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TuRa Dieringhausen kehrt nach drei Jahren in die Kreisliga A zurück

bl; 10. May 2001, 23:10 Uhr
Oberberg Aktuell
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TuRa Dieringhausen kehrt nach drei Jahren in die Kreisliga A zurück

bl; 10. May 2001, 23:10 Uhr
(bl/29.4.2001-18:00) Von Björn Lange
Gummersbach-Dieringhausen - Trainerneuling Marcello Formica führte TuRa Dieringhausen in einem Jahr vom letzten auf den ersten Platz der Kreisliga B, Staffel 1.
[Bilder: Oliver Mengedoht --- Folkmar Becher, der Vorsitzende des Fußballkreises Oberberg, überreichte den TuRanern nach dem Spiel die Meisterschale der Kreisliga B, Staffel 1.]



Nun können sie in Dieringhausen endgültig die Sektkorken knallen lassen. Nach dem 7:1-Sieg beim BSV Bielstein II ist der Mannschaft von TuRa Dieringhausen der Meistertitel der Kreisliga B, Staffel 1, nicht mehr zu nehmen. Die TuRaner kehren damit nach drei Jahren ins oberbergische Fußball-Oberhaus zurück. Kein Zweifel, ein solcher Traditionsverein wie Dieringhausen gehört einfach in die Kreisliga A. Aber vor gut einem Jahr sah dies noch ganz und gar nicht so aus. Die Kicker vom Hammerhaus standen seinerzeit vor dem totalen Absturz.



Anfang letzten Jahres rangierten die Dieringhausener mit nur einem Punkt am Tabellenende der Kreisliga B. Der Abstieg schien besiegelt. Aber dann zogen die Verantwortlichen noch einmal die Notbremse, versuchten zu retten, was noch zu retten war. Trainer Hartmut Janzen musste gehen. Mit Marcello Formica übernahm der ehemalige A-Jugend-Trainer des Vereins die erste Mannschaft. Mit Boris Schommers (SSV Bergneustadt), Christian Barner (SSV Wildbergerhütte), Michael Reinelt und Maik Hensel (beide reaktiviert) wurde die Mannschaft verstärkt.

Und der heute 25-jährige Trainer schaffte das Unmögliche: Die Mannschaft marschierte von Sieg zu Sieg, und am letzten Spieltag konnte doch noch die Klasse gehalten werden. Und auch in dieser Spielzeit sollte sich der Erfolgszug Formicas, dessen Name wie kein anderer für die jüngsten TuRa-Erfolge steht, fortsetzen. Ein Platz unter den ersten fünf war das erklärte Saisonziel. Aber es wurde mehr. Von Beginn an hielten sich die Dieringhausener in der Spitzengruppe. Und wer mit dem Einbruch der jungen TuRa-Mannschaft sah sich getäuscht.



Schon vor der Winterpause übernahmen sie die Tabellenführung und gaben diese auch nicht mehr ab. "Wir waren einfach die konstanteste Mannschaft. Die Harmonie in der Truppe stimmt", freut sich Formica über den Erfolg seiner Mannschaft. Den Trainerneuling ist es binnen kürzester Zeit gelungen, aus der TuRa wieder eine echte Einheit zu formen. Das Zusammenspiel zwischen jungen und älteren Spielern klappt sehr gut. Die Mischung stimmt einfach.

[Der Jubel kannte keine Grenzen mehr: So freuten sich die Formica-Schützlinge über die Kreisliga A-Rückkehr nach drei Jahren Abstinenz.]



Formica hat es verstanden die talentierten Jugendspieler Sascha Jonen, Carsten Schneider, Bastian Tozzi und Björn Dillenhöfer, die er noch aus seiner Zeit als A-Jugendcoach kannte, in die Mannschaft einzubauen. Zusammen mit den Rückkehrern Christian Barner und Boris Schommers sowie den Routiniers wie zum Beispiel Gert und Michael Reinelt sowie Udo Nörrenberg hat er nun auch ein schlagkräftige Truppe beisammen.



Im Laufe dieser Saison kamen dann auch noch Thorsten Rinker (SV Hermesdorf), Andreas Lenger (SSV Denklingen) und Peter Dirski (TuS Othetal) hinzu. Und auch die Kommunikation des jungen Trainers mit den teilweise wesentlich älteren Spieler klappte von Anfang an sehr gut. "Da gab es nie Probleme. Es war von Beginn an klar, wer das Sagen hat. Ich hole mit zwar schon mal Rat bei ihnen, aber ich entscheide immer noch allein", so Formica.

Die Verantwortlichen setzten fast ausschließlich auf Spieler, die aus Dieringhausen und Umgebung kommen. Bis auf Rinker und Dirski haben fast alle Spieler das Fußball spielen in Dieringhausen gelernt. Und das soll auch in der nächsten Saison so bleiben. Die Mannschaft soll zusammen gehalten werden. Weitere ehemalige TuRa-Spieler sollen den Kader verstärken, denn Formica weiß auch, dass in der Kreisliga A ein anderer Wind weht: "Wir wollen den Klassenerhalt schaffen. Dafür brauchen wir noch die eine oder andere Verstärkung."

[Das Maaß aller Dinge in dieser Saison in der Kreisliga B, Staffel 1: Die Mannschaft von TuRa Dieringhausen.]



Im Gespräch ist unter anderem Maik Rinker (SV Hermesdorf). Rinker, der schon zu erfolgreichen Bezirksliga-Zeit das TuRa-Trikot getragen hat, zeigt offenbar Interesse, wieder mit seinen Bruder Thorsten in einer Mannschaft zu spielen. Dafür ist er offenbar auch bereit, finanzielle Abstriche zu machen, denn eins steht fest. "Wir werden auch in der neuen Saison kein Geld bezahlen. Bei uns gibt es noch nicht einmal Fahrgeld", stellt Formica klar.



Und bisher sind sie damit auch gut gefahren. Selbst Boris Schommers, der mittlerweile in Köln wohnt und auch zahlreiche andere Angebote hatte, hielt dies nicht von einem Wechsel ans Hammerhaus ab. Neben Rinker ist auch noch der Ex-TuRaner Sascha Sehrig (SV Hermesdorf) in Dieringhausen als Verstärkung im Gespräch.





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