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Kinder brauchen starke Eltern
Wiehl In einer Veranstaltung sprachen Lehrer, Erzieher und Mitarbeiter des Dorfes für psychische Behinderung in Waldruhe über die Möglichkeiten der Förderung von auffälligen Kindern.
Standen bisher Konzentrationsstörungen und Unruhe bei Kindern im Mittelpunkt der Betrachtung, wird nun zunehmend über Belastungen und Beeinträchtigungen der Eltern gesprochen. Die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) im Oberbergischen Kreis hatte vorausschauend schon im September 2009 hierzu eine Tagesveranstaltung organisiert: Kein Ohr Kinder Starke Kinder brauchen starke Eltern. Am Rande dieser Veranstaltung überlegten Sabine Meurs, Bereichsleitung Ambulant Betreutes Wohnen in Waldruhe, und Annika Hellmann vom St. Franziskus Kindergarten in Wiehl, wie sie dieses wichtige Thema aufgreifen könnten. In Waldruhe, dem Dorf für Menschen mit psychischen Behinderungen, fand im Februar eine erste Veranstaltung hierzu statt. Mit Erzieherinnen und Grundschullehrrinnen wurden Fragen ihres Alltags erörtert.Immer häufiger stellen Mitarbeitende in Kindertagesstätten und Grundschulen fest, dass bei Kindern seelische Beeinträchtigungen sichtbar werden. Oft sind Erkrankungen der Eltern und die damit verbundenen familiären Belastungen der Auslöser für die Probleme der Kinder. Alleine steht man den Problemen im Alltag meist hilflos gegenüber. Trotz der inzwischen deutlich verbesserten Hilfs- und Behandlungsmöglichkeiten ist das Gespräch über seelische Beeinträchtigungen immer noch stark angstbesetzt. Durch die Tabuisierung psychischer Erkrankungen bleiben die verschiedenen Hilfesysteme weitgehend unbekannt.
Bei der Veranstaltung war das Eis aber schnell gebrochen. Erste Schritte, wie man Milderung für die Betroffenen schaffen kann, wurden ausgetauscht. Neben praktischen Tipps stellten Mitarbeiter aus Waldruhe die Möglichkeiten des Ambulanten Betreuten Wohnens vor. Diese Hilfe wird vom Landschaftsverband Rheinland als überörtlichem Träger der Sozialhilfe unbürokratisch gewährt und finanziert. In diesem Rahmen kann den Eltern wichtige Unterstützung in allen Lebensbereichen gegeben werden, wie Haushalt, Arbeit, soziale Beziehungen, Gesundheit und Freizeit. Neben anderen Trägern in Oberberg bietet Waldruhe hierzu Beratung an und organisiert die erforderliche, individuell gewünschte Betreuung. Weitere Auskünfte hierzu gibt Sabine Meurs vom Ambulanten Betreuten Wohnen Waldruhe unter der Tel.: 02262/719-24 oder ambewo@waldruhe.fliedner.de.
