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„Bitte recht freundlich!“

jl; 16. Apr 2010, 13:08 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Seit gestern werden Fotoapparate und Fotos aus den Jahren 1890 bis 1960 im Bergneustädter Heimatmuseum ausgestellt.
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„Bitte recht freundlich!“

jl; 16. Apr 2010, 13:08 Uhr
Bergneustadt - Gestern wurde im Heimatmuseum eine Ausstellung mit alten Fotoapparaten eröffnet.
Von Julia Lau

Wie die beiden Ausstellungsleiter Maxx Hoenow und Walter Jordan auf die Idee kamen, können sie nicht mehr genau sagen. Hoenow interessiert sich schon lange, durch seinen Beruf bedingt, für alte Fotoapparate: „Mit den alten Geräten muss man gezielter Fotografieren, da man nur zwölf Fotografien zur Verfügung hat, damit es ein interessantes Bild ergibt“, sagt er.

Die Ausstellung mit dem Titel „Bitte recht freundlich!“ im Bergneustädter Heimatmuseum wurde von dem Meisterfotografen Maxx Hoenow sowie dem Museumsleiter Walter Jordan organisiert und gestern eröffnet. Nadja Hepner unterstützte die beiden bei dem Design des an die 50er und 60er Jahre angelehnten Flyers. Im Vorfeld wurden Bewohner Bergneustadts dazu aufgerufen, ihre alten Kameras sowie alte Fotos aus den Jahren 1890 bis 1960, vor allem die der Bergneustädter Firma Ising, dem Museum zur Verfügung zu stellen. Daraufhin folgte eine unterwartet große Anzahl an Interessenten, die kistenweise ihre Geräte vorbei brachten.


[Interessenten können die in Vitrinen ausgestellten Exponate bewundern.]  

Auch Bürgermeister Gerhard Halbe war einer von ihnen. Er hatte früher einen Ferienjob bei der Firma Ising. Dort musste er die Holzgriffe der Fotostative in roten Lack tauchen. Der ehemalige Museumsleiter Alfons Biermann lieferte zahlreiche alte Fotos. „Biermanns Tante war die erste Fotografen in Nordrhein-Westfalen, die ein Fotostudio besaߓ, berichtete Jordan. Zusammen mit der von Hoenow bereitgestellten, privaten Sammlung, kam eine beachtliche Summe an Geräten und Geschichten von ehemaligen Ising Mitarbeitern zusammen. Deshalb sind zwei Abende angedacht, an denen die Bürger ihre Erlebnisse miteinander teilen können, diese werden dann auch „konserviert“.

Hoenow und Jordan sind nicht die Besucherzahlen wichtig, sondern dass man sich für jeden Interessenten Zeit nehmen kann und Erfahrungen austauscht. „Ich mache diese Dinge fürs Herz und nicht für Geld. Ich kann mein Wissen an die Leute weitergeben und lerne selber immer wieder neue Dinge dazu“, so Hoenow. Die Besucher sollen sich rückbesinnen auf die Einfachheit der Kameras und diese spüren. Es sei ein tolles Gefühl durch solch einen alten Sucher zu schauen. Zum Abschluss der Eröffnung bekam Hoenow eine „Pucky 2“ geschenkt, das letzte fehlende Glied seiner Sammlung.

Die Exponate sind noch bis zum 25. Oktober im Heimatmuseum zu sehen und Interessenten können am 5. Mai, 2. Juni, 1. September und am 6. Oktober um 16 bis 19 Uhr, bei der Aktion Tag der „offenen Vitrine“, bei der man die Stücke in die Hand nehmen und ausprobieren kann, teilnehmen. Außerdem finden Foto-Exkursionen am 12. Mai, 9. Juni, 8. September und am 13. Oktober - von 16 bis 19 Uhr - mit der „Pucky-Box-Kamera“ statt. Hierbei werden unter Anleitung, schwarz-weiß Fotos geschossen. Kamera und Zwölfer Film werden gestellt. Die Gebühren betragen 20 €. Nähere Informationen gibt es unter www.heimatmuseum-bergneustadt.de oder unter Tel.: 02261/4 31 84. 

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