichtprämienerhöhung mit den Krankenkassen. Diese sind jedoch Ende März als gescheitert erklärt worden.

„Wir werden es nicht hinnehmen, dass selbstständig tätige Hebammen wegen der drückenden Last der Prämien und der unzureichenden Anpassung der Gebühren der Geburtshilfe aufgeben müssen“, so Martina Klenk, die Präsidentin des Hebammen-Verbandes. „Zumal die Erhöhung des Betrages nicht durch einen Anstieg der Schadensfälle begründet verursacht worden ist, sondern durch die massiv angestiegenen Pflegekosten der Geschädigten. Wenn in dieser Angelegenheit keine zeitnahe Korrektur erfolgt, wird die flächendeckende Versorgung spätestens zum Juli zusammenbrechen.“ So startet der deutsche Hebammenverband eine E-Petition an der sich jeder durch ausfüllen eines Formulars beteiligen kann.


Des Weiteren hatten die 14 Hebammen des KKH Gummersbach einige Stände für interessierte Besucher mit Informationsmaterial rund um die Geburt , ihrer Vorbereitung sowie der Nachsorge liebevoll gestaltet, aber auch alle Hände voll zu tun! Weit über 100 Besucher nutzten dieses Angebot und so war es dann auch kein Wunder, dass die vielen angefertigten „Häppchen“ schon nach drei Stunden vertilgt waren. „Mit solch einem Andrang haben wir wahrlich nicht gerechnet,“ so Rita Beckmann, welche die Stelle Fachsbereichsleitung Geburtshilfe inne hat. „Aber wir sind sehr positiv überrascht, dass die Besucher sich wirklich Zeit nehmen und sich ja scheinbar bei uns sehr wohlfühlen. So konnten wir ihnen auch das gesamte Programm, welches das KKH Gummersbach rund um die Geburt anbietet, vorstellen.“ Dieses ist unter anderm bestückt mit der Geburtsvorbereitung, in der man sich in Ruhe durch Gespräche und Informationen auf die Geburt und das Leben mit Neugeborenen einstimmen kann.

Dann gibt es noch die Schwangerschaftsgymnastik, die Geschwisterschule das Müttercafe, die Babymassage, das Babyschwimmen, die Rückbildungsgymnastik und die Möglichkeit einen Kreissaal zu besichtigen. Dieses ist immer am ersten und dritten Dienstag nach telefonischer Anmeldung möglich. Ansprechpartner Rita Beckmann unter Tel: 02261/17 12 19 (Montag bis Freitag 10 bis 12 Uhr).
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