Gummersbach – Das Kunstforum bot an diesem Wochenende zum achten Mal einen Genuss für die Sinne in Bild und Ton bei der Kunstbörse (AKTUALISIERT).

Von Katharina Glowicki

Zum dritten Mal fand die Kunstbörse im Foyer des Kreishauses statt. Nach einer kurzen Ansprache des Kulturdezernenten Werner Krüger, lud Jutta Goldbach, erste Vorsitzende des Kunstforums Gummersbach, die Gäste zu einem Gespräch mit den zwölf Künstlern ein. Das Spektrum dieser erstreckte sich von Malerei, Collagen, Druckgrafik bis zu Glasobjekten, Metallskulpturen und Fotokunst.

[Auch Peter Leidig nimmt an der Börse teil.]

Traditionell eröffnete eine Live-Performance die Ausstellung. Detlev Weigand und Hans Greßler sorgten mit ihrer Klangcollage für einen der diesjährigen Höhepunkte. Verstärkt durch die hervorragende Raumakustik des Foyers, führte der Dialog zwischen Greßlers indonesischen Gamelangongs und Weigands Symphonikum zu einem unvergesslichen Klangerlebnis. In seinen düster wirkenden Collagen „B-Movies Pictures From The Inside“, wendet sich Weigand nach eigener Aussage den Absurditäten des menschlichen Daseins, Sexualität und Sozialverhalten zu. Er lässt sich dabei von Literatur, Bildern und Filmen berühmter Regisseure wie David Lynch inspirieren.

Dieter Otten vermischt Malerei und Fotografie. Mit seinen eindrucksvollen Werken, wie „Staatsbürgen – Running for life“, wirft der Gummersbacher Fotograf eine Vielzahl an Fragen auf, die sich auch in seiner jüngsten Aktion widerspiegeln. Während der Kunstbörse fotografiert er Gäste für sein Projekt „Fröhliche Weihnachten auf Knopfdruck“.


Die daraus entstehenden Fotocollagen sollen im Frühjahr nächsten Jahres ausgestellt werden. Sebastian Wien aus Dortmund nahm dieses Jahr schon zum dritten Mal bei der Kunstbörse des Kunstforums Gummersbach teil. Die meisten seiner Stahlelemente lässt er aus Kugeln entstehen. Mit seiner Kunst zeigt Wien, welch überraschende Objekte sich aus Stahl durch den Einsatz von Säure, Wasser und Feuer bilden können.

[Hans Greßler (li.) und Detlev Weigand sorgen mit ihren Akustik-Gongs für ein Klangerlebnis.]

Die Overather Künstlerin Margret Schopka schafft wunderschöne Kompositionen aus Naturmaterialien und Landschaften, wie florale Formen durch das Abtragen von Moos auf einer Wiese und Schritte im pulvrigen Schnee. Ihre unwiederholbare flüchtige Kunst verewigt sie auf Fotografien. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Kunst sind aus Naturmaterialien, wie unter anderem Rosenblättern, gefertigte Teppiche. Gisela Schwarz aus Gummersbach zeigt eine ungewöhnliche Art von  Landschaftsabbildungen. Durch abstrahierte Fotografie, bei der durch die Übergänge in Pastellfarben Landschaften entstehen, die nicht wie hinter Nebel verborgen, sondern wie aus Nebel geformt wirken.

Roberta C. Penz aus Ostfildern setzt sich mit Bildauflösungsprozessen auseinander. Angefangen vom Experimentieren mit der Linie, konzentriert sie sich in ihren weiteren Kunstwerken auf durch Linien umschlossene Zwischenräume. Die Künstler Maria Schätzmüller-Lukas aus Kürten mit Glas- und Glas-/Steinobjekten, Peter Hehner aus Köln mit informeller Malerei, Hans Christian Rüngeler aus Köln mit seiner Landschaftsmalerei und Editionen; Kristian Dubbick aus Lohmar mit Malerei in einer eigenen Formensprache als Resultat der Begegnung zwischen europäischer und ostasiatischer Kunst sowie Axel Vater aus Krefeld mit abstrahierten figürlichen Darstellungen und Landschaften bereichern mit ihren Kunstwerken die diesjährige Kunstbörse.


Peter Leidig bildet aus überlagerten und bunten Plexiglasscheiben, -rundstäben, Folien, Fußmatten und Malerei gleich hohe „Module“, die zu Variationen umdekoriert werden können. Leidig arbeitet mit Spannungsverhältnissen, wie Komplementärpaaren, rauen und glatten beziehungsweise flachen und tiefen Oberflächen. Seine Kunst setzt er auch bei Rauminstallationen ein. Das Kunstforum in Gummersbach hat eine Vielfalt an Künstlern mit vortrefflicher, zeitgenössischer Kunst zusammengebracht, die die Kunstbörse gemeinsam zu einem beeindruckenden Event gestalten.