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Hombach zeigt sich über Verhalten des Rats enttäuscht

ch; 25. Sep 2009, 01:30 Uhr
Bild: privat --- Bürgermeister Hombach ehrte die zwölf Ratsmitglied, die künftig nicht mehr aktive Mandatsträger sein werden.
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Hombach zeigt sich über Verhalten des Rats enttäuscht

ch; 25. Sep 2009, 01:30 Uhr
Nümbrecht – Bei seiner letzten Sitzung sprach sich der aktuelle Gemeinderat für eine Vertagung der Planungen zur Bebauung von Bierenbachtal aus, was für Unverständnis beim scheidenden Bürgermeister Bernd Hombach sorgte.
 Es hätte eine ruhige letzte Sitzung in der Legislaturperiode 2004-2009 für den Nümbrechter Gemeinderat werden können, als man sich am Mittwoch im Rathaus zusammensetzte. Auf der Tagesordnung standen auf den ersten Blick nur Formalitäten, sodass man schnell hätte zu den feierlichen Ehrungen übergehen können. Doch anstelle die letzte Sitzung in Ruhe durchzuziehen, hatten die Politiker noch einmal Redebedarf, was einem so gar nicht schmeckte.

Im April 2009 war im Planungsausschuss beschlossen worden, in Bierenbachtal weitere Flächen für die Bebauung freizugeben. Dafür war eine Änderung der Ortslagenabgrenzungssatzung notwendig, für die die Verwaltung um Zustimmung im Gemeinderat bat. Kalle Schillings von den Grünen sah zuvor jedoch noch Redebedarf: „War zunächst von drei Häusern die Rede, so sollen nun fünf Stück dort gebaut werden. Außerdem sind die Straßen „Auf der Art“ und der „Lindenweg“ jetzt bereits zu eng, sodass die Lkw dort nicht wenden könnten.“ Ärger sei bei einer Entscheidung für die Bebauung da doch vorprogrammiert, zumal bisher nicht geklärt werden konnte, wer die Kosten für die Randbefestigung eines bislang freistehenden Hauses übernehmen werde. „Wird das der Investor zahlen oder bleiben die Eigentümer auf den Kosten sitzen“, fragte Schillings und erhielt aufgrund anscheinend zahlreicher Ungereimheiten die Rückendeckung einiger Ratsmitglieder.

Bertold Ohlig von der CDU sah die Lage etwas anders: „Jeder tut jetzt so, als wenn niemand etwas davon gewusst hätte. Dabei sind die Planungen seit April öffentlich bekannt.“ Mit der Reiterhalle habe man bereits ein attraktives Bauprojekt im Gemeindegebiet verloren, was die Attraktivität von Nümbrecht sicherlich gesteigert hätte. „Den gleichen Fehler sollten wir jetzt nicht noch einmal machen“, wandte er sich an den Rat. Doch dieser sprach sich mit 22 zu 8 Stimmen für eine Vertagung der Planungen aus, um ausstehende Fragen noch zu klären. Eine Entscheidung, die beim scheidenden Bürgermeister Bernd Hombach auf massives Unverständnis stieß: „Wenn wir mittlerweile schon soweit sind, dass alleine schon die Besprechung von Projekten zu Problemen führt, was früher einfach durchgewunken worden wäre, dann kann ich nur sagen, dass ich froh bin, diese Entscheidungen bald nicht mehr öffentlich vertreten zu müssen. Diese Art von Politik ist alles andere als gut für die Gemeindeentwicklung.“

Versöhnlichere Töne klangen am Ende zu den Ehrungen an. Insgesamt zwölf Ratsmitglieder schieden aus ihren Fraktionen aus und wurden von Hombach für ihre teils jahrzehntelange Mitarbeit geehrt. Insgesamt fünf Jahre dabei waren Bernd Hauk, Markus Reetz, Tibor Vogel und Wolfgang Wunderlich, Während Hans-Jürgen Mitzner neune Jahre lang dem Rat beisaß, waren es bei Klaus Jehnes, Peter Reinecke und Horst Wollert ein Jahr mehr. Für 15 Jahre wurde Rita Schmied ausgezeichnet, während Karl-Heinz Lang zwei Jahrzehnte aktive Mitbestimmung praktiziert hat. Bei Berthold Ohlig waren es 30 Jahre, während Ulrich Polke schon vor 34 Jahren auf den Stühlen im Ratssaal gesessen hat. Ebenfalls geehrt wurden Lothar Rohsiepe für 25 Jahre und Dieter Eidam sowie Otto Müller für 30 Jahre Mitgliedschaft. Letztere werden aber auch im neuen Rat am 21. Oktober wieder dabei sein.

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