Bilder: Ute Sommer --- Aus den Händen von Waldbröls Bürgermeister Peter Koester erhielten Manfred Heiden und Daniel Wendeler (v.re.) die 'Schlüsselgewalt' über das neue Gerätehaus.
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Modern, funktional, zukunftsfähig
Waldbröl - Unter großer Publikumsbeteiligung wurde das nach umfangreichen An-und Umbauarbeiten fertiggestellte Gerätehaus des Löschzuges I der Freiwilligen Feuerwehr Waldbröl offiziell eingeweiht.
Von Ute SommerZur Inbetriebnahme waren nicht nur sämtliche Waldbröler Kameraden, die Mitglieder der Jugendabteilung und Floriansjünger aus Nümbrecht, Morsbach und Ruppichteroth gekommen, sondern ebenfalls die Vertreter von Politik, Kirchen und anderer örtlicher Vereine, so dass die große Fahrzeughalle förmlich aus den Nähten platzte. Das neue Bauwerk sei kein Geschenk der Stadt an die Feuerwehr, sondern vielmehr ein zweckdienliches Gebäude zur Sicherheit aller Waldbröler Bürger, unterstrich Bürgermeister Peter Koester und lobte alle Beteiligten für die Einhaltung des kalkulierten Kostenrahmens in Höhe von 3,6 Millionen Euro.
Als Zeichen ihres positiven Mannschaftsgeistes, toller Kameradschaft und übergroßen Engagements wertete er die Tatsache, dass die Ehrenamtlichen trotz laufenden Baubetriebes über 20 Monate, immer den reibungslosen Betrieb sichergestellt hätten. "Möge das Haus auch Zufluchtsort und Ruhepol sein", wünschte er den Kameraden, dass der Ort auch nach belästenden Einsätzen, mit Hilfe der psychosozialen Unterstützung von Notfallseelsorger Andreas Groß, Raum für Aufarbeitung bereitstelle.
[Das neue Feuerwehrgerätehaus an der Gerberstraße.]
Mit Hilfe einer Power-Point-Präsentation visualisierte Veit Mach, Leiter der Waldbröler Feuerwehr, die neuerliche Planungsphase des Gerätehauses, das 1958 mit drei Garagenstellplätzen errichtet wurde. Ab 1966 fand die Drehleiter Platz in der Markthalle, 1970 erfolgte dann die Erweiterung auf weitere zwei Stellplätze und den Schulungsraum. 1983 nahmen die Kameraden in Eigenleistung den Anbau von drei Stellplätzen, einem Umkleideraum und einer ersten Atemschutzwerkstatt vor, bevor der Standort Gerberstraße fast 35 Jahre baulich unverändert blieb. "Nicht Einzelne, sondern die gesamte Mannschaft hat sich jetzt mit Ideen in die Neugestaltung eingebracht und so ein zukunftsfähiges Optimum erreicht", freute sich Mach über die gelungene Erweiterung des ursprünglichen Gerätehauses.
Durch intelligente Umgestaltung vorhandener Bausubstanz und den klugen Anbau neuer Gebäudeteile entstanden so auf zwei Ebenen geräumige Fahrzeug-, Wasch-und Logistikhallen, Pumpenprüfstand, neue Umkleide-und Sanitärbereiche, Alarmflur mit Auffahrt-Rampen, Funkzentrale, modernisierte Aufenthalts- und Schulungsräume, Stabsstelle, eine Atemschutz- und Prüfungswerkstatt. Sämtliche Gebäudeteile sind mit aktueller Transponder-Schließtechnik ausgerüstet um im Einsatz schnellen Zugang zu gewährleisten. Zwar habe die Stadt Waldbröl eine große Summe in die Feuerwehr investiert, doch "der Löschzug wird beweisen, dass die Investition wichtig und richtig ist", betonte Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling.
Im Namen der CDU-Stadtratsfraktion überreichte Andre Steiniger einen Scheck in Höhe von 500 an die Hausherren, für die SPD, die FDP und die Grünen sprachen Bernd Kronenberg, Herbert Greb und Claudia Hein Grußworte. Nach der Einsegnung des Gebäudes, die gemeinsam vom Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Jochen Gran und dem katholischen Krankenhausseelsorger Andreas Groß vorgenommen wurde, überreichte Rathauschef Koester den symbolischen Schlüssel an Löschzugführer, Stadtbrandinspektor Daniel Wendeler und seinen Stellvertreter, Stadtbrandinspektor Manfred Heiden. Beide bedankten sich im Namen ihrer Feuerwehrkameraden für den Mut der Stadt, in Infrastruktur zur Gefahrenabwehr investiert zu haben.
[Mit Blumensträußen, Ehrenzeichen und Urkunden wurden langjährige Feuerwehrleute ausgezeichnet (v.li.): Daniel Wendeler, Veit Mach, Klaus Udo Herweg, Friedhelm Stockhausen, Michael Siepermann, Manfred Heiden, Peter Koester, Frank-Peter Twilling.]
Im Rahmen der Einweihung wurden Unterbrandmeister Michael Siepermann für 25-jährige Feuerwehrzugehörigkeit mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet, der ehemalige Kreisbrandmeister Friedhelm Stockhausen erhielt, genau wie der ehemalige Stadtbrandinspektor Klaus Udo Herweg, das Feuerschutzehrenzeichen in Gold für 60 Jahre Dienst in der Feuerwehr.
Für den musikalischen Rahmen zeichnete die LEGATO Orchestergemeinschaft des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Reichshof, unter Dirigat von Ingo Thape, verantwortlich. Mit der Übergabe des neuen Löschgruppenfahrzeugs an den Löschzug I, die am heutigen Sonntag im Rahmen eines Tages der Offenen Tür erfolgt, wird der bestehende Fahrzeugpark um ein multifunktionales Löschgruppenfahrzeug zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung erweitert und zugleich die "Einrichtung" des neuen Gerätehauses weiter vervollständigt.