Lindlar - Johanniter stellten interessierten Eltern ihren Waldkindergarten vor.

Wie schützt man die Kinder gegen Zecken? Werden die Drei- bis Sechsjährigen im Winter frieren? Und: Haben sie im Waldkindergarten überhaupt die Gelegenheit zum Malen und Basteln? Mit diesen und vielen anderen Fragen kamen gestern interessierte Eltern zum Informationsabend in die „Alte Schule“ in Lindlar. Hier gaben die Johanniter, der Oberbergische Kreis und die Gemeinde Lindlar Auskunft über den neuen Waldkindergarten in Lindlar.

In dem Johanniter-Waldkindergarten werden sich ab 1. August  täglich bis zu 20 Kinder in einem Waldstück bei Unterheiligenhoven aufhalten. Als Unterschlupf bei Gewitter oder Schneebruch dient dem ersten oberbergischen Waldkindergarten ein Bauwagen. „Der Wagen ist mit einer Biotoilette ausgestattet, in ihm kann die warme Mittagsmahlzeit eingenommen werden, mit seinen aufklappbaren Tischen und den Regalen bietet er außerdem die Möglichkeit zum Malen, Basteln und Vorlesen“, berichtete in Lindlar Martina Gilles, die Bereichsleiterin der Johanniter für die Kindertagesstätten im Regionalverband Rhein.-/Oberberg. „In unsere Arbeit werden wir Fachleute wie Kinderärzte und Forstwirte mit einbeziehen, die erzieherischen Fachkräfte werden zudem geschult und weitergebildet“, erklärte Gilles.

 
Über ihre Erfahrung mit dem täglichen Aufenthalt im Wald sprachen an diesem Abend die Fachkräfte sowie zwei Mütter aus der Waldgruppe des Johanniter-Familienzentrums „Schützeneich“ in Burscheid. „Unser Sohn hatte während des ganzen Jahres keine einzige Zecke aus dem Wald mitgebracht, dafür hat er sich aber eine in unserem eigenen Garten eingefangen“, berichtete Ulrike Erridani. Sie beschrieb auch, wie flink und sicher sich ihr Sohn mittlerweile beim Klettern verhalte. „Er besucht seit einem Jahr die Waldgruppe und war in dieser Zeit kaum erkältet“, sagte sie. Im vergangenen Winter seien die Waldgruppen-Kinder stundenlang begeistert Schlitten gefahren, erzählte die Burscheiderin Silke Scholz. „Man muss ihnen die entsprechende Kleidung anziehen und da die Kinder sich ausreichend bewegen, frieren sie nicht schnell.“

Anmelden kann man sich bei Martina Gilles unter Tel.: 02262/76 26 22. „Die Öffnungszeiten, den Anbieter der täglichen warmen Mahlzeiten sowie die Gestaltung rund um den Bauwagen werden wir dann im Team mit den Eltern und zuständigen Fachkräften festlegen“, informiert in Lindlar der Johanniter-Regionalvorstand Steffen Lengsfeld.