Waldbröl – Die Theaterkinder „Eichen“ entführten das Publikum mit dem Stück „Die Konferenz der Vögel“ in eine farbenfrohe und tiefgründige Welt.

Mit bunten sowie kreativen Kostümen, leuchtender Gesichtsfarbe und ihrem kindlichen Charme begeisterten die rund 50 jungen Schauspieler der Theaterkinder „Eichen“, die gestern in der Aula des Hollenberg Gymnasiums Waldbröl das Stück „Die Konferenz der Vögel“ aufführten. Unter dem Vorsitz des Wiedehopfs (Rabia Celik) macht sich die Versammlung auf die Suche nach ihrem legendären König - der Wundervogel Simorg – im Qaf-Gebirge. Doch schon bevor es losgeht, tragen einige Vögel dem Anführer ihre besonderen Eigenschaften und Stärken vor, um so die lange Reise nicht antreten zu müssen. Schließlich kann der Wiedehopf sie alle überzeugen und das Abenteuer beginnt.


Auf dem beschwerlichen Weg durch die sieben Täler erkennen die Vögel einer nach dem anderen ihre Schwächen und suchen Rat beim Wiedehopf, der sie mit vielen Gleichnissen, Anekdoten und Geschichten belehrt. Nur eine handvoll Vögel gelangen schließlich an ihr Ziel und erreichen die höchste Stufe der Vollkommenheit, indem sie in ihrem König auch sich selbst wieder erkennen. Zuckersüß und lebendig präsentierten die Kinder und Jugendlichen die tiefgründige Geschichte, die sowohl religiöse als auch philosophische Elemente enthält und auf einem Versepos des persischen Mystikers und Dichters Farid ud-Din Attar aus dem 13. Jahrhundert basiert. Untermalt wurde die Erzählung noch mit einzelnem Gesang, Tanz und instrumentalen Highlights. Die Freude am Theater spielen war allen Darstellern anzumerken und ließ auch die Herzen der zahlreichen Zuschauer höher schlagen. Belohnt wurde das junge Ensemble daher mit „standing ovation“.


[Der Wiedehopf (mitte) führt die Vögel zum König.]

Die beiden Aufführungen am Wochenende waren das Endergebnis des Theater- und Integrationsprojektes von Regisseur Claus Wierling, das für die Kinder und Jugendlichen aus Waldbröl-Eichen mit Migrationshintergrund geschaffen wurde. Die Schauspieler stammen dabei aus Syrien, Türkei, Russland, Kasachstan und ebenfalls aus Deutschland. Vor rund einem Jahr begannen bereits die Vorbereitungen. Unterstützt wurde das neunköpfige Organisationsteam von den Eltern der jungen Stars, die sich um die Kostüme kümmerten. Viele Freundschaften seien während der gemeinsamen Zeit zwischen den Erwachsenen und Kindern entstanden, berichtete Koordinatorin Helga Semmler. „Der Umgang war immer sehr herzlich.“ Vor Kurzem wurde das Integrationsprojekt außerdem mit dem „Zukunftspreis Demografie 2010“ geehrt.