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„Die Physiker“: Verrückt, aber weise

kg; 16. Jan 2010, 14:42 Uhr
Bilder: Dirk Zurawski --- Thomas Knura (v.l.), Eckhard Pfiffer und Martin Heuer sind 'Die Physiker'.
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„Die Physiker“: Verrückt, aber weise

kg; 16. Jan 2010, 14:42 Uhr
Wiehl – Das Schau-Spiel-Studio Oberberg feierte gestern eine „wahnsinnig“ gelungene Premiere der Komödie (AKTUALISIERT).
Von Katharina Glowicki

Grelles Licht und weiße Wände versetzten die Zuschauer bei der gestrigen Premiere in die Welt von Friedrich Dürrenmatts „Die Physiker“: In einer noblen Heilanstalt für psychisch verwirrte Menschen reiht sich eine Bluttat an die andere. Noch bevor Kriminalinspektor Richard Voß, dargestellt von Ferdinand Feldmann, die Untersuchungen zum ersten Mord an einer Pflegerin abschließen kann, erdrosselt ein Patient erneut eine Krankenschwester. Als Verdächtige kommen nur drei absonderliche Gestalten in Frage – die Physiker.


Patient Ernst Heinrich Ernesti (Eckhard Pfiffer) hält sich für Einstein und hat bereits eine Krankenschwester auf dem Gewissen. Herbert Georg Beutler tritt als Sir Isaac Newton auf. Auch er wird des Mordes an einer Schwester überführt. Der Letzte im Bunde ist Johann Wilhelm Möbius, der sich seines gespielten Irrsinns überführt sieht und ebenfalls handelt. Im Laufe des Stückes stellt sich heraus, dass alle drei Protagonisten nicht die zu sein scheinen, für die sie sich ausgeben. So kommt es am Ende der Komödie zu einer überraschenden Enthüllung, die eine tragisch ironische Wende einleitet.

Das monatelange Proben der Schauspieler trug Früchte. Besonders Thomas Knura (Herbert Georg Beutler) und Martin Heuer (Johann Wilhelm Möbius) gelang eine glaubhafte Darstellung, bei der die Akteure die Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn verschwimmen ließen. Katrin Platzner als Krankenschwester Monika Stettler und Bärbel Stinner als Frau Missionar Rose überzeugten mit ihren herrlichen Auftritten. Eine gekonnte Darbietung zeigten auch Angela Harrock (Irrenärztin Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd), Ferdinand Feldmann (Doppelrolle: Inspektor und Oberpfleger) und Eckhard Pfiffer (Ernst Heinrich Ernesti). Das Publikum durfte eine skurrile und temporeiche Aufführung genießen und bestätigte die schlüssige Inszenierung von Regisseur Alexander von Janitzky mit einem Szenenapplaus. 

Weitere Theatervorstellungen in der Aula der Grundschule (Warthstraße 1) finden sonntags am 17., 24. 31. Januar und am 7. Februar jeweils um 18 Uhr sowie am 16., 23., 27., 29., 30. Januar und am 3., 5., 6. Februar jeweils um 20 Uhr statt. Da die Aufführungen stark besucht sind, bietet es sich an, Karten für 9 € (ermäßigt 5,50 €) im Vorverkauf bei Wiehl-Ticket (Bahnhofstraße 1) unter Tel.: 02262/9 92 85 zu erwerben. Restkarten können eine Stunde vor Vorstellungsbeginn unter Mobil: 0160/1 64 45 09 für 10 € (ermäßigt 6 €) vorbestellt werden. 

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