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„Das wird kein Höhner-Konzert“

Red; 13. Oct 2012, 08:00 Uhr
Bild: privat --- Seit nunmehr 30 Jahren stehen sie zusammen auf der Bühne: (v. li.) Gerd Köster und Frank Hocker. Ihr Konzert bei den Liederamcher-Tagen wird unterstützt durch Helmut Krumminga (Gitarre und Gesang), der unter anderem bei BAP spielt.
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„Das wird kein Höhner-Konzert“

Red; 13. Oct 2012, 08:00 Uhr
Bergneustadt - Die Schwalbe Liedermacher Tage werfen ihre Schatten voraus - Oberberg-Aktuell sprach mit Gerd Köster, der mit seiner Band „Köster & Hocker“ die Konzertreihe im Bergneustädter Krawinkel-Saal am 19. Oktober eröffnen wird.
Die Band Köster & Hocker wird bei den „Schwalbe Liedermacher Tagen“ am 19. Oktober im Bergneustädter Krawinkel-Saal ihr neues Programm „Höösch Bloot“ präsentieren. Oberberg Aktuell sprach mit dem Kölner Kultsänger Gerd Köster, der gemeinsam mit Frank Hocker und BAP-Gitarrist Helmut Krumminga auf der Bühne des Krawinkel-Saals stehen wird.

OA: „Höösch Bloot“ heißt Ihr neues Bühnenprogramm. Was können die Besucher erwarten?
Köster: Ein breites textliches und musikalisches Spektrum, von Rock und Blues über Country, Latin, Irish Folk bis hin zum Krätzjen. Zwei perfekt harmonierende und sich ergänzende Gitarristen und einen ausdrucksstarken Sänger und Geschichtenerzähler.

OA: Sie sind Kölner durch und durch. Bedeutet die Reise ins Oberbergische für Sie nicht einen Kulturschock?
Köster: Wenn die Oberbergischen kein „Höhner“-Konzert erwarten, sicher nicht. Klar bin ich Kölner, aber nicht heimatbesoffen.

OA: Bei Kölscher Musik denkt man zwangsläufig an BAP und die Karnevalsbands. Wie würden Sie Ihren Musikstil einordnen?
Köster: Siehe oben. Unsere Primärwurzeln sind sicher Blues und Rock, aber wir sind facettenreich inspiriert.


OA: Sie singen Kölsch und übersetzen Literaturtexte ebenfalls ins Kölsche. Wo liegt für Sie der besondere künstlerische Reiz der heimischen Mundart?
Köster: Literaturtexte habe ich meines Wissens noch nicht übersetzt, sie meinen womöglich, dass ich rund 30 Hörbücher eingelesen habe. Zur Frage: Ich liebe es, kölsch zu singen. Es ist die Sprache des Herzens, der Galle und des Zwerchfells. Das gilt im Übrigen auch für andere Dialekte. Außerdem hoffe ich, mit meinen Texten einen kleine Beitrag zur Erhaltung und erzählerischen Weiterentwicklung des Kölschen zu leisten.

OA: Köster & Hocker sind traditionell ein echtes Hautnah-Konzert-Erlebnis. Nun kommt die Live-CD. Kann man diesen Event-Charakter überhaupt auf Band projizieren?
Köster: Ja, man kann. Hören Sie einfach mal rein.

OA: Sie treten am 9. November bei der zweiten Auflage des Kölner „Arsch huh, Zäng ussenander“-Festivals auf. Auch in Bergneustadt leben sehr viele verschiedenen Nationalitäten und Kulturen zusammen. Warum ist der musikalische Appell an Toleranz und Zivilcourage Ihrer Meinung nach auch heutzutage noch so wichtig?
Köster: Weil der rassistische Geist leider erneut zunehmend in der Mitte der Gesellschaft herumspukt.
  
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