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Wiehl geht neue Wege - Bundesweites Pilotprojekt "ElternPaten"

nh; 26. Mar 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Wiehl geht neue Wege - Bundesweites Pilotprojekt "ElternPaten"

nh; 26. Mar 2008, 00:00 Uhr
(nh/11.3.2008-17:00) Wiehl - Die neugegründete Firma "VorOrt" präsentierte heute gemeinsam mit dem Jugendamt Wiehl ihr erstes Projekt "ElternPaten", welches sich als Alternative zur bisherigen Unterstützung von jungen Müttern versteht.
[Bilder: Nils Hühn --- Im Wiehler Jugendamt stellten heute die drei Geschäftsführer von "VorOrt" Michael Hauptkorn (1.v.l.), Jörg Decker (2.v.l.) und Claudia Rühl (rechts) gemeinsam mit den Jugendamt-Fachbereichsleitern Michael Schell (Mitte) und Bettina Loidl das Projekt "ElternPaten" vor.]

Einen völlig neuen Weg bei der Unterstützung von jungen Müttern schlagen das Unternehmen „VorOrt, sozialraumnahe Hilfe“ und das Jugendamt Wiehl ein. Jugendamt-Fachbereichsleiter Michael Schell sprach von einem „Wiehler Weg, bei dem die drei P´s – Passgenau, Praktikabel und Pezahlbar – von besonderer Wichtigkeit sind.“ Das vorgestellte Konzept von „VorOrt“, sei so ein Projekt, dass dem Anspruch des Jugendamtes vollends gerecht würde. Dies läge daran, weil die drei Geschäftsführer Jörg Decker, Michael Hauptkorn und Claudia Rühl schon seit einiger Zeit mit den Mitarbeitern des Jugendamts zusammenarbeiten würden.

[Claudia Rühl erläuterte das Konzept von „ElternPaten“.]

„VorOrt“ wurde Anfang dieses Jahres gegründet und hat das Ziel „neue moderne und zeitgemäße Jugendhilfe-Projekte zu entwickeln“, so Jörg Decker, Geschäftsführer für Management, Marketing und Vertrieb. Das erste Projekt ist „ElternPaten“, bei denen Eltern Paten auf Zeit werden. Das Konzept sieht vor, dass ledige junge Mütter bei geeigneten Eltern ein neues familiäres Umfeld finden und dort für ein bis drei Jahre wohnen.

„Das Bedürfnis ist in Oberberg durchaus vorhanden“, sagte Bettina Loidl vom Wiehler Jugenamt. Zwar gibt es in Wiehl momentan keine junge Mutter, die für das Projekt in Frage käme, aber bei bundesweit circa 8.000 minderjährigen schwangeren Mädchen und davon 260 stationär betreuten jungen Frauen in Mutter-Kind Einrichtungen alleine im Rheinland, ist durchaus Handlungsbedarf vorhanden. Bisher werden die jungen Mütter aus Wiehl, wenn ihnen nicht anders geholfen werden kann, in den Mutter-Kind Einrichtungen in Olpe oder Siegburg betreut. Das neue Konzept setzt auf sozialraumnahe Betreuung.

Erste Paten haben sich auch schon bei „VorOrt“ beworben. Die Messlatte für geeignete Paten ist verständlicherweise sehr hoch, doch die Projektgründer sind recht zuversichtlich, Familien zu finden, die alle Anforderungen erfüllen werden. Neben pädagogischen Weiterbildungen wird im Rahmen der freien Mitarbeit eine angemessene Vergütung – circa 1.000 € monatlich – gewährleistet. Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es unter www.elternpaten.de.

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