Wiehl - Nach jahrelangem Stillstand gibt es ein Konzept für das Weissenberger Haus im Bielsteiner Ortskern - Gebäude soll völlig neu gestaltet werden und erhält einen neuen Namen - Eigentümer auf Mietersuche.

Das Weissenberger Haus im Bielsteiner Ortskern gehört gewiss nicht zu den Großtaten städtebaulicher Architektur. Ein schmuckloser Zweckbau, der zuletzt negative Schlagzeilen machte, weil die künftige Nutzung des Gebäudes lange Zeit unsicher war. Die Stadt hatte das Wohn- und Geschäftshaus vor zwei Jahren erworben und kann nun in Kooperation mit der Projektgesellschaft „Bielsteiner Haus“ und der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, die beide als Eigentümer fungieren, ein Zukunftskonzept präsentieren, mit dem primären Ziel, das Ortszentrum aufzuwerten.


„Wir wollen mitten im Ort etwas schaffen, was die Seele Bielsteins ausmacht“, sagte Bürgermeister Werner Becker-Blonigen. Um dem Neustart auch nach außen hin zu symbolisieren und das schlechte Image, das  dem alten Namen anhaftet, abzulegen, haben die Verantwortlichen das Projekt umgetauft. „Das ist genau das, was Bielstein gebraucht hat. Dieses Vorhaben ist identitätsstiftend“, erklärte Sparkassen-Vorstand Manfred Bösinghaus. Der Idealzustand wäre, so Architektin Ilse Bültmann, dass das Haus zu einem sozialen  Treffpunkt für Jung und Alt werde.


[Der alles andere als befriedigende Ist-Zustand des Gebäudes.]

Die mittlerweile bis auf die Sparkassen-Filiale leerstehende Immobilie, die nicht nur von den Bielsteiner Bürgern als Schandfleck gesehen wird, soll umfassend saniert werden.  Man rechnet mit einem Kostenvolumen von 5,3 bis 5,5 Millionen Euro, wie Ingenieur Dieter Lindenbaum von der Projektgesellschaft verriet. Von der ursprünglichen Bausubstanz bleiben nur noch 20 Prozent übrig. Die jetzige Zahl von 42 Appartements wird auf barrierefreie 22 Eigentumswohnungen mit 60 bis 120 Quadratmetern reduziert, im Erdgeschoss  entsteht eine Passage, in der sich Cafés und Läden ansiedeln sollen. Die Sparkasse behält ihren Standort, wird aber für die Dauer des Umbaus kurzzeitig ausziehen.  Laut Bösinghaus soll  höchstwahrscheinlich eine Container-Übergangslösung in unmittelbarer Nähe angeboten werden.  Zudem ist neben dem Haupteingang an der Bielsteiner Straße ein zweiter vom Busbahnhof aus sowie ein zweites Treppenhaus geplant.   


[Die zukünftige Ansicht aus Richtung Busbahnhof.]

Jetzt müssen die angebotenen Flächen noch vermarktet werden,  was die Beteiligten durchaus zuversichtlich angehen. Wie Bösinghaus berichtete, sei bei der Präsentation des Konzepts vor ausgewählten Gästen in der Bielsteiner Burg sogar spontaner Beifall aufgebrandet. Neben dem Verbleib der Sparkasse steht fest, dass sich im rückwärtig gelegenen Teil der Passage ein Restaurant einmieten wird. In den Untergeschossen stehen weitere gewerbliche Flächen, von denen es insgesamt 1.100 Quadratmeter gibt, sowie Tiefgaragen-Parkplätze zur Verfügung. Die Brutto-Quadratmeterpreise für die Wohnungen liegen zwischen 1.800 und 1.900 €, für die Gewerbeflächen zwischen 1.200 und 1.700 €. Sollte die Vermarktung kurzfristig erfolgreich sein, könne man bereits im März mit dem Umbau, der maximal anderthalb Jahre dauern soll, starten. Die Aufträge will man laut Lindenbaum bevorzugt an örtliche Handwerks- und Bauunternehmer vergeben.     

Weitere Informationen unter www.sparkasse-wiehl.de/bielsteiner-haus

Animation zu den geplanten Umbaumaßnahmen:
http://www.youtube.com/watch?v=s1iNIo2PA7A 


[Bürgermeister Werner Becker-Blonigen (Mitte), die Sparkassen-Vorstände Hartmut Schmidt (1.v.l.) und Manfred Bösinghaus (2.v.r.) sowie die am Projekt beteiligten Ingenieure  Dieter Lindenbaum (re.) und Volker Howad.]