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FVM-Pokal: Stavropoulos hält THB lange im Spiel

lo; 11. Oct 2009, 19:50 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Prickelnde Atmosphäre beim Einlaufen; die Spieler der Bröltaler F-Jugend begleiteten die Akteure aufs Feld.
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FVM-Pokal: Stavropoulos hält THB lange im Spiel

lo; 11. Oct 2009, 19:50 Uhr
Oberberg – Bis in die zweite Halbzeit hinein konnte Bröltal gegen Titelverteidiger Windeck ein 0:0 verteidigen, doch dann schlug der NRW-Ligist zu – Wipperfürth kegelt Bergneustadt mit perfektem Konterspiel raus.
In der ersten Runde des FVM-Pokals gab es einige faustdicke Überraschungen: Neben dem SSV Bergneustadt verabschiedeten sich weitere Verbandsligisten aus dem Wettbewerb. Für die größte Sensation sorgte der Landesligist SV Schlebusch, der den Regionalligisten Bonner SC mit 1:0 nach Verlängerung besiegte.

TuS Homburg-Bröltal – TSV Germania Windeck 0:3 (0:0).

450 Zuschauer, bengalische Feuer, (zu Beginn) trockenes Wetter – der Rahmen passte beim Duell „David gegen Goliath“. Dass der Außenseiter kein Offensiv-Feuerwerk entfachen würde, war von vornherein klar und so entwickelte sich zwangsläufig ein Spiel, in dessen Verlauf der NRW-Ligist ungefähr 80 Prozent Ballbesitz besaß. Bereits in der 4. Minute musste THB-Keeper Ioannis Stavropoulos eingreifen, als er einen Kopfball von Sebastian Schoof abwehrte – so viel sei vorweg gesagt: Es sollte nicht das letzte Aufeinandertreffen des Duos bleiben. Nachdem Schoof in der 13. Minute im letzten Moment von Bastian von Ameln abgeblockt wurde, ergab sich so etwas wie die erste Chance für den Bezirksligisten: Moussa Hombach tauchte plötzlich alleine vor Germanen-Keeper Michael Cebulla auf, ließ sich aber etwas zu weit nach außen abdrängen. Seine Flanke fand in der Zentrale keinen Abnehmer (15.).


[Moussa Hombach gehörte in der ersten Halbzeit zu den Aktivposten des THB.]

Kurze Zeit später erneut Hombach in Aktion: Resolut setzte er sich auf der rechten Seite durch und sprintete alleine auf das Windecker Tor zu, sein Schuss aus 16 Metern war aber zu unplatziert. Bröltal hatte sich also so langsam auf den Gast eingestellt, wobei der in Person von Schoof weiterhin ziemlich fahrlässig mit seinen Möglichkeiten umging. In der 21. Minute stand der frühere Zweitliga-Stürmer plötzlich frei vor dem Bröltaler Gehäuse, setzte den Ball aber aus unerklärlichen Gründen vorbei. Die Windecker waren von dieser vergebenen „Hundertprozentigen“ offenbar selbst so geschockt, dass sie bis zur Pause gegen gut verteidigende Platzherren kaum noch etwas Vernünftiges zustande brachten. Einzige Ausnahme:  Stavropoulos verhinderte mit einer grandiosen Doppelparade zum wiederholten Male den Rückstand (32.).

Auch nach der Unterbrechung ging es mit „Windeck gegen Stavropoulos“ weiter: Ob Daniel Grebe (50.) oder Manuel Glowacz (53./54.) – sie fanden in dem überragenden THB-Keeper ihren Meister. Dazu kam dann auch noch etwas Glück: Nachdem der Torwart einmal patzte, schoss Schoof aus kürzester Entfernung an den Pfosten (64.). Danach setzte der große Regen ein und die Gastgeber schafften es nicht mehr sich zu befreien. Und schließlich überwand Schoof sein Trauma: Eine Flanke von Glowacz setzte er mit einem platzierten Kopfball in die Maschen.  Bis zu diesem Zeitpunkt konnten die Bröltaler Anhänger hoffen, dass sich ihr Team irgendwie mit einem 0:0 in die Verlängerung rettet, doch nun spielte der Zweite der NRW-Liga seine fußballerische Überlegenheit aus und agierte auch in der Defensive weiterhin souverän.  Nachdem einmal mehr Stavropoulos gegen Michael Kessel und Adem Demir Schlimmeres verhinderte, war Letztgenannter bei einer Kopie des 0:1 erfolgreich. Zum Abschluss durfte auch Schoof, der erneut per Kopf traf, noch einmal jubeln.     


[Trainer Dieter Jacobs (Hintergrund) musste nach der Pause mitansehen, wie seine Schützlinge nicht mehr für Entlastung sorgen konnten.]

„Mit der ersten Halbzeit bin ich hochzufrieden, danach haben wir leider nicht mehr Entlastung nach vorne sorgen können. Wir haben dennoch eine gute Partie abgeliefert, wobei Ioannis überragend war. Für den Verein war es ein toller Tag, auch wenn es nachher geregnet hat. Die Unterstützung durch die Fans war ausgezeichnet. Wir werden jetzt trotz der Niederlage noch ein bisschen feiern“, erklärte Coach Dieter Jacobs, der für die Partie seinen Mallorca-Urlaub unterbrochen hatte und morgen früh wieder zurückfliegt. Beim Titelverteidiger  war man froh, die Pflichtaufgabe relativ souverän gemeistert zu haben. „Wir haben gegen einen sehr gut organisierten Gegner gespielt. Deswegen war es eine Geduldsprobe. Wir hatten schon in der ersten Halbzeit Möglichkeiten, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Aufgrund der Spielanteile war der Sieg hochverdient“, bilanzierte Sportdirektor Ingo Haselbach.  In einer Disziplin gewannen die Bröltaler übrigens doch: In der Halbzeitpause traten jeweils fünf Schützen aus den beiden Fanlagern an, um den Ball von der Mittellinie ins Tor zu bugsieren. Der THB gewann mit 1:0 und sicherte sich dadurch eine Prämie von 20 Litern Freibier.

Tore
0:1 Sebastian Schoof (69. Manuel Glowacz), 0:2 Adem Demir (89. Manuel Glowacz), 0:3 Sebastian Schoof (90.+1).    

TuS Homburg-Bröltal
Ioannis Stavropoulos; Shpetim Ajdari, Bastian von Ameln, Adrian Mikoschek, Marco Holländer, Oliver Trampenau (73. Kevin Degen), Moussa Hombach, Tim Breidenbach, Festim Mimini, Nima Kalantari (84. Georgios Xanthoulis), Rabi Al-Saleh (89. Ilija Ljubicic).

TSV Germania Windeck
Michael Cebulla, Andy Habl, Michael Kessel (83. Markus Hayer), Daniel Grebe, Manuel Glowacz, Andreas Moog, Jared Jörgens (68. Adem Demir), Patrick Kaesberg, Fatih Tuysuz, Michael Reed, Sebastian Schoof.



[Immer wieder schlugen die Windecker gefährliche Flanken, doch in den meisten Fällen behielt Bröltal, hier Mardo Holländer, die Lufthoheit.]

VfR Wipperfürth – SSV Bergneustadt 4:1 (0:0).

Nach mehr als einem halben Jahr ohne Niederlage in einem Auswärts-Pflichtspiel hat es den SSV Bergneustädtern erwischt. Der VfR Wipperfürth kochte den Verbandsliga-Aufsteiger in der zweiten Halbzeit mit perfektem Konterspiel ab und fügte ihm eine laut SSV-Trainer Torsten Reisewitz „verdiente Niederlage“ zu. Zu Beginn tat sich in beiden Strafräumen nicht viel. Die Gastgeber hatten den Favoriten dank einer konzentrierten Abwehrleistung im Griff, die Platzherren ließen in ihren Gegenangriffen ebenfalls die letzte Präzision vermissen.

Nach dem Wechsel ging es aber rund: Zunächst schien alles seinen gewohnten Gang zu nehmen, als Vassilios Karalis die Gäste nach einem Eckball in Führung schoss. Die Wipperfürther ließen sich davon nicht entmutigen und kamen nur zehn Minuten später zum Ausgleich: Nach einem langen Ball verschätzte sich der in vergangenen Wochen so starke SSV-Keeper Dustin Bäcker beim Herauslaufen. Im Rutschen versuchte er das Spielgerät aufzunehmen, doch vom Knie des Torwarts trudelte es zurück ins Feld, wo sich Patrick Althoff bedankte. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide, doch während die Gäste ihre Möglichkeiten liegenließen, schlug der VfR eiskalt zu. Nach einem Doppelpack von Christopher Dreiner setzte der eingewechselte Franco Lemke, der nach überstandener Schulterverletzung erstmals wieder zum Einsatz kam, den Schlusspunkt.

„Nach dem Ausgleich haben wir es nicht geschafft, den Schalter umzulegen. Es darf einfach nicht passieren, dass wir dann die Ruhe und die Ordnung verlieren. Es ist bitter, dass wir uns ausgerechnet heute  eine Auszeit genommen haben, denn in diesem Jahr hätte man in diesem Wettbewerb die Möglichkeit gehabt, einige Runden zu überstehen“, sagte Reisewitz. VfR-Coach Norbert Scheider war natürlich zufrieden: „Die Mannschaft hat taktisch gut agiert und in der zweiten Halbzeit aus den Torchancen das Maximum herausgeholt. Als wir in Führung waren, haben wir Bergneustadt perfekt ausgekontert.“    

Tore
0:1 Vassilios Karalis (53.), 1:1 Patrick Althoff (63. Jakob Warkentin), 2:1 Christopher Dreiner (73. Benjamin Butter), 3:1 Christopher Dreiner (81. Franco Lemke), 4:1Franco Lemke (90. Christopher Dreiner).

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; Dominic Willms, Benjamin Butter,  Alessandro Bernardo, Murat Yorganci, Michael Brandt, Christopher Fliegel (67. Tim Kappe), Benjamin Voß (55. Erkan Yorganci), Patrick Althoff (76. Franco Lemke), Jakob Warkentin, Christopher Dreiner. 

SSV Bergneustadt
Dustin Bäcker, Alexander Tomm, Sebastian Wasem, Martin Brzoska, Hermann Schattner, Vassilios Karalis (60. Patrick Siebert), Alexander Ochs, Marcel Walker, Alexander Röger, André Schilamow, Tobias Schöler (74. Nils Nettersheim).

Die übrigen Partien der 1. Runde
FV Bonn-Endenich – Blau-Weiß Friesdorf 1:0
SC Rondorf – FC Hennef
SV Schlebusch – Bonner SC 1:0 nach Verlängerung
FC Spich – VfL Leverkusen 1:3
SV Altenberg – VfL Alfter 3:4
Siegburger SV – SV Bergisch Gladbach 1:4
TSC Euskirchen – SV Schwarz-Weiß Nierfeld 2:3
SV Schwarz-Weiß Stotzheim – Fortuna Köln 0:4
VfJ Laurenzberg – Germania Teveren 1:8
FC Hürth – Borussia Freialdenhoven 4:5 nach Elfmeterschießen
Blau-Weiß Alsdorf – Sportfreunde Düren 3:1
TuS Rheinland Dremmen – Hilal Maroc Bergheim 0:4
SpVg. Wesseling-Urfeld – FC Wegberg-Beeck 1:3
Hertha Walheim – GFC Düren 4:2   

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