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Hackenberger Höhenflug hält an

lo; 18. Oct 2009, 20:00 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Nach dem 2:0 durch Ersel Akdogan kannte der Jubel keine Grenzen.
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Hackenberger Höhenflug hält an

lo; 18. Oct 2009, 20:00 Uhr
Oberberg – Eingeleitet durch Treffer der Abwehrstrategen Ali-Kemal Celik und Ersel Akdogan, gewinnt Baris Spor das Derby gegen Lindlar – VfR verliert in Niehl und Sturmduo mit Rot – Bröltal und Frielingsdorf mit Arbeitssiegen (AKTUALISIERT).
Baris Spor Hackenberg – TuS Lindlar 4:0 (0:0).

Ganz schnell fotografieren und an die Wand hängen: Zum ersten Mal seit mehreren Jahren steht Baris Spor Hackenberg auf einem Aufstiegsplatz. Zum jetzigen Zeitpunkt hat dies selbstverständlich keine Aussagekraft, ein reines Zufallsprodukt ist der Hackenberger Höhenflug aber nicht, wie auch der heutige Derbysieg verdeutlichte. Die Baris Spor-Kicker waren in Halbzeit zwei schlicht und einfach das präsentere Team. „Nach der Pause besaßen wir eine klare Dominanz, weil wir im Mittelfeld mehr Ballkontrolle hatten. Im letzten Jahr standen bei uns zur Winterpause 14 Punkte auf dem Konto. Jetzt haben wir nach neun Partien schon 17. Das zeigt, dass die Mannschaft sich weiterentwickelt hat“, sagte Trainer Theo Boxberg.


Bereits nach 180 Sekunden hatte Ali-Bayram die hundertprozentige Möglichkeit, er schoss aber aus wenigen Metern unbedrängt drüber. In einem rassig geführten Duell war anschließend fast in jedem Zweikampf ordentlich Feuer drin, so dass die Partie trotz fehlender Höhepunkte recht unterhaltsam war. Für die tollste Szene sorgte Gästespieler Peter Schnickmann, der einen Fallrückzieher aus 12 Metern an den Innenpfosten setzte (22.). Überhaupt wollten die TuS-Kicker das Vorurteil, dass sie auf Asche nicht so richtig in die Gänge kommen, entkräften und hielten die Platzherren mit konsequent-rustikalem Zweikampfverhalten von ihrem Tor fern. Kurz vor dem Seitenwechsel hatte Schnickmann noch zwei weitere gute Einschussmöglichkeiten.


[Ali-Kemal Celik brachte die Hausherren in Führung.]

„In der Halbzeit habe ich meine Mannschaft noch davor gewarnt, dass Hackenberg mit aller Macht auf Angriff spielen wird“, erklärte Gästecoach Thomas Miebach und sah das Unheil offenbar aufziehen. Allerdings benötigten die Platzherren ein wenig Dusel, um auf die Siegerstraße zu kommen. Zunächst staubte Ali-Kemal Celik nach einem Freistoß des überragenden Erkan Yildiz ab, nur zwei Minuten später drosch Ersel Akdogan den Ball in Folge eines Durcheinanders nach einem Eckball in die Maschen.    

Bezeichnend für die Lindlarer Tor-Krise, dass ausschließlich von Schnickmann so etwas wie Gefahr ausging. Seine letzte Chance machte aber Keeper Bastian Metz durch ein resolutes Eingreifen zunichte (55.). Der Rest wurde zum Hackenberger Schaulaufen: Selcuk Alay traf mit einem tollen Schuss nach ebenso ansehnlichem Diagonalpass von Ali-Kemal Celik. Wenig später machten Ufuk Simsek und Salih Tatar die komplette Gästeabwehr mit einem simplen Doppelpass lächerlich und stellten so den Entstand her. Der unrühmliche Höhepunkt einer im zweiten Durchgang schwachen Vorstellung der Lindlarer: Markus Ubl schubste vor den Augen des Schiris Akdogan zu Boden und erhielt dafür zu Recht die rote Karte, die anschließenden Tumulte konnten schnell und ohne weitere Zwischenfälle beendet werden. „Ich hätte zur Pause niemals gedacht, dass wir noch vier Gegentore bekommen. Der Doppelschlag zum 2:0 war ein Schock, von dem wir uns nicht mehr erholt haben“, so Miebach.

Torschützen
1:0 Ali-Kemal Celik (51.), 2:0 Ersel Akdogan (53.), 3:0 Selcyuk Alay (66.), 4:0 Ufuk Simsek (70.)

Besonderes Vorkommnis
Rote Karte für den Lindlarer Markus Ubl (76. Grobe Unsportlichkeit)

Baris Spor Hackenberg
Bastian Metz; Ali-Kemal Celik, Ersel Akdogan, Mustafa Kuzu, Murat Sarica, Erkan Yildiz, Nail Okuyucu (46. Ufuk Simsek), Selcuk Alay, Ugur Karakavuz, Ali-Bayram Celik (68. Markus Wedel), Salih Tatar (70. Erdinc Sentürk). 

TuS Lindlar
Sascha Nußbaum; Stefan Pilgram, Marco Theisen, Michael Karger (61. Jendrik Müller), Marco Buchholz, Christoph Chylla, Markus Ubl, Daniel Werner (57. Leon Teschendorf), Martin Reif, Sebastian Hollstein, Peter Schnickmann (68. John Klabuhn).




[Wie dieses Bild bereits vermuten lässt, endete dieser Dreikampf zwischen den Lindlarern Martin Reif (li.) und Christoph Chylla sowie Salih Tatar für Letztgenannten nicht ohne Schmerzen.]

CfB Ford Niehl - VfR Wipperfürth 3:0 (1:0).

Es gibt Sonntage, an denen alles schief geht. Nach den grandiosen Vorstellungen gegen Bröltal und im Pokal gegen den SSV Bergneustadt ist der VfR wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Einerseits aus eigener Schwäche, andererseits wegen aus Sicht von Trainer Norbert Scheider mehrerer umstrittener Entscheidungen des Schiedsrichters. Unter anderem soll der Referee beim Stande von 0:0 zwei reguläre Treffer der Gäste durch Franco Lemke und Patrick Althoff nicht anerkannt haben, zudem sei der Elfmeter, der zum 2:0 führte, fragwürdig gewesen. Zu allem Überfluss stellte der Schiri kurz nach dem dritten Gegentor Lemke und Althoff mit „Rot“ vom Feld. Dabei wurde Lemke für einen angeblichen „Scheibenwischer“ bestraft. Als sich daraufhin Althoff beschwerte, stellte ihn der Unparteiische ebenfalls vom Platz. Scheider wollte die Niederlage aber nicht nur am Mann mit  der Pfeife festmachen. „Wir haben zu wenig Bewegung im Spiel gehabt und konnten unser Passspiel nicht wie gewohnt aufziehen.“

Tore
1:0 (44.), 2:0 (49. Foulelfmeter), 3:0 (58.)

Besondere Vorkommnisse
Rote Karte für den Wipperfürther Franco Lemke (58. Schiedsrichter-Beleidigung)
Rote Karte für den Wipperfürther Patrick Althoff (58. Schiedsrichter-Beleidigung)

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; Dominic Willms, Jimmy Speicher, Benjamin Voß, Murat Yorganci (70. Jakob Warkentin), Michael Brandt (46. Pasquale Probo),  Alessandro Bernardo (75. Tim Kappe), Jan Schmitz, Franco Lemke, Patrick Althoff, Christopher Dreiner. 



[Baris Spor-Trainer Theo Boxberg musste zwar ein Großteil der Partie hinter dem Geländer verbringen - der Schiri hatte ihn dorthin verwiesen, weil er das Spielfeld betreten hatte -, konnte das Geschehen aber spätestens ab Mitte der zweiten Halbzeit entspannt verfolgen.]

TuS Homburg-Bröltal – Fatih Spor Köln 3:0 (1:0).

Die Bröltaler bewahren ihren Heimnimbus, waren im Spiel gegen den Tabellenletzten allerdings weit davon entfernt, Glanz zu versprühen. „Der Sieg war verdient und hätte auch deutlicher ausfallen können, aber uns haben gegen einen schwachen Gegner Zielstrebigkeit, Tempo und die Genauigkeit, das Spiel in die Breite zu ziehen, gefehlt“, erklärte THB-Coach Dieter Jacobs nach dem Pflichterfolg. Die erste Hälfte war die etwas ansehnlichere: Die Platzherren gingen früh in Führung und erarbeiteten sich weitere Möglichkeiten, die aber entweder am Fatih Spor-Keeper (Benjamin Trampenau), nach Billard-Art an beiden Pfosten (Rabi Al-Saleh) oder am eigenen Unvermögen (Moussa Hombach) scheiterten.

In den letzten Minuten vor der Pause trauten sich auch die Gäste erstmals etwas zu: Einmal war Tormann Ioannis Stavropoulos auf dem Posten, das andere Mal strich der Ball knapp am Kasten vorbei. Danach hätten sich die Zuschauer beruhigt ins Sportlerheim zurückziehen können, denn beide Mannschaften lieferten absolute Magerkost. Erst nachdem die Kölner einen weiteren Warnschuss abgaben (67.), kam noch einmal etwas mehr Zug ins Bröltaler Spiel und der eingewechselte Nima Kalantari machte mit einem Doppelpack alles klar. Zwischenzeitlich musste Bastian von Ameln mit Rot vom Feld: Er revanchierte sich, nachdem ihm ein Gästekicker ins Gesicht gespuckt hatte, mit einem Schubser. Immerhin hatte der Schiedsrichter auch das Ekel-Vergehen des Kölners gesehen und schickte ihn ebenfalls runter.

Torschützen
1:0 Rabi Al-Saleh (16.), 2:0 Nima Kalantari (79.), 3:0 Nima Kalantari (85.)

Besondere Vorkommnisse
Rote Karte für einen Kölner Spieler (80.)
Rote Karte für den Bröltaler Bastian von Ameln (80.)
Gelb-Rot für einen Kölner Spieler (86.).
           
TuS Homburg-Bröltal
Ioannis Stavropoulos; Shpetim Ajdari, Bastian von Ameln, Robert Mikoschek (86. Johannes Balthes), Adrian Mikoschek, Kevin Degen (68. Georgios Xanthoulis), Benjamin Trampenau (65. Nima Kalantari), Tim Breidenbach, Moussa Hombach, Festim Mimini, Rabi Al-Saleh.


SV Frielingsdorf – SSV Vingst 05 3:1 (0:0).

Die Serie des Aufsteigers hält: Seit der Niederlage in der Auftaktpartie gegen Bergfried Leverkusen sind die Frielingsdorfer nicht mehr als Verlierer vom Platz gegangen. „Wir haben jetzt ein gutes Polster auf die Abstiegsplätze. Damit können wir sehr zufrieden sein“, sagte Spielertrainer Maik Alzer, der nach seiner mehrwöchigen Verletzungspause erstmals wieder auflief. „Vingst war von Beginn an nur auf ein Unentschieden aus“, wurde die Partie laut Alzer zur erwarteten Geduldsprobe. Die Gäste, bei denen unter der Woche Trainer Matthias Schmitz zurücktrat und durch Önder Turp ersetzt wurde, igelten sich in der eigenen Hälfte ein. Dennoch kamen die Gastgeber zu Chancen, doch Christian Platz und Dennis Lüdenbach vergaben. Erst ein Distanzschuss von Sebastian Reif legte den Grundstein für den Erfolg, obwohl den Kölnern bald darauf der völlig überraschende Ausgleich gelang. „Ein Sonntagsschuss aus 25 Metern. Es war der einzige ernsthafte Torschuss von Vingst“, so Alzer. Nur zwei Minuten später konnte Christian Platz den SVF wieder in Führung bringen und spätestens nach dem Elfmetertor durch Dennis Lüdenbach und dem Platzverweis für den SSV brannte nichts mehr an.

Tore
1:0 Sebastian Reif (55.), 1:1 (65.), 2:1 Christian Platz (67.), 3:1 Dennis Lüdenbach (75. Elfmeter nach Foul an ihm selbst)

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot für einen Vingster Spieler (75.)


SV Frielingsdorf
Timo Braun, Matthias Rothstein, Marco Ripplinger, Christian Bremer, Fabian Höffgen, Sebastian Reif (90. Simon Heß), David Frielingsdorf (65. Dennis Lieth), Maik Alzer (83. Hansi Esser), Matthias Rottländer, Christian Platz, Dennis Lüdenbach.


Tabelle und Ergebnisse

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