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Mit "Du" und "Über sieben Brücken" begeisterte Maffay die Fans

ls; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Mit "Du" und "Über sieben Brücken" begeisterte Maffay die Fans

ls; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
(ls/30.5.2001-18:45) Von Leif Schmittgen
Waldbröl – Gestern Abend unternahm Peter Maffay und Band mit rund 9.000 Fans in Waldbröler Sportpark eine Zeitreise durch 30 Jahre Musikgeschichte.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Hat nach 30 Jahren nichts von seinem Elan verloren: Peter Maffay.]



Die Maffay-Band kam zwar fast eine Stunde zu spät und soll dann von dem schon anwesenden Securityteam erst nicht rein gelassen worden sein. Die circa 9.000 Maffay-Anhänger mussten deshalb eine Stunde länger vor den Toren des Stadions warten, weil die Band zunächst noch einen Soundcheck machen musste. Die Security machte auch den Mitarbeitern der Waldbröler Event GmbH - die das Spektakel toll vorbereitet hatte - immer wieder neue, oft unnötig scheinende Auflagen.

[9.000 jubelten dem Rock-Star in Waldbröl zu.]



Wer es dann bis ins Stadion geschafft hatte, erlebte im Innenraum Volksfeststimmung. Zahlreiche Getränke- und Imbissbuden waren aufgebaut. Von Würstchen über Döner und Pizza konnte sich der Gast mit zahlreichen kulinarischen Köstlichkeiten versorgen.

[Die großen Videoleinwände kamen erst ab der Dämmerung zum Einsatz.]



Maffay und seine Band begannen um Punkt 20 Uhr mit dem Konzert. Zu Beginn heizte er bei der untergehenden Sonne seinen Fans mit zwei rockigen Stücken so richtig ein, ehe er zu Balladen überging. Beim Hit "Dich zu sehen" sangen etliche Fans den Refrain mit. Zwischen den Stücken scherzte der Künstler auch einmal über sich selbst: "Ihr habt da hinten bestimmt Schwierigkeiten mich zu erkennen. Das liegt wahrscheinlich an meiner Körpergröße."

[Das ganze Stadion klatschte bei Hits wie "Sommer in der Nacht".]



Ein anderes Mal beklagte der Rock-Künstler, dass er Hunger habe. Als er dann ein Stück Pizza auf die Bühne bekam, bekannte er: "Mir ist es in 30 Jahren noch nie passiert, dass ich auf der Bühne ein Stück Pizza esse."



Bei dem Song "Siehst Du die Sonne nicht" erklärte der Star, dass er dieses Lied während des Krieges auf dem Balkan geschrieben habe, und dass dieser Wahnsinn endlich aufhören müsse. Mann solle seinen Mittelfinger erheben gegen die Leute, die Waffen in die Hand nehmen.

[Der gebürtige Rumäne spielte auch alte Hits wie "Du" und "Über sieben Brücken".]



Stimmung kam erneut bei dem Hit "Tiefer bei dir" auf. Als dann die Dämmerung einsetzte, kam die riesige Lichtanlage zum Einsatz. Auch eine Videowand, auf welche die Bandmitglieder projiziert wurden war im Einsatz.

[Bürgermeister Christoph Waffenschmidt hatte mit seiner Gattin zwischenzeitlich eine ganz tolle Aussicht vom Kranwagen (linkes Bild); diese beiden Jungs hatten Riesenspaß.]



Als Maffay den Song "Sommer in der Nacht" spielte, klatschte das ganze Stadion, ehe bei "Eiszeit" der Sportpark mit Wunderkerzen gesäumt war. Der gebürtige Rumäne spielte auch Superhits wie "Du" und "Über sieben Brücken", zu letzterem erklärte er, dass er den "Karat"-Song übernommen habe, um "Brücken zwischen Ost und West" herzustellen. Er und seine Band waren auch die ersten, die Konzerte in der damaligen DDR gegeben hatten.

[Vier "Gitarreros" und einen Bassisten hatte Maffay dabei.]



Das Alter bei den Zuschauern reichte von 17 bis 70. Die Fans waren zu dem Konzert aus unterschiedlichen Gründen gekommen. Monika Stein (19) aus Waldbröl hatte beispielsweise noch nie so ein großes Ereignis in der Stadt erlebt: "Ich finde es klasse hier. Schade ist aber, dass zu einem solchen Konzert nur so wenig Leute erschienen sind."

[Viele Kinder und Teenager ließen sich auf die Schultern heben, um besser sehen und jubeln zu können.]



Alte Maffay-Fans dagegen das Ehepaar Ebach aus Hamm an der Sieg: "Wir besuchen viele Konzerte, uns gefällt die familiäre Stimmung, da es etwas kleiner als sonst ist." Unter den Zuschauern waren sowohl "Rocker" als auch Familien mit Kindern.

[Am Ende des Konzerts stellte der Siebenbürge ausführlich die ganze Band vor.]



Die Band, die am Ende des Konzerts vorgestellt wurde, setzt sich aus hochkarätigen Musikern zusammen: Gitarrist Andreas Becker begann seine Rock-Karriere 1980 bei der Deutsch-Rock-Formation "Fee", mit der er vier Alben aufnahm und mehrere Tourneen absolvierte. Als Songwriter schrieb er das grandiose "Ich fühl wie du" auf dem "Tabaluga und Lilli"-Album und auf dem Album "X" stammen "Wenn du willst", "Du und ich für immer", "Bring mich nach Haus" und "Fühlst du genauso" aus seiner Feder.

[Bei "Eiszeit" war der ganze Sportpark von Wunderkerzen gesäumt.]



Der internationale Blues-Musiker Frank Diez spielte mit dem Bassisten Colin Hodgkinson bei über 1.000 Auftritten als Electric-Blues-Duo. Seit 1974 produziert Diez mit Peter Maffay auf der Bühne und im Studio.



Seit nunmehr vierzehn Jahren ist Carl Carlton fester Bestandteil der Peter Maffay-Band. Er gilt als "Meister der Slide-Guitar" und fasziniert mit dem Groove seiner knallharten Gitarrenriffs.

[Dank der Videoleinwände konnten auch in der hintersten "Reihe" die einzelnen Bandmitglieder - hier Schlagzeuger Bertram Engel - erkannt werden.]



Carlton sammelte seine musikalischen Erfahrungen in den unterschiedlichsten Konstellationen, unter anderem mit der Manfred Mann's Earthband. Man findet ihn an der Seite von Robert Palmer, Joe Cocker, oder dem australischen Superstar Jimmy Barnes, aber auch als Komponist für Filmmusik und als musikalischer Leiter der "Tabaluga und Lilli"-Inszenierung in Oberhausen.



Als Zehnjähriger stand Pascal Kravetz zum ersten Mal mit Udo Lindenberg auf der Bühne und sang mit ihn das Duett "Wozu sind Kriege da". Seit er 18 Jahre alt ist, bedient er mit Vater Jean-Jacques die Tasten in der Peter Maffay-Band und liefert die Background-Gesänge. Er gehört seit 1976 auch dem Panikorchester von Udo Lindenberg an. Für Peter Maffay komponierte Kravetz einige große Hits wie "Eiszeit", "Tiefer " oder "Karneval der Nacht". In der Band ist er seit 1977.

[Echte Maffay-Fans sind natürlich mit passenden Kappen und T-Shirts ausgestattet.]



Nach 23 Jahren in der Peter Maffay-Band ist die "Bis ans Ende der Welt"-Tournee im Jahr 2000/1 die 13., die Bertram Engel mitspielt. Seine Erfahrungen außerhalb der Maffay-Band machte er mit so bekannten Künstlern wie Robert Palmer, Bruce Springsteen, Joe Cocker, Wolfgang Niedecken, Udo Lindenberg, Jimmy Barnes und Eric Burdon.

[Immer wieder sprang der Rock-Musiker über die Bühne und begleitete seine Songs mit ausdrucksstarken Gesten.]



Als fester Bestandteil der Band ist Ken Taylor seit 1993 bei allen Produktionen und Tourneen dabei. Das Männermagazin "Playboy" bezeichnete den 55-jährigen Jon Smith als "genialsten Tenorsaxophon-Spieler, der je aus Texas kam". Seit über 30 Jahren wirkt der in Louisiana geborene Bläser bei Produktionen internationaler Musikgrößen.

[Von 17 bis 70 reichte das Publikum bei dem von Oberberg Online und Oberberg-Aktuell präsentierten Open Air.]



Steve Howard begann seine Karriere als Studiomusiker für Paul McCartney's Band "Wings", die in den 70-er Jahren große Erfolge verbuchte. Seit über 20 Jahren spielt der 49-jährige Trompeter und Flügelhornspieler mit den Größen des internationalen Musikgeschäfts.



Insgesamt kann man sagen, dass Peter Maffay auch nach 30 Jahren nichts von seiner "Power" und seinem Elan verloren hat. Sein Programm reichte an diesem Abend von rockigen Stücken bis zu gefühlvollen Balladen, rund durch dreißig Jahre Musikgeschichte. Interessant auch, dass alte "Schnulzen" wie "Du" in einem völlig neuen, überarbeiteten Stil fetziger präsentiert wurden.

["Der genialste Tenorsaxophonspieler aus Texas" und Trompeter Steve Howard.]



Am Ende des Konzerts um kurz vor 23 Uhr, nachdem Maffay "Karneval der Nacht" zum besten gegeben hatte, gab es noch ein riesiges Feuerwerk zu sehen, welches den Abendhimmel über Waldbröl hell erleuchtete.

[Hatten noch nie so ein großes Ereignis in Waldbröl erlebt: Monika (r.) mit Begleiterin (linkes Bild); Vom Tour-Truck verfolgte dieser Roadie das Konzert.]



Horst Friedrich von der Waldbröler Event GmbH zeigte sich mit dem Ablauf des Konzerts insgesamt zufrieden. Enttäuscht war er aber darüber, dass nur so wenig Zuschauer den Weg ins Stadion gefunden hatten. "Die Region sollte sich stärker mit Waldbröl identifizieren", fand er.

[Familiäre Stimmung herrschte beim Maffay-Konzert im Sportpark.]



Sehr zufrieden zeigte Friedrich sich mit der Leistung der vielen freiwilligen Helfer und stellte ihnen ein großes Lob aus. Auch die Stadt habe in ihren Möglichkeiten alles Erdenkliche getan, um ein gutes Gelingen der Veranstaltung zu ermöglichen. Bemängelt hat Friedrich allerdings, dass die Tourneeleitung fast alles verboten hat: Am Eingang wurden den Gästen zum Beispiel alle Getränke und Kameras abgenommen. "Die Event GmbH hat auch eine Superarbeit geleistet. Nur einige Kleinigkeiten müssen in Zukunft noch verbessert werden."

[Vor und nach dem Konzert gut gefüllt: der VIP-Raum mit Riesen-Buffet und mehreren Theken.]





[Tolle Stimmung herrschte bei den Fans bis in den späten Abend.]





[Zufriedene Gesichter bei den Veranstaltern (v.l.n.r.): Hans-Günter Rossenbach, Rolf Dick und Horst Friedrich.]







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