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Hexenbusch verwandelte sich in einen Hexenkessel

ch; 14. Jun 2010, 04:04 Uhr
Bilder: Christian Herse, Privat (2) --- Sofern es der Regen zuließ, genossen die Kinder die Jubiläumsfeierlichkeiten des Hexenbusches in vollen Zügen.
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Hexenbusch verwandelte sich in einen Hexenkessel

ch; 14. Jun 2010, 04:04 Uhr
Gummersbach – Neue Wege beschritt der Hexenbuschverein, der seit nunmehr 35 Jahren existiert, bei seinem Jubiläum. „Rock im Park“ trotzte dem Regen und lockte mit 'CH22' sowie eigener Hymne.
„Jetzt wollen wir fliegen ja ein Leben lang, jetzt müssen wir fliegen, den Besen ran“ – Abgehoben sind die Mitglieder des Hexenbuschvereins zwar nicht, aber mächtig stolz waren sie bei dem Geburtstag schon. Seit 35 Jahren engagieren sich zahlreiche Freunde und Förderer für den Stadtpark, der immer noch als das grüne Herz Gummersbachs gilt. Was am 26. Juni 1975 zum Schutz der Grünanlagen vor dem Abriss aufgrund des geplanten Neubaus von Straßen begann, hat sich mehr und mehr zu einem Langzeitprojekt mit Zukunft entwickelt.

„Nachdem die Zerstörung vom Tisch war, haben wir uns um den Erhalt und die Verschönerung dieses Parks gewidmet“, erinnert sich der heutige Vorsitzende Marco Gelhausen, dessen Vater eines der Gründungsmitglieder war. Mit der Zeit entstand nicht nur ein moderner Kinderspielplatz oder eine Aufenthaltshütte im Grünen. Auch die feste Integration des Geländes in das städtische Leben gelang immer mehr, sodass der Hexenbusch zu einem Anziehungsmagneten für Spaziergänger und Erholungssuchende wurde. So kann es sich auch nur um Freudentränen gehandelt haben, die auf die Feiernden am Samstagnachmittag unaufhörlich herunter prasselten und für zum Teil lange Gesichter bei den zahlreichen Kindern sorgten, die vor der nassen Hüpfburg standen.

Mittlerweile befindet sich der Verein in der dritten Generation. Denn auch die Kinder von Gelhausen helfen mittlerweile tatkräftig mit. - und diese Unterstützung ist auch bitter nötig. „Wir wollen demnächst für 25.000€ Fallschutzplatten anschaffen und diese am Gerüst auf dem Spielplatz auslegen. Auch ein eher naturbelassener Bereich soll wieder begrünt werden“, definiert Gelhausen die nächsten mittelfristigen Ziele. Nach der erfolgreichen Förderung des Musicals „Hexe und Mädchen“ im letzten Jahr, soll auch die Neuaufführung 2011 mit einer vierstelligen Summe unterstützt werden. Jedoch geht viel Geld jährlich für die Beseitigung von Vandalismus schöden verloren, wie Vorstandsmitglied Karin Beer berichtet: „Regelmäßig werden von Jugendlichen bewusst Gegenständige beschädigt oder der Park verschmutzt. Vor zwei Tagen erst haben Unbekannte die Steine eines Weges ausgehoben und überall verteilt.“ Hilfe erfährt der Verein von der Stadt. Bürgermeister Frank Helmenstein war sofort zur Stelle und versprach, dass das Ordnungsamt künftig noch verstärkter im Hexenbusch kontrollieren werde.

Doch diese Gedanken waren am Wochenende nebensächlich. Rodeo-Rreiten, Delikatessen vom Grill oder das Frühschoppen samt Feuerwehr Musikzug lockte an beiden Tagen die Besucher hinter das Rathaus. Absoluter Höhepunkt war aber mit Sicherheit das Konzert der stadtbekannten Band „CH22“, die über dreieinhalb Stunden spielten. Das erstmals durchgeführte „Rock im Park“ wurde damit Wirklichkeit und sollte vor allem jüngere Zuhörer anlocken. Diese bekamen zum Schluss sogar eine „Hexenbusch-Hymne“ präsentiert. Stefan Günther hatte 2009 kurz vor dem Jubiläumszug „900 Jahre Gummersbach“ die erste Strophe gedichtet und versprochen, am Geburtstag des Vereins ein ganzes Lied zu präsentieren. Und das ist ihm im vollen Maße gelungen: „Die Kinder tollen im Hexenbusch; Sie spielen zusammen mit viel Spaß dabei, sie spielen zusammen und nicht allein.“



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