Archiv

HB-LL: Wahre Krimis in den Derbys - Strombach verliert erneut deutlich

pn; 22. Nov 2005, 15:11 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

HB-LL: Wahre Krimis in den Derbys - Strombach verliert erneut deutlich

pn; 22. Nov 2005, 15:11 Uhr
(pn/25.9.2005- AKTUALISIERT 22:40) Oberberg - Während die beiden oberbergischen Derbys spannender als jeder "Hitchcock" waren, leistet sich der TV Strombach einen weiteren Offenbarungseid - Auch Niederseßmar kassiert eine hohe Niederlage. Die Handball-Landesliga der Männer wird präsentiert von der 'Bäckerei Lange'.
TV Wallefeld - SSV Nümbrecht Handball 20:21 (9:8).

Bereits Samstag Mittag kam es zum ersten Duell zwischen zwei oberbergischen Mannschaften an diesem Wochenende. Es entwickelte sich ein Spiel zwischen gleichwertigen Teams, die nichts zu verschenken hatten. Nümbrecht-Coach Holger Faulenbach meinte nach dem Spiel, dass er gewußt hätte, dass Wallefeld ein dicker Brocken sei, aber dass sie die Südkreisler bis zur letzten Minute ärgern sollten, damit hatte auch er nicht gerechnet. Zu Beginn setzte sich der TV schnell auf 6:3 (10) ab. Doch eine frühe Rote Karte gegen Meinolf Hassinger, die beide Trainer als äußerst fragwürdig ansahen, stoppte die Angriffswellen der Truppe von Coach Schorsch Lahr vorerst.


[Bilder: Michael Kleinjung --- Schenkten sich nichts: der TV Wallefeld und der SSV Nümbrecht]

Die Nümbrechter Spieler fanden jedoch weiterhin keine wirklich gute Lösung gegen die hervoragend stehende 6:0 Deckung des TVW. Einzig Mittelmann Mario Jatzke leitete immer wieder gefährliche Spielzüge ein. Bis zur 23. Minute verkürzte man so bis zum 9:8. Die nun folgende Manndeckung gegen den Spielmacher verfehlte ihre Wirkung dann jedoch nicht. In den letzten sieben Minuten der ersten Halbzeit fiel kein weiteres Tor. "Durch die Manndeckung gegen Mario und die nicht so stark ausgeprägten spielerischen Mittel beim Gegner konnte einfach kein schönes Spiel mehr entstehen", resümiert Faulenbach die ersten Halbzeit.

Nach der Pause veränderte sich das Bild nicht. Die Wallefelder machten vorne ihre wenigen Tore und standen in der Abwehr bombensicher. Ins Besondere die linke Angriffsseite des SSV war total abgemeldet. Nach 45 Minuten stand es 14:13 für den Gastgeber, der nun selber begann an die Überraschung zu glauben. Dennoch konnte sich das Team niemals absetzen. Und so wechselten sich beide Teams mit dem Tore werfen nur noch ab. Die entscheidende Szene spielte sich in der 56. Minute ab. Der gerade erst eingewechselte SSV-Torwart Jörg Schäfer hielt einen schwach geworfenen Siebenmeter sowie den Nachwurf. Die Nümbrechter drehten nun erstmals das Ergebnis und siegten am Ende glücklich mit 21:20.


[Markus Deubel bei einem seiner zehn Tore]

"Es ist schon sehr ärgerlich, dass wir heute die Punkte abgegeben haben", wurmte Lahr das Endergebnis. "Aber bei sovielen Unterzahlsituationen kannst du einfach kein Spiel gewinnen, vor allem wenn der Gegner für die selben Fouls nicht auf die Bank geschickt wird." Sein Gegenüber Faulenbach ärgerte dagegen das klare Siebenmeter-Verhältnis zu Gunsten der Wallefelder: "Kompliment an den Gastgeber, die haben alles aus sich rausgeholt, aber bei gerade mal 3 Siebenmeter für uns und zehn für den TVW ist es klar, dass so ein Spiel bis zum Schluss spannend bleibt." Die Südkreisler sind durch diesen Sieg die einzige Mannschaft in der Landesliga B ohne Punktverlust und somit Tabellenführer.

Tore TV Wallefeld: Markus Deubel (10/6), Sascha Dehn (4), Andre Gerhardt (2), Meinolf Hassinger (2/1), Uwe Merten (1), Wolfgang Barth (1).

Tore SSV Nümbrecht: Alexander Winkler (6), Mario Jatzke (6/2), Jens Jürges (3), Jörg Weber (2), Linus Bigale (2), Marcus Bitzer (1), Patrick Seebaum (1).

HSG Bergneustadt-Gummersbach II - CVJM Oberwiehl 33:32 (16:16).


[Ein seltenes Bild, dass ein Nümbrechter sich gegen die Abwehr durchsetzen kann.]

Zu einem wahren Kirmi entwickelte sich das Topspiel des Spieltages heute Morgen in der Bergneustädter Burstenhalle. Am Ende fand die Partie einen nicht ganz verdienten Sieger, der jedoch von seinem eigenen Publikum mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde. Doch erst zum Beginn der Begegnung. Wenn der Tabellenzweite auf den Vierten trifft, sollte ein Handballfest garantiert sein und zu einem solchen kam es auch.

Vom Start weg schienen die Gäste aus Oberwiehl etwas wacher zu sein. Nach zehn Minuten stand es bereits 6:3 für die Südkreisler. Zwar stand der CVJM auch in der Folge sehr gut in der Abwehr und hatte auch einen hervorragend aufgelegten Ralf Dannenberg im Kasten, konnte jedoch vorne nicht mehr seine Chancen nutzen. So gelang den Bergneustädter innerhalb von sechs Minuten ein 8:8-Unentschieden. Dies war jedoch ein Weckruf für die Oberwiehler Offensive, die nun wieder begann das Tor zu treffen. In Überzahl gelang die 13:9-Führung (23). HSG-Coach Rainer Schumacher reagierte und brachte für den schlecht agierenden A-Jugend Torwart Stanislaw Gorubtschuk Jörn Kusel ins Spiel. Doch auch dieser bekam keinen Finger an den Ball.


[TVW-Coach Lahr gibt Anweisungen an seinen besten Torschützen]

So blieben die Bergneustädter nur dank zahlreicher technischer Fehler des Gastes im Spiel. Über 11:14 kämpfte man sich bis zur 26. Minute bis auf 13:14 heran. Nun nahm CVJM-Trainer Rolf Schuster eine äußerst unglückliche Auszeit, da der Angriff eigentlich mit einem Tor abgeschlossen worden war, dieses aber nicht anerkannt werden konnte, aufgrund des genommenen Team-Time-Outs. Dafür zauberten seine Spieler nach Wiederanpfiff einen wunderschönen Kempatrick aufs Parkett. Bis zur Pause schaffte die HSG dennoch den Ausgleich zum 16:16.

Die zweite Halbzeit ging weiter, wie die erste geendet hatte. Oberwiehl lag ständig in Führung, konnte sich jedoch nie entscheidend absetzen. Erst während einer Zwei-Mann Überzahl gelang eine 22:19-Führung. Doch die HSG, angetrieben durch den quirligen Alen Sijaric, kämpfte sich immer wieder heran. Beim 25:26 (45) erlitt nun der CVJM eine doppelte Unterzahl. Diese nutzte man allerdings, um die Führung sogar auf 28:25 auszubauen. Schumacher reagierte erneut und wechselte wieder den weiter schwach agierenden Gorubtschuk aus. Beide Torhüter der HSG hatten am Ende zusammen keine fünf gehaltenen Bälle zu verzeichnen.

So machten sich die Südkreisler weiter mit technischen Fehlern das Leben selber schwer.Beim 27:30 (52) konnte man glauben, das Spiel sei fast entschieden. Doch drei Zeitstrafen, darunter die dritte gegen Peter Madl, machten das Spiel wieder spannend. Zudem bekam auch Ralf Dannenberg keinen Ball mehr zu fassen. In der 57. Minute war die HSG bis auf ein Tor herangekommen. Von nun an überschlugen sich die Ereignisse. Nach einer von Rolf Schuster genommenen Auszeit verwarfen Mathias kakuschki frei vorm Tor sowie der ansonsten starke Stefan Kuxdorf einen Siebenmeter an den Pfosten. Alen Sijaric brachte den Ball dann jedoch eine Minute vor Schluss doch noch zum Ausgleich im Oberwiehler Tor unter.


[SSV-Coach Faulenbach wirkt nachdenklich, da sich seine Spieler, wie hier Gunnar Jürges, zu selten durchsetzen konnte]

Der folgende CVJM-Angriff wurde erneut mit einem technischen Fehler beendet und man bekam zudem eine Zeitstrafe gegen Christian Sommer, der den Ball nicht niedergelegt haben soll. Zehn Sekunden vor Ende gelang Mathias Kakuschki der umjubelte Führungstreffer. Die nun folgende Mitte unterband Stefan Kuxdorf mit einer Notbremse, für die er wahrscheinlich eine Sperre erhalten wird. In den letzten drei Sekunden gelang es den Südkreislern nicht mehr ihren Angriff abzuschliessen.

Rolf Schuster lobte sein Team nach Spielschluss, trotz der unverdienten Niederlage: "Das war unsere bisher beste Saisonleistung. Wir waren über 60 Minuten die klar bessere Mannschaft und haben hier sehr unglücklich verloren. Auf diese Leistung können wir auf jeden Fall aufbauen." Sein Gegenüber Rainer Schumacher sprach ebenfalls von einem glücklichen Sieg. Ihn ärgerte aber vor allem, dass Stefan Kuxdorf sich am Schluss zu plump angestellt hatte bei der Verhinderung der schnellen Mitte. Außerdem war er der Meinung, dass dieses hochklassige Spiel ein souveräneres Schiedsrichtergespann verdient gehabt hätte.

[Auch Elf Tore von Nils Thönes konnten die Oberwiehler Niederlage nicht verhindern.]

Tore HSG Bergneustadt-Gummersbach II: Alen Sijaric (10/5), Stefan Kuxdorf (7/2), Mathias Kakuschki (5/1), Timo Bay (3), Dominik Prystaw (3), Patrick Kunnert (2), Thomas Berscheid (1), Jens Scheurer (1), Sebastian Kneip (1).

Tore CVJM Oberwiehl: Nils Thönes (11/6), Nils Hühn (10), Christian Sommer (3), Peter Madl (3), Florian Vierbaum (2), Florian König (2), Mischa Peters (1).


TV Niederseßmar - TSV Bayer Leverkusen 18:28 (8:11).

Bereits zum dritten Mal diese Saison schafft es die Mannschaft des TV Niederseßmar eine beruhigende Führung zu verspielen und ein Spiel am Ende deutlich zu verlieren. Wieder einmal konnte einem Gegner aus dem Köln/Rheinberger Kreis nicht nur Paroli geboten werden, er wurde sogar dominiert in der ersten Viertelstunde. Gerade einmal ein Feldtor und einen Siebenmeter hatte man kassiert, dabei jedoch acht Tore bereits selber zu Buche stehen. Ein solches Zwischenergebnis sollte einem Team eigentlich das Selbstvertrauen geben den Gegner locker niederzuspielen.


[TVN-Trainer Klaus Küsters musste erneut eine Niederlage seiner Mannschaft mitansehen.]

Doch nun häuften sich Abspielfehler im Angriff, in der Abwehr wurde nur noch zugeschaut, statt agiert, und vorne drei Siebenmeter verworfen. So schmolz der Vorsprung nicht nur - nein man lag zur Halbzeit sogar mit 8:11 hinten. In der Pause wurden sämtliche Fehler angesprochen und analysiert. Mit der Hoffnung einen ähnlich furiosen Start hinzulegen wie zu Beginn der Partie ging das Team also in die zweite Hälfte. Bis zum 12:16 in der 39. Minute köchelte diese Hoffnung auch auf kleiner Flamme weiter.

Ein Leverkusener Zwischenspurt machte jedoch alles zu Nichte. Über 12:17 und 14:22 (50) setzte sich das Werksteam locker ab. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ergab sich die Mannschaft vom Dreieck wieder einmal in ihr Schicksal und ließ den Gegner nun nach Belieben Tore werfen. Am Ende verzeichnete man eine klare und verdiente Zehn-Tore-Niederlage, bei der TVN-Trainer Klaus Küsters nur die hervorragend leitenden Schiedsrichter zu loben wußte.

Tore TV Niederseßmar: Andreas Granzin (8/4), David Rodriguez (2), Andreas Becker (2), Dennis Bauer (2), Arif Marovac (1), Peter Hein (1), Stefan Dirlenbach (1).

TuS Rheindorf - TV Strombach 35:22 (18:11).

Erneut zeigt der TV Strombach eine desolate Leistung und verliert am Ende mehr als verdient. Bis zum 3:3 hatte die Mannschaft von Trainer Mirko Müller noch mithalten können. Doch wie schon gegen Oberwiehl ließ das Team dem Gegner nun alle spielerischen Freiheiten. Die Deckung stand zu offen, so dass immer wieder einfache Tore kassiert wurden. Bereits zur Halbzeit schien das Spiel entschieden zu sein. Und auch in der zweiten Halbzeit sah man kein Land mehr. Einzig Kai Samen ragte ein wenig aus einer insgesamt schwachen Mannschaftsleistung heraus.

"In der Phase, in der das Spiel möglicherweise hätte kippen können, haben wir dann leider auch noch zwei Tempogegenstösse verballert", ärgert sich der Coach über die fahrlässige Chancenverwertung. Am Ende standen 24 Fehlwürfe sowie sieben Pfostentreffer zu Buche. Müller ist nach der 35:22-Niederlage jetzt jedenfalls über die Herbstpause sehr froh, da er mit der Mannschaft arbeiten kann und einige Testspiele bestreiten will, um ins Besondere die Abwehrarbeit zu verbessern.

Tore TV Strombach: Kai Samen (6), Eric Voß (4), Oliver Dax (3), Tino Steuck (3), Oliver Meyer (3), Arthur Kunkel (3/1).

Ergebnisse und Tabelle Landesliga Männer B


WERBUNG