[Bilder: Oliver Mengedoht --- Einige Mitglieder bei der IG Bau-Agrar-Umwelt wurden schon für 40 und 50 Jahre Zugehörigkeit zur Gewerkschaft geehrt.]

Bei der Jubilarehrung in der Gaststätte "Zum Schlachthof" in Gummersbach-Niedersessmar erklärte Schmitz, dass eine Jubilarehrung nicht nur Gelegenheit für die Auszeichnungen selber biete, sondern auch an eine Rückschau auf die Geschichte der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung. "Wenn man das tut, können wir stolz sein auf unsere Jubilare", dankte er in Hinblick auf viele erbrachte Opfer in diesen Jahren.

Schmitz erinnerte an die Neugründung der SPD nach dem Krieg und die Verinigung von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) sowie die Gründung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes im Juni 1945 in Berlin. Der IG-Geschäftsführer ging ebenso auf die Vergangenheitsbewältigung ein wie die Außenpolitik, die Entwicklung des Schwarz-weiß-Fernsehers (mit einem Monats-Etat von 7.000 Mark!) und die gleichzeitig ausgestrahlte erste Farbsendung in den USA, die erneute Ablehnung des Frauenstimmrechts in der Schweiz.

Kern seines Vortrags blieben aber doch die Arbeiter: Zwei Millionen hatten zum Jahresbeginn 1951 keine Jobs, erinnerte er, im März waren es nur noch 1,3 Millionen. "Auch die Löhne und Gehälter steigen, wenn auch längst nicht in dem Maße wie das Bruttosozialprodukt." Zu dieser Zeit, so Schmitz, erkämpften sich die bundesdeutschen Bergleute zwölf Prozent Lohnsteigerung und die hessischen Metaller nach vierwöchigem Streit eine Lohnerhöhung von 6,5 Pfennig auf 1,43 Mark Stundenlohn.

So streifte Schmitz durch die Geschichte der letzten 50 Jahre und kam zu dem Schlusswunsch, "dass möglichst viele junge Arbeitnehmer eurem Beispiel folgen und sich der IG Bauen-Agrar-Umwelt anschließen und so wie ihr zu unserer gemeinsamen Sache stehen".

[Geschäftsführer Wilhelm Schmitz (r.) ehrte auch die Mitglieder für 25-jährige Treue.]

Folgende Jubilare wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt:
Werner Bergmann, Horst Leygraaff,Erich Mallitz, Herbert Mann, Hans Rudolphi, Ernst Schieder und Werner Stredicke.

Auf 40 Jahre Mitgliedschaft blicken zurück:
Wolfgang Bilz, Horst Böhme, Walter Bunk, Dieter Duhr, Hugo Ganseuer, Horst Kerstan, Max Kirchner, Günter Kita, Rolf Klytta und Rudolf Ramböck.

25-jähriges Mitgliedschaft feiern:
Günter Bach, Hans Heinrich Breuer, Dieter Feldhoff, Kurt Haustein, Ernst Gustav Heinz, Hans Gerd Höhler, Karl Josef Klähs, Horst Knauf, Manfred Müller, Albert Müller, Knut Otten, Klaus Dieter Prinz, Falk Schalthöfer, Dieter Schmitz, Hans Dieter Seebach, Walter Simon, Georg Stelzer und Helmut Swaczina.