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Grüne nach Kreisversammlung mit Bundesvorsitzendem: Erste Parteiaustritte

om; 26. Sep 2001, 20:01 Uhr
Oberberg Aktuell
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Grüne nach Kreisversammlung mit Bundesvorsitzendem: Erste Parteiaustritte

om; 26. Sep 2001, 20:01 Uhr
(om/26.9.2001-19:45) Oberberg - Nach der Kreisversammlung von Bündnis 90/Die Grünen in Bergneustadt am Samstag, auf der auch Bundesvorsitzender Fritz Kuhn zu Besuch war, gibt es bei den Grünen erste Austritte: Geschäftsführerin Monika Gottwald und Annelie Fricke verabschieden sich von den Grünen.
[Archivbild: Mengedoht --- Kreisgeschäftsführerin Monika Gottwald ist ausgetreten.]



Der Bundesvorsitzende der Grünen Fritz Kuhn hatte auf der Versammlung die Haltung der Bundestagsfraktion erläutert, nicht "grundsätzlich" gegen militärische Einsätze zu sein. Die dem folgende Entscheidung der Kreisversammlung, sich bei nur drei Gegenstimmen nicht grundsätzlich gegen militärische Einsätze auszusprechen, liegt auf dieser Linie der Bundestagsfraktion, "gezielte" militärische Einsätze zusammen mit anderen Maßnahmen als Mittel der Konfliktbewältigung anzusehen. "Wer realistisch denkt, weiß jedoch: Eine Politik, die Gewalt mit Gegengewalt beantwortet, bereitet auch den Boden für neue Terrorakte", bekunden Kreisgeschäftsführerin Monika Gottwald und Annelie Fricke, beide aus Gummersbach, in einer Pressemitteilung. "Wir hatten erwartet, dass sich die Grünen sowohl auf Bundes- als auch auf Kreisebene ganz klar gegen eine militärische Option aussprechen würden."



Es sei blauäugig und widerspriche jeglicher Erfahrung anzunehmen, dass militärische Einsätze begrenzt und ohne weitere zivile Opfer kalkulierbar seien. Selbst Eltern eines der tragischen Opfer von New York fordern Präsident Bush öffentlich dazu auf, "friedfertige, rationale Lösungen für das Problem des Terrorismus zu entwickeln, erklären die beiden Ex-Grünen. "Lösungen, die uns nicht auf die unmenschliche Ebene von Terroristen herabsinken lassen", hätten Phyllis und Orlando Rodriguez gefordert, veröffentlicht in der tageszeitung vom 22./23. September. Und die Grünen? "Sie machen einen Spagat zwischen ihren ehemals friedfertigen Ansätzen und einem JA zu militärischen Mitteln - aus diesem Grund werden wir unsere Energie, Erfahrung und unser Engagement dieser Partei nicht mehr zur Verfügung stellen. Wir halten es für notwendig, unsere Kraft zukünftig in der Friedensbewegung zu bündeln", erklären Gottwald und Fricke abschließend.

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