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"HOT - 1. Homburger Online-Tage" wollen an Homebanking heranführen

om; 26. Sep 2001, 22:51 Uhr
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"HOT - 1. Homburger Online-Tage" wollen an Homebanking heranführen

om; 26. Sep 2001, 22:51 Uhr
(om/26.9.2001-22:30) Von Oliver Mengedoht
Wiehl - Ob "einfacher Privatmensch", Firma, Verein oder "Möchtegern"-Broker, die "1. Homburger Online-Tage" bieten für jeden etwas und - so etwas "hat es in der Form und Größe in Oberberg noch nicht gegeben", ist sich das Geldinstitut sicher.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Als 2.000. Kundin mit einem Online-Privatgirokonto begrüßte Direktor Mehren (r.) Martina Prill aus dem Reichshof.]



Die "HOT - 1. Homburger Online-Tage" präsentiert ab dem morgigen Donnerstag die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden in ihrer Hauptstelle bis einschließlich Samstag, 29. September. Die Kontoführung per PC und Internet sei schließlich längst den Kinderschuhen entwachsen, stellte Sparkassen-Pressechef Wolfgang Abegg gestern auf einer Pressekonferenz fest, daher "präsentieren wir im Forum die Vielfalt der Möglichkeiten in einer aufwändigen Hausmesse, die tatsächlich den Namen Messe verdient".



18 Mitarbeiter wurden für die Betreuer der Messe-Stände "rekrutiert", der fünfköpfige Stamm der E-Banking-Abteilung und 13 weitere Angestellte, die interessiert an dem Thema waren und entsprechend geschult wurden, erklärte Sparkassen-Direktor Wolfgang-Ludwig Mehren. "Ich bin der Überzeugung, das ist ein sehr gelungener Einstieg für unsere Kunden in die Materie." Zwar bleibe der "stationäre Vertrieb" vor Ort erhalten, doch müsse das Geldinstitut auf die gewaltige Veränderungsgeschwindigkleit auf den Finanzmärkten reagieren, begründete Mehren das Engagement in Sachen E-Banking.



27 Prozent aller Firmen sprechen nur noch online mit ihrer Sparkasse

[E-Banking-Experte Monheimius zeigt ein Kartenlesegerät, das nicht nur HCBI-Karten erkennt, sondern auch Geld- und Telefonkarten.]



Immerhin, so der Direktor weiter, gebe es bereits 567 Geschäftsgirokonten, die nur noch online von den Kunden selbst betreut würden, 27 Prozent der gesamten Geschäftskonten. Im Privatbereich hätten zur Jahreshälfte sogar bereits 1.809 Kunden ein Online-Konto besessen, zwölf Prozent des Gesamtbestandes. "Dabei wurden allein von Januar bis Juni 372 E-Banking-Zugänge neu eingerichtet, was einem ungeheuerlichen Anstieg von 26 Prozent entspricht", erläuterte Mehren. Dabei sei ein Sicherheitsgürtel gestrickt worden, der es in sich habe.



So gehöre der als am sichersten geltende Standard HCBI natürlich zum Paket, wenn der Kunde es wünsche. Mittels einer Chipkarte und Lesegerät identifiziert er sich dann gegenüber dem Geldinstitut als der rechtmäßige Eigentümer eines Kontos, die Eingabe von TAN-Nummern entfällt. Über ein solches Lesegerät in der besten Ausführung - auch Geld-, Telefon- und andere Karten lassen sich damit auslesen und überprüfen, zum Teil auch bearbeiten - und einen Blumenstrauß sowie einen Gutschein für eine Fahrt mit dem Heißluftballon durfte sich auch direkt Martina Prill freuen.



Dank Homebanking trotz Umzugs Kundin geblieben



Sie wurde genau die 2.000 Privatkundin der Sparkasse mit Online-Konto. Obwohl sie inzwischen aus dem Hauptgeschäftsgebiet Wiehl in den Reichshof umgezogen ist, "war sie mit uns sehr zufrieden und hat dank Internet die Möglichkeit, problemlos Kuundin zu bleiben", erklärte Mehren.



Auf der Hausmesse wird Interessierten nun an mehreren Ständen erklärt, wie Homebanking für Privatpersonen, Firmen und Vereine funktioniert und welche Vorteile es hat. Zudem gibt es Infos, wie man online mit Wertpapieren handeln kann, günstige Soft- und Hardware-Angebote sowie in Zusammenarbeit mit Oberberg Online, dem größten Full-Service-Provider im Kreis, kostengünstige Angebote für den Internet-Zugang.



Nicht nur für den Kunden hat Online-Banking den Vorteil, dass zu jeder Zeit von zuhause eine Überweisung oder ein anderer Auftrag getätigt werden kann, auch für das Geldinstitut, erläuterte der 'Chef': "Uns spart es Kosten, weil die manuelle Eingabe einer Überweisung sehr aufwändig und damit personalintensiv war." Zudem habe aber auch der Kunde den weiteren Vorteil, dass dadurch die Gebühren viel niedriger seien als beim herkömmlichen Girokonto, wie der E-Banking-Beauftragte Dirk Monheimius klarmachte. "Für fünf Mark im Monat ist man inklusive allem dabei, sonst kostet es ohnehin mehr und zusätzlich jede Überweisung eine Gebühr."



Zweite Sparkasse überhaupt, die S-Broker vorstellen kann



Erst seit wenigen Tagen fertig ist das Online-Brokerage-Angebot der Sparkassen, wodurch das Wiehler Institut als zweites von 563 Sparkassen in der Republik - nach den Kollegen aus Koblenz - bundesweit den "S-Broker" präsentieren kann. In den wenigen Tagen seit der Vorstellung des komplett selbst entwickelten Angebots zum Handeln mit Aktien und Fonds über das Internet haben sich schon 20.000 Kunden angemeldet, 60.000 sollen es bis Jahresende werden.



Sind drei Tage nicht zu kurz für den großen Aufwand? "Wir denken, für das erste Mal reicht das", antwortet Sparkassen-Direktor Mehren. Danach wolle er erstmal analysieren und dann über Fortsetzungen und Folgeveranstaltungen nachdenken, die es aber garantiert geben werde. Immerhin, so Marketingleiter Abegg, habe es eine Messe zu dem Thema in Oberberg "in der Form und Größe noch nicht gegeben".



Keine Angst vorm Internet-Banking

[Das Team um Monheimius (2.v.l.) bereitete aufwändig die Hausmesse im Sparkassen-Forum vor.]



Das zeigt vielleicht auch das Interesse an der morgigen Veranstaltung. Während die "1. Homburger Online-Tage" natürlich während der gesamten Öffnungszeiten zur Verfügung stehen, findet am morgigen Donnerstag um 19 Uhr der Vortrag "Sicher ist sicher - Homebanking mit HCBI-Standard" von Hans-Peter Dünnwald statt, um die "Angst vor Internet-Banking zu nehmen". Dünnwald ist Mitglied des Arbeitskreises "Homebanking" des Zentralen Kreditausschusses der Bundesrepublik, der für alle Banken in Deutschland zuständig ist, nicht nur für Sparkassen.



Mit knapp 50 Anmeldungen hatten die Wiehler gerechnet - und darum das Referat ebenfalls im Forum stattfinden lassen wollen. Aber es meldeten sich so viele Interessenten, dass umdisponiert werden und die Veranstaltung in den Mehrzweckraum im Untergeschoss verlegt werden musste, wo für bis zu 150 Personen Platz ist.

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