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705. Stadtgeburtstag: Neustädter Stadtdukaten an Zirkus Orlando verliehen

Red; 29. May 2006, 00:00 Uhr
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705. Stadtgeburtstag: Neustädter Stadtdukaten an Zirkus Orlando verliehen

Red; 29. May 2006, 00:00 Uhr
(Red./15.5.2006 AKTUALISIERT vom 14.5.2006) Bergneustadt – An diesem Wochenende wird in Bergneustadt der 705. Stadtgeburtstag gefeiert: Neben vielen musikalischen Höhepunkten durften das traditionelle Brunnengespräch sowie die Verleihung des Stadtdukaten und der Graf Eberhard-Medaille natürlich nicht fehlen.
[Bilder: Michael Kleinjung --- Feierlich wurde gestern Abend der 705. Geburtsatg der Feste Neustadt gefeiert.]

Anlässlich des 705. Bergneustädter Stadtgeburtstages richteten die Stadt Bergneustadt als Veranstalter und die Musikschule an diesem Wochenende die „1. Bergneustädter Musiktage“ aus. Mit großer Begeisterung empfingen die Zuschauer am Freitagabend im Krawinkelsaal die zahlreichen Bergneustädter Chöre. Für einen unterhaltsamen Abend sorgte das „Voices Project“, das aus fünf Chören besteht und 200 Mitglieder zählt. Mit den musikalischen Beiträgen „Ich wollte nie erwachsen sein“ aus dem Musical „Tabaluga“ und „California Girls“ von den Beach Boys sangen „The Voices“ einen kleinen Auszug aus ihrem breit gefächerten Repertoire von Klassik bis hin zu modernem Pop.

[Beim traditionellen Brunnengespräch wurde vorwiegend die Neustädter Stadtpolitik durch den Kakao gezogen.]

Durch einen professionellen a cappella-Gesang mit kölschem Liedgut und begleitet mit humorvoller Mimik bezauberten die „Voice Boys“, bestehend aus zehn jungen Männern, besonders die weiblichen Zuhörer. Die „Weibsbilder“, sind ein lustiger Weiberhaufen der mit blecken Füßen eine temperamentvolle Tanzeinlage zu dem ABBA-Hit „Does your mother know“ auf die Bühne legte.

Die Kirchenchöre St. Stephanus und St. Matthias, unter Leitung von Norbert Lethen, boten dagegen eher Volkstümliches. Ob auch die Evangelische Kantorei Bergneustadt unter Leitung von Hans Wülfing mit verschiedenen musikalischen Beiträgen „Wie liebliche ist der Maien, mit Sonne kommt der Maien“ das schöne Frühlingswetter besangen? Außer diesem Lied hatten sie noch ein englisches Lied „All things are beautiful“ zum Fröhlichsein dabei. Die Chorgemeinschaft Liederkranz sorgte unter der Leitung von Ralf Zimmermann mit Schuberts „Launischer Forelle“, „Großvaters Gebiss“ und „Dem kleinen grünen Kaktus“ für einen vergnüglichen Hörgenuss.

Gestern Abend folgte dann der erste Höhepunkt der Feierlichkeiten anlässlich des Stadtgeburtstages: In Begleitung der Marketenderinnen und der Landsknechte marschierte Bürgermeister Gerhard Halbe vom Jägerhof in der Altstadt zum traditionellen Auftakt an den Losemundbrunnen, um dort den Stadtdukaten und die Graf Eberhard-Medaille zu verleihen.

[Heike Symnick nahm stellvertretend für den Zirkus Orlando den Stadtdukaten entgegen.]

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Heimatvereins, Utz Walter, und dem Auftaktmarsch des Posaunenchor der Evangelischen Kirche drückte Halbe in einer kurzen Ansprache seinen Stolz auf das Stadtjubiläum für die alte, aber dennoch jung gebliebene und charmante Stadt Bergneustadt aus und verwies noch einmal auf die Worte des amerikanischen Besuchs Major Walter Madox hin, der nach einem Rundgang durch die Altstadt bemerkte „It`s wonderful!“. „Nur wer in solch einer Stadt lebt, dem geht der Blick für das Schöne auch schon mal verloren, und ich muss hinzufügen, ihm waren auch die Umleitungen nicht bekannt“, ging Bürgermeister Halbe auf die im Umbau befindlichen Straßen ein.

Die drei Urgestalten Günter Vietz, der treibende Motor im Heimatmuseum, Willi Kamp, der sich seit Jahrzehnte der Stadtgeschichte und Stadtforschung verschrieben hat, und Horst Jäger, der immer wieder in die tiefe der Historie der Stadt hinab gestiegen ist und dabei im Hintergrund die Fäden zieht, wurden mit der Graf Eberhard-Medaille für ihr Engagement ausgezeichnet. Rolf Dienes wird diese Ehre später zugeteilt - er befindet sich zurzeit im Urlaub.

[Natürlich wurde in diesem Jahr wieder die Graf Eberhard-Medaille verliehen - und das gleich dreimal.]

Seit mehr als zehn Jahren haben sich unter der Anleitung der städtischen Sozialarbeiter Gitta Esch und Michael Zwinge viele Eltern gefunden, um das, was ursprünglich nur als Stadtranderholung im Ferienspaß geplant war - den Zirkus Orlando - als dauerhafte Einrichtung möglich zu machen. Bürgermeister Halbe bedankte sich bei den Kindern, Jugendlichen, Eltern und Helfern für das überaus große Engagement und verlieh dem Zirkus den Neustadtdukaten 2006, der stellvertretend für alle der Sprecherin des Zirkus, Heike Symnick, überreicht wurde.

Der Höhepunkt war schließlich das traditionelle Brunnengespräch der Neustädter Originale Gerda Rippel und Heinz Kowalski. In Bergneustädter Mundart wurde der Besuch des amerikanischen Bürgermeisters aus Alabama kommentiert. Auch auf die Karnevalsveranstaltung, als die Frauen aus dem Rathaus Bürgermeister Halbe, Stadtkämmerer Rolf Pickart und den Beigeordneten Torsten Falk als Dreigestirn auf einem großen Bild in ein Prinzengewand eingekleidet hatten, wurde mit deftigen Worten begleitet.

["Adios Mexico“ - Tosender Applaus für das Solo von Markus Hünermund bei den Jugendchören am Sonntagnachmittag im Krawinkel-Saal.]

Selbstverständlich kam auch Kämmerer Pickart mit dem sechs Millionen €-Haushaltsloch nicht ungeschoren davon. „Der Pickart ist ja ein Zauberer. Der kann mehr ausgeben, als er einnimmt. Und das Zauberwort heißt nicht ‚abarakadabara’, sondern ‚Schulden machen, Schulden machen’.“ Natürlich wurde auch auf die desolaten Zustände von Bergneustadts Straßen eingegangen. Natürlich durfte auch das Thema „Freibad“ nicht fehlen.

Im Anschluss an das Brunnengespräch zogen sich der Bürgermeister und sein Gefolge zur Stadtgeburtstagsfeier ins Heimathaus zurück. Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr, „Just Guitars“, die Realschulband und „Gnat Society“ sorgten für ausgelassene Stimmung.

Bürgermeister Halbe eröffnete gestern dann den „Kinder-, Jugend- und Familientag“ mit Spiel, Sport und Kultur auf dem Rathausplatz. Auf dem Rathausplatz waren zahlreiche Buden, ein Kinderkarussell und natürlich die Manege des Zirkus Orlando aufgebaut. Mit einer gelungenen Vorstellung begeisterten die Akrobaten, Diabolos und Jongleure die kleinen und großen Zuschauer. Es konnten sogar Kunststücke am Trapez vorgeführt werden.

Um den zuschauenden Kinder die Möglichkeit zu geben, einmal Zirkusluft zu schnuppern, hatten Gitta Esch und Michael Zwinge mit Helfern der BGS und dem Förderkreis Kinder, Kunst und Kultur eine Spielstraße aufgebaut. So hatten die Kinder die Möglichkeit - natürlich mit einer helfenden Hand - auf dem Hochseil zu balancieren, auf der Laufkugel zu trainieren oder mit Tellern zu jonglieren. Auch Bürgermeister Halbe musste die Erfahrung machen, dass etwas, was so leicht aussieht, wie das Jonglieren mit dem Teller, gar nicht so einfach zu bewältigen ist. Gekonnte Tanzeinlagen bei fetziger Musik führte die Hipp Hopp Tanzgruppe des TV Bergneustadt unter der Leitung von Martina Lobbe vor. Ob am Glücksrad drehen, Sonnenschildchen bemalen unter Anleitung der Kindergärtnerinnen vom Kindergarten Fantadu oder mit Luftballons Tiere formen und sich am Schminkstand schminken zulassen, für jedes Kind war etwas dabei. Zum Abschluss formierte die Einradtruppe des Zirkus Orlando die längste Einradkette im Oberbergischen.

[Umrahmt werden die Feierlichkeiten durch die "1. Bergneustädter Musiktage", bei denen vor allem die Chöre des Stadtgebietes im Vordergrund stehen.]

Im Krawinkel-Saal wurden die „1. Bergneustädter Musiktage“ mit zahlreichen Kinder- und Jugendchören und mit der Jugendband der Musikschule weitergeführt. Ralf Zimmermann zeigte wieder einmal mehr sein großes Engagement mit Kinder und Jugendlichen und überzeugte mit dem Chor der Realschule durch die perfekt vorgetragenen Lieder „Keep smiling, Kids of Future oder surfen auf dem Baggersee!“. Die „Young Voices“ sind die Kids im Alter ab 15 Jahren, auch eine Abteilung aus dem „Voices Project“. Ob mit afrikanischem Gospel oder legendären Popliedern wie „Barbara Ann“ von den Beach Boys oder „Knocking on heavens door“, die zahlreichen Zuschauer im Krawinkel-Saal waren begeistert.

Das Hornduo Bruno und Markus Hühnermund verwöhnte die Zuhörer mit volkstümlichen Klängen zum Muttertag. Als dann Markus mit der Gitarre, begleitet von seinem Vater am Klavier, „Addios Mexiko“ so schön sang, blieb kein Auge trocken, und tosender Applaus brach unter dem verzückten Publikum auf. Zum Abschluss der Musiktage traten die Kleinen aus dem „Voices Projekt“, die „Little Voices“ auf. Mit zwei vorgetragenen Liedern aus dem selbst komponierten Musical Tarzan und dem Pophit „99 Luftballons“ bezauberten die „Little Voices“ die Zuhörer und beendeten die „1. Bergneustädter Musiktage“ so großartig, dass davon ausgegangen werden kann, dass bald die zweite Auflage folgen wird.

[Beim "Kinder-, Jugend- und Familienfest" auf dem Rathausplatz war für Unterhaltung bestens gesorgt.]





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