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Partnerschaft Wiehl/Jokneam: Ausstellung zu 15 Jahren Freundeskreis

om; 18. Apr 2004, 06:22 Uhr
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Partnerschaft Wiehl/Jokneam: Ausstellung zu 15 Jahren Freundeskreis

om; 18. Apr 2004, 06:22 Uhr
(om/6.4.2004-16:10) Wiehl - Die Haltung zur Regierungspolitik Israels bedürfe zwar kritischer Begleitung, gab Sparkassendirektor Wolfgang-Ludwig Mehren bei der Eröffnung der Ausstellung "Partnerschaft zwischen Wiehl und Jokneam" zu, aber keinesfalls dürfe die drei Jahrzehnte gewachsene Freundschaft zwischen den Menschen in den beiden Partnerstädten abreißen - Mehren und Bergerhoff Ehrenmitglieder.
[Bilder: Oliver Mengedoht --- Freundeskreis-Vorsitzender Hermann ernannte Altbürgermeister Bergerhoff (3.v.l.) und Sparkassendirektor Mehren (2.v.r.) zu Ehrenmitgliedern.]

"Anlass genug" für die Ausstellung des Freundeskreises Wiehl/Jokneam ist dessen Bestehen seit 15 Jahren, wobei die Partnerschaft der beiden Städte schon 30 Jahre lang gepflegt wird, erklärte Sparkassendirektor Wolfgang-Ludwig Mehren bei der Eröffnung in "seinem" Foyer. Freundeskreis-Vorsitzender Gerhard Hermann, der maßgeblich die Ausstellung organisiert und die meisten Fotos gestellt hat, erinnerte auch daran, dass die Partnerschaft ebenfalls in enger Verbindung mit der Sparkasse stehe: "Denn Sie, Herr Mehren, gehörten mit zu den Gründungsmitgliedern, als diese im Jahr 1988 hier im Sparkassengebäude den Verein aus der Taufe gehoben haben." Mehren blieb seit dem Vorstandsmitglied, der Schulungsraum des Geldinstituts war immer wieder Veranstaltungsort von Seminaren und Vorträgen.



"Aber nicht nur die Veranstaltungen sind zu erwähnen, wenn wir an die Partnerschaft denken. Sie haben mit dazu beigetragen, dass die Kommunikation zwischen den Gruppen aus Jokneam und den Freunden hier in Wiehl verbessert werden konnte", lobte Hermann den Sparkassendirektor. Bei der Neugestaltung der Sparkasse sei im Vorraum des Tresors die Gestaltung durch eine Künstlerin aus Jokneam erfolgt und der Vorstand habe immer sicher sein können, "dass Sie Herr Mehren hinter uns standen und für den Verein und die Partnerschaft einstanden. Sie haben dabei keine großen Worte gemacht, aber ich habe erleben dürfen, dass sie Wort gehalten haben." Mehren habe Israel bisher nicht kennen gelernt, aber das sei hoffentlich im baldigen Ruhestand möglich - aufgrund seiner Verdienste für die Partnerschaft ernannte Hermann Mehren zum Ehrenmitglied.

Wilfried Bergerhoff, ehemaliger Bürgermeister und Unterzeichner der Partnerschaftsurkunde, war ebenfalls Gründungsmitglied und ist in Jokneam sehr bekannt und beliebt und mit vielen dort freundschaftlich verbunden. "Du hast dich persönlich für die Partnerschaft eingesetzt, sie lag und liegt dir am Herzen und du hast mich als Vorsitzenden immer unterstützt", erläuterte Hermann und ernannte auch Bergerhoff zum Ehrenmitglied - "dies möchte ich aber auch tun mit der Hoffnung, dass auch du uns weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehst".



Die Ausstellung spiegelt die Geschichte wieder, aber ist nur kurzzeitig im Foyer der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden zu sehen. Es sind Bilder von Begegnungen in Wiehl und aus Israel, die Ausstellung "soll zeigen, dass die Partnerschaft durch Beziehungen zu den Menschen lebt", so Hermann. Dabei wolle man aber auch die politische Dimension dieser Partnerschaft nicht verschweigen. An den Mauerbau zu Palästina erinnernd sagte er, "ich hoffe nur, dass sich die Herzen nicht weiter verschließen und die Menschen sich vermauern, sondern, dass die Mauer nicht das letzte Mittel der Politik sein wird. Bei den Bildern vom Nahost-Forum haben wir bewusst eine Wand weiß gelassen, dies lässt Raum für die Zukunft und für unsere Bilder aus dieser Region."



Die Entwicklung im Nahen Osten erzeuge bei ihm Sprachlosigkeit und Entsetzen darüber, was im Namen der Demokratie alles möglich sei und was ein Volk auch geschehen lassen kann. "Mir ist aber wichtig, dass bei aller Politik, die in diesem Land getan wird, die Beziehung zu den Menschen wichtiger ist, denn wir wissen aus eigener Erfahrung mit der DDR wie wichtig menschliche Beziehungen über Mauern und Grenzen hinweg sind." Damit alle etwas Bleibendes haben, wurde monatelang an einer Broschüre über die Partnerschaft gearbeitet, wofür Hermann vor allem dem Marketingleiter der Sparkasse, Wolfgang Abegg, sowie den Mitarbeitern der Firma Werbek für ihren Einsatz dankte. Bärbel Ehlert und Friedhelm Lutzer aus Belgien spielten Jiddische Musik und Klänge aus dem Balkan.

[Die Ausstellung "Partnerschaft zwischen Wiehl und Jokneam" ist noch bis zum 16. April in den Geschäftsräumen der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.

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