Oberberg - Landkreistag und Gewerkschaft der Polizei wollen dezentrale Polizeiarbeit stärken.

Ein Jahr nach dem Amoklauf von Winnenden haben die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der Landkreistag Nordrhein-Westfalen (Lkt) bei einem gemeinsamen Arbeitsreffen die Bedeutung der dezentralen Polizeiarbeit unterstrichen. Ob Strafverfolgung oder Verkehrsüberwachung, Verbrechensbekämpfung oder Gewaltprävention – Sicherheit fängt vor Ort an. Die Polizei profitiere von den Erkenntnissen, die auf kommunaler Ebene gewonnen wird. Zum Beispiel in der Jugend- und Sozialarbeit, aber auch in den Bereichen Gesundheit, Ordnung, Ausländerwesen, Straßenverkehr und Umwelt, erklärten Landrat Thomas Hendele (Vizepräsident und Vorsitzender des Polizeiausschusses beim Landkreistag Nordrhein-Westfalen) und Landrat Dr. Arnim Brux vom Ennepe-Ruhr-Kreis (Vizepräsident beim Landkreistag).

Besonderen Handlungsbedarf sahen die Gesprächspartner in der Motivation der Polizeibeamten und in der personellen Ausstattung der Dienststellen. Es könnte nicht sein, dass besonders erfolgreiche Kreispolizeibehörden Personal abbauen müssen, weil die Kriminalität zurückgeht. Dann wären sie quasi Opfer des eigenen Erfolges. Im Hinblick auf die anstehende Reform des Dienstrechts in Nordrhein-Westfalen sollten  laut ihnen die Nachwuchsgewinnung für die Polizei, die Eröffnung von Karrierechancen und eine flexible Gestaltung der Pensionsgrenzen je nach individueller Belastungssituation im Vordergrund stehen.