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Kienbaum-Förderpreis für Informatikstudenten vergeben

om; 17. May 2000, 19:02 Uhr
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Kienbaum-Förderpreis für Informatikstudenten vergeben

om; 17. May 2000, 19:02 Uhr
(om/17.5.2000-18:30) Gummersbach - Bis 2005 werden Prognosen zufolge alle Unternehmen im Internet sein - oder nicht mehr existieren", verdeutlichte Jochen Kienbaum gestern, warum wir das "Jahrtausend des Internets" schreiben. Anlass war die Vergabe des achten Kienbaum-Förderpreises für hervorragende Diplomarbeiten von Studenten der Fachhochschule im Bereich Informatik, und da drehte sich auch das meiste ums Thema Internet...
(om/17.5.2000-18:30) Gummersbach - Bis 2005 werden Prognosen zufolge alle Unternehmen im Internet sein - oder nicht mehr existieren", verdeutlichte Jochen Kienbaum gestern, warum wir das "Jahrtausend des Internets" schreiben. Anlass war die Vergabe des achten Kienbaum-Förderpreises für hervorragende Diplomarbeiten von Studenten der Fachhochschule im Bereich Informatik, und da drehte sich auch das meiste ums Thema Internet. "An den Arbeiten kann man sehen, dass die Bedeutung des Internets in den letzten Jahren enorm gestiegen ist", verdeutlichte Kienbaum.



Auch für die Kienbaum International Consultants sei es von Vorteil, auch in Ländern nach geeignetem Personal suchen zu können, ohne extra eine eigene Dependance dort haben zu müssen. "Und das Internet ist auch eine Chance zur Verbesserung des Standortes Deutschland", prophezeit Kienbaum. Ihm selbst sei wichtig, dass noch mehr mutige junge Unternehmer den Sprung ins kalte Wasser wagen und eine neue Existenz im IT-Bereich gründen.



Den ersten Preis (1.500 Mark) erhielt Kai-Uwe Lenz für seine Arbeit "Marketing durch Personalisierung im Internet". Wie aus Internet-Surfern Kunden werden und wie diese an die Firma gebunden werden können, sei die wichtigste Frage für Unternehmen beim Aufbau von eCommerce. "Da im Internet die Konkurrenzanbieter nur einen Mausklick entfernt sind", so Kienbaum, "scheint es im Netz fast unmöglich zu sein, erfolgreiche Kundenbindung zu betreiben: Kai-Uwe Lenz macht mit seiner Arbeit klar, dass genau das Gegenteil möglich ist." So könne das Marketing im WWW effektiver und schneller sein, zudem auf den einzelnen Kunden zugeschnitten werden.



Eine individuelle Behandlung zahlreicher Kunden sei bisher nicht machbar gewesen. Im Internet könne man aber Werbewerkzeuge wie e-mail, Newsletter und Diskussionsforen nutzen, um die Kunden anzusprechen und zu halten. Lenz habe die technische Möglichkeit "State of the art" aufgezeigt. Die Krönung sei: "One-to-one-Marketing", also tatsächlich individuelles Marketing für eine Vielzahl von Kunden, was in Zukunft wettbewerbentscheidend sein könne, so Kienbaum. "Wirklich lobenswert ist, dass die Arbeit die technische Umsetzung des personalisierten Marketings so gut beschreibt, dass sie als Leitfaden für die Umsetzung gelten kann.



Der zweite Preis und 1.000 Mark gingen an Norman Schwieren, für den sein Professor Frank Victor den Preis entgegennahm. Das Thema war die "Konzeption und Entwicklung einer relationalen Datenbank zur Unterstützung des Helpdesks im Intranet von McKinsey & Company". Für Mitarbeiter, die an "IT-Hotlines" oder "Helpdesks" bei Computerproblemen oder -ausfällen beratend tätig sind, sei es ungemein einfacher, wenn die Informationen nicht in unzähligen Word- und Excel-Dateien gespeichert seien, sondern in einer alles umfassenden Datenbank. Genau dies hat Schwieren getan, und zudem die Datenbank über das Intranet verfügbar gemacht, so dass die Daten weltweit verfügbar sind. Dies bedeute für dei Netzwerkadministratoren eine enorme Arbeitserleichterung, weil die Datenbank von überall zu pflegen sei. "Besonders hervorzuheben ist, dass er nicht nur die technische Seite untersucht, sondern auch die nicht weniger wichtigen betriebswirtschaftlichen Aspekte betrachtet."



Der mit 500 Mark dotierte dritte Preis ging an Judith Kather für "Das neue Steuerungsmodell am Beispiel des Gebäudemanagements der Stadt Aachen". Städte und Gemeinden, erläuterte Kienbaum die Arbeit, hätten mit ihren personalintensiven Dienstleistungen einen hohen Gebäude- und Raumbedarf. Daher sei eine gut strukturierte Organisation sehr wichtig. Kather habe einen Lösungsvorschlag entwickelt, der von der dezentralen zur zentralen Gebäudebewirtschaftung gelangt und das "neue Steuerungsmodell" als Rahmen nutzt. Auch stellte sie die notwendigen DV-Instrumente zur Verfügung, ein praxisnahes Optimierungskonzept zur Standortwahl und sie entwickelte eine Basis für die Wirtschaftlichkeitsanalysen.





Beim Kienbaum-Förderpreis 2000 hat der Firmenchef diesmal auch einen Sonderpreis ausgelobt: "Obwohl es sich dabei nicht um eine Diplomarbeit handelt, halte ich sein Werk für so gelungen, wertvoll und innovativ, dass ich es nicht unprämiert lassen wollte." Ganz auf der Höhe der Zeit habe Andreas Manecke ein "Controll-Seminar" ansprechend aufbereitet und auf CD gebrannt, ab dem morgigen Donnerstag sollen aber alle Inhalte auch bei der FH im Internet (www2.gm.fh-koeln.de/~landsber) abzurufen sein. Auf der CD sind nicht nur die Volltexte der Seminararbeiten aller teilnehmenden Studenten zu lesen, sondern auch Kurzfilme zu jedem Thema gespeichert. "Ganz besonders hervorzuheben sind die anwenderfreundliche Navigation, die klare Benutzerführung und die hervorragende Tonqualität", so Kienbaum. Sie biete überdies die Möglichkeit der Interaktivität mit dem Autor und Links zu weiteren Informationsquellen.



Prof. Peter Göttel, an der FH mit seinem Kollegen Georg von Landsberg für den Informatikbereich zuständig, berichtete derweil von einem weiteren Sponsor für einen Software-orientierten Förderpreis. Und wenn es so weitergehe, müsse man sich in ein paar Jahren nach einem Förderer für einen Medieninformatik-Preis umsehen, denn "das Land hat gegen den Multimedia-Lehrstul keine Vorbehalte mehr, jetzt muss das Rektorat in Köln nur noch einige Stellen bewilligen. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Wintersemester beginnen können."





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