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Preisverleihung mit Schlossambiente

kg; 31. Oct 2009, 19:26 Uhr
Bilder: Katharina Glowicki --- Hagen Jobi (v.l.) verlieh die beiden zweiten Preise an Axel Krieger und Julia Prejmerean-Aston. Den ersten Preis bekam Peter Hehner.
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Preisverleihung mit Schlossambiente

kg; 31. Oct 2009, 19:26 Uhr
Nümbrecht – Landrat Hagen Jobi überreichte gestern den Kultur-Förderpreis des Oberbergischen Kreises 2009 auf Schloss Homburg dem Künstler Peter Hehner aus Windeck. Den zweiten Preis erhielten Julia Prejmerean-Aston und Axel Krieger.
Von Katharina Glowicki

Als Oliver Trost aus Wiehl die Veranstaltung im Jagdsaal mit jazzigen Gitarrenriffs einleitete, konnte sich kaum ein Fuß im Publikum mehr zurückhalten und wippte im Rhythmus mit. Nach dem gelungenen Einstieg trat Landrat Hagen Jobi ans Mikrofon und begrüßte, auch im Namen des Kulturdezernenten Werner Krüger und der Museumsleiterin Dr. Gudrun Sievers-Flägel, die geladenen Gäste: „Wir wollen mit unserem Kultur-Förderpreis besondere Verdienste um das kulturelle Leben würdigen oder hervorragende künstlerische Leistungen auszeichnen und diese der Öffentlichkeit bekannt machen. In besonderem Maße sollen auch die freie Kulturszene des Oberbergischen Kreises beziehungsweise einzelne noch nicht «etablierte» Kulturschaffende gefördert werden.“


Als Erstes überreichte Jobi der Künstlerin Julia Prejmerean-Aston eine von Andreas Zellmann aus Gummersbach angefertigte Skulptur. Für den zweiten Platz erhielt sie zusätzlich einen Scheck über 750 €. Die Arbeiten, der in Schäßburg (Rumänien) geborenen Künstlerin zeichneten sich durch architektonische und geometrische Stilelemente aus. Ein immer wieder auftretendes Motiv sei die „Brücke“ als Verbindungsglied zwischen Menschen und Landschaften. Mit diesen Worten beschrieb der Landrat Prejmerean-Astons Kunstwerke. Über die Farbe Blau äußert sich die Künstlerin: „Das Blau ist so wichtig, weil es eine Farbe ohne Anfang und Ende ist.“ Sie stellt dem Blau die Farben des Feuers, der Wärme und der Lebensfreude gegenüber, wie Orange, Gelb und Rot. Das Schwarz verwendet sie - als Kontrast zu den leuchtenden Farben - um das konstruktive Element ihrer Bilder zu gestalten. 1990 eröffnete die Preisträgerin in Winterborn ein eigenes Atelier-Büro und ist seitdem als freischaffende Künstlerin tätig. Sie ist auch Mitglied im Kölner Berufsverband Bildender Künstler. „Es gibt so viele wunderbare Künstler im Oberbergischen Kreis. Ich habe nicht damit gerechnet zu gewinnen. Es ist eine große Ehre für mich“, äußerte sich Prejmerean-Aston.


Auch Axel Krieger und sein Schauspielhaus in Bergneustadt bekamen eine Skulptur und 750 € an diesem Abend verliehen. 1994 gründete der, in Bergneustadt geborene, Künstler als Theaterregisseur das Schauspielhaus. Es ist das einzig privat geführte Theaterhaus im Oberbergischen. Bis heute hat Krieger elf Eigenproduktionen auf den Markt gebracht. Aber auch Gastspiele und Konzerte finden in seinem Theater statt. Ganz aktuell führen junge Schauspieler seiner Kindertheatergruppe ein lyrisches Musical mit Texten von Erich Fried unter dem Titel „Was es ist“ und „Der Raub des Goldenen Pharaos“ auf. „Über die Anerkennung meiner jahrelangen Arbeit, freue ich mich sehr“, so Krieger nach der Preisverleihung. „Es ist bewundernswert, wie es Axel Krieger gelingt, mit äußerst schmalem Budget, kontinuierlich herausragende internationale sowie regionale Künstler nach Bergneustadt zu holen“, ergänzte Jobi. Dieses Jahr feiert das Schauspielhaus sein 15-jähriges Jubiläum. Im Anschluss an die Verleihung bot der Preisträger zusammen mit Christine Betz und Geiger Albrecht Maurer eine kurze Präsentation seiner Arbeit. Der Jagdsaal füllte sich mit lautem, amüsierten Lachen und tobendem Applaus nach Kriegers kleiner Lesung über einen Elefanten, der mithilfe von Schönheitschirurgie die Liebe einer Menschenfrau gewinnen möchte. 

Peter Hehner aus Windeck, nahe der oberbergischen Kreisgrenze, erhielt in der Sparte Bildende Kunst den Kultur-Förderpreis. Zeichnungen, Grafik und Malerei bilden die Schwerpunkte seines künstlerischen Schaffens. Wobei die abstrakte Malerei einen besonderen Stellenwert einnimmt. Als Inspirationsquelle dienen ihm Stillleben und Landschaften. Seine Kunstwerke wirken aufgrund seines vielschichtigen Farbauftrages dreidimensional. „Dinge, die man nicht begreifen kann, muss man malen“, beschreibt der Künstler seine Motivation.

Seit 2001 wird der Preis - zunächst jährlich - ab 2005 alle zwei Jahre, an drei Künstler vergeben. Dieses Jahr bewarben sich 36 Künstler aus dem Bereich der Bildenden Kunst, Musik und Darstellenden Kunst, sowie Medienkunst und Literatur. „Alle drei Preisträger sind professionell ausgebildete Künstler und insofern liegt der diesjährige Kultur-Förderpreis seine Gewichtung weniger auf die Förderung junger Künstler, sondern eher auf die Würdigung jahrelanger kontinuierlicher künstlerischer Arbeit im Oberbergischen Kreis“, erläuterte Jobi. 

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