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Pfeiffer mit drei „f“ – Publikum war begeistert

mgr; 12. Jun 2012, 17:15 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Im Chemielabor ereignete sich der 'Skandal' - Offensichtlich war die gesamte Klasse betrunken.
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Pfeiffer mit drei „f“ – Publikum war begeistert

mgr; 12. Jun 2012, 17:15 Uhr
Gummersbach - Am gestrigen Abend führte der Literaturkurs des Grotenbach-Gymnasiums ein Revival der „Feuerzangenbowle“ auf.
Von Michelle Grebe

Nach monatelangem Proben, Einstudieren der Texte und der Anfertigung des Bühnenbildes konnten die Schüler des Literaturkurses  ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellen und begeisterten das Publikum mit einem Einblick in das Schulleben der 1930er Jahre.  Dank vielen Schülerstreichen und alltäglichen Problemen der Schüler erinnerten sich die Erwachsenen an ihre Schulzeit und die jüngeren Zuschauer holten sich Anregungen, wie sie ihre Lehrer das nächste Mal auf den Arm nehmen könnten.

Durch die passende Kleidung  und die etwas altertümliche Wortwahl der Schauspieler wurde den Zuschauern der Einstieg in das Stück noch erleichtert. Schulstreiche, Klassenfahrten, Lehrersprüche und kuriose Spickmethoden, das sind alles Dinge, von denen Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer, gespielt von Tim Blossey, keine Ahnung hat, denn er wurde  in seiner Jugend von einem Hauslehrer unterrichtet.  Als er mit seinen Freunden gemütlich bei einer Feuerzangenbowle zusammensitzt und alle anderen in Erinnerungen an ihre Schulzeit schwelgen, fragt er sich, ob er als Kind nicht doch etwas verpasst hätte.  Auf Drängen seiner Freunde wurde aus  dem recht jung aussehenden Dr. Johannes Pfeiffer  der  Schüler Hans Pfeiffer, damit dieser den Schulalltag in all seinen Facetten nacherleben kann.


[Oberprimaner Hans Peiffer - mit drei "f" - Und nahezu jeder sieht Heinz Rühmann vor seinem geistigen Auge.]

Pfeiffer ließ seine Frau Marion ( Noémi Benedek), Auto und Doktortitel zuhause in Berlin und machte sich auf den Weg zu seiner „neuen“ Schule, wo etwas andere Töne angeschlagen wurden als bei seinem Hauslehrer. Schon die Begrüßung  durch Professor Crey (René Goerke), lautete „Schule muss bitter schmecken“,  doch Pfeiffer erlaubte sich in der ersten Stunde schon freche Bemerkungen  und machte sich bei der Klasse beliebt.  Schnell wurde Pfeiffer bewusst, dass sich der Schulalltag mit Streichen und Scherzen auf Kosten der Lehrkraft viel angenehmer gestalten ließ.  So wurde zum Beispiel bei der alkoholischen Gärung in Chemie so getan, als wäre man nach einem Schluck Hollunderbeerwein schon betrunken, um den Lehrer vor  dem Direktor (Sven Rothe) anzuschwärzen. Oder dem Physiklehrer wurden während des Unterrichts die Schuhe gestohlen und anschließend versteckt. 

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Pfeiffer plagte jedoch ein schlechtes Gewissen und er beichtete dem Direktor, dass er und seine Mitschüler überhaupt nicht betrunken waren, sondern nur so getan hätten.  Die einzige Konsequenz war eine Strafarbeit. Doch längst schon hatte Pfeiffer ein Auge auf des Direktors Tochter Eva, gespielt von Alessandra Heedt, geworfen und machte der Mutter (Nicole Wippermann) ebenfalls Komplimente.  

Pfeiffer schlug immerm mehr über die Stränge, gab sich beim Oberschulrat als Lehrer aus. Als der echte Lehrer später erschien, flog der ganze Schwindel auf und der Direktor wollte Pfeiffer von der Schule verweisen. Dies willigte Pfeiffer aber nur ein, wenn er im Gegenzug seine Tochter Eva heiraten dürfe. Nachdem der Direktor auf diesen Vorschlag eingegangen war, ließ Hans Pfeiffer seine Maskerade fallen und wurde wieder zum Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer.


Zum Schluss trat Pfeiffer allein auf die Bühne und erklärte, dass die ganze Geschichte erfunden sei, das einzig Wahre wären die Erinnerungen an die Schulzeit, auf die man immer wieder gerne blicke. Das Publikum verabschiedete die Schauspieler mit tosendem Applaus von der Bühne und die mit Spenden vollgestopften Hüte am Ausgang zeigten, dass das Stück beim Publikum sehr gut angekommen war. Die nächste Aufführung findet morgen, Mittwoch, 13. Juni, um 18 Uhr in der Aula des Gymnasiums Molktestraße statt. Der Eintritt ist frei.
  
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