HANDBALL

Zwei Minuten purer Handball-Wahnsinn

pn; 30.01.2023, 10:30 Uhr
WERBUNG
Fotos: Erhard Krupp.
HANDBALL

Zwei Minuten purer Handball-Wahnsinn

  • 0
pn; 30.01.2023, 10:30 Uhr
Oberberg – Der HC Gelpe/Strombach II kommt dank einer roten Karte noch zum glücklichen Ausgleich gegen Rösrath/Forsbach - Oberwiehl holt wichtige Punkte im Abstiegskampf - Nümbrecht II muss sich mit Remis begnügen (AKTUALISIERT).

HC Gelpe/Strombach II – HSG Rösrath/Forsbach 33:33 (17:17).

 

Drei Tore sind nichts! Den Beweis für diese Handballer-Floskel traten am frühen Samstagmittag die beiden Teams aus Gelpe/Strombach und Rösrath/Forsbach an. Die Hallenuhr in der Eugen-Haas-Halle zeigte noch 110 Sekunden an, als Tim Benjamin Siewert per Siebenmeter zum 30:33 für die Gäste traf. Die verbleibende Spielzeit war Handball-Wahnsinn pur. 61 Sekunden vor dem Ende traf Tobias Müller zum 31:33, nur kurze Zeit später eroberte Julian Kolken den Ball nach dem Gästeanwurf und schickte erneut Müller auf die Reise: 32:33 bei noch 40 Sekunden Rest-Zeit. Nun wurde es richtig dramatisch: Nach einer Parade von Joel Tertel holte Jan Höfer den Abpraller, wobei er von Tolga Eker im Gesicht getroffen wurde. Nach kurzer Beratung entschieden die Unparteiischen auf rote Karte und Siebenmeter, da sich das Spiel in den letzten 30 Sekunden befand. Philipe Ginczek zeigte keine Nerven und verwandelte zum Ausgleich. Der finale Gästeangriff wurde auf Kosten einer Zeitstrafe unterbunden.

 

 

Echte Freude über den am Ende glücklichen Punktgewinn wollte bei HC-Trainer Daniel Rodriguez trotzdem nicht aufkommen: „Ich will nicht die Mannschaft der Unentschieden werden. Mit dem Verlauf des Spiels bin ich heute überhaupt nicht zufrieden, auch wenn wir am Ende natürlich einen glücklichen Punkt holen.“ Denn für den oberbergischen Aufsteiger war durchaus mehr drin. Über 7:7 (9.) und 13:8 (16.) waren die Hausherren bis zum 17:13 (27.) das bessere Team. Rodriguez haderte dennoch: „Diese vier Tore dürfen wir nicht so einfach verspielen. Was heute gar nicht funktioniert hat, waren unsere Wechsel. Da kam kein frischer Wind.“ Bis zum 24:22 (44.) kriegte der HC seinen Chancenwucher sogar noch kaschiert, doch keine drei Minuten später kontrollierten plötzlich die Gäste das Spiel, auch weil die HC-Deckung inzwischen kaum noch funktionierte und dem Gegner zu viele zweite Bälle gewährte. Ein starker Tertel in der Schlussphase und zwei Minuten Handball-Wahnsinn sorgten über 29:29 (53.) und 29:32 (58.) aber doch noch für das nicht ganz ungerechte Remis.

 

Gelpe/Strombach II: Tobias Müller (8), Philipe Ginczek (8/6), Julian Kolken (5), Jan Höfer, Marcel Neese (je 3), Jerome Dräger, Konrad Toelstede, Lars Rostalski (je 2).

 

WERBUNG

CVJM Oberwiehl – SG Düren 99 37:30 (13:17).

 

Die Fans des CVJM Oberwiehl erlebten im Abstiegskampf der Verbandsliga im Vier-Punkte-Spiel gegen die SG Düren eine Achterbahn der Gefühle. In der Kabine krachte es in der Halbzeitpause jedenfalls gewaltig. Denn nach einem furiosen Beginn stellten die Gastgeber nach dem 11:9 (19.) plötzlich das Handballspielen ein. „Das war eine ausgezeichnete Anfangsviertelstunde mit gefälligem Handball und viel Tempo. Aber dann meinten meine Jungs scheinbar plötzlich, dass das heute ein Selbstläufer wird“, sagte Trainer Dirk Heppe nach der Partie. Im Gegensatz zur Vorwoche bekam der CVJM den Ausfall von Abwehrchef Andre Rischikov dieses Mal längst nicht so gut kompensiert und offenbarte viele Abstimmungsprobleme sowie mangelnde Aggressivität. Heppe versuchte beim 12:12 (26.) sein Team noch mit einer Auszeit wachzurütteln – erfolglos. Die Gäste stellten das Spiel mit dem 13:17-Pausenstand völlig auf den Kopf.

 

 

Das Donnerwetter in der Kabine sollte seine Wirkung allerdings nicht verfehlen. „In der Abwehr waren wir bis dahin nur sechs Einzelspieler. Leider funktioniert solch eine derbe Ansprache nicht immer, heute hat sie das aber“, sagte Heppe, der nun eine deutliche Steigerung sah. Zwar erhöhte Düren zwischenzeitlich zum 14:19 (32.), mit dem 21:21-Ausgleich (40.) durch Leon Binder war Oberwiehl aber zurück im Match und drückte angeführt vom klug agierenden Regisseur Mirco Gröbner gegen die mit nur zehn Feldspielern angereisten Gäste ordentlich aufs Tempo. Bis zum 27:27 (49.) blieb es spannend, dann setzten sich die Hausherren auch dank der Paraden von Christopher Koch ab. Düren konterte mit dem siebten Feldspieler, den Oberwiehl seinerseits mit drei Empty-Net-Treffern beantwortete. Über 31:28 (55.) fiel der Sieg am Ende sogar etwas zu deutlich aus. „Nachher war es ein Erfolg des Kollektivs, aber über die zehn Minuten vor der Pause legen wir besser den Mantel des Schweigens“, so Heppe.

 

Oberwiehl: Johannes Schneevogt (10/2), Daniel Rischikov (8), Moritz Madel, Mirco Gröbner (je 5), Leon Binder (3), Lennart Frielingsdorf, Jan Bluhm (je 2), Julian Klein, Sebastian Kruse (je 1).

 

 

SG Ollheim/Straßfeld – SSV Nümbrecht II 24:24 (14:12).

 

Aus den anvisierten zwei Punkten wurde am Ende nur einer. „Nach einer Leistung, die heute nicht wirklich gut war, müssen wir damit leben und ihn mitnehmen“, meinte SSV-Trainer Mario Jatzke nach dem 24:24-Remis beim Tabellenvorletzten in Heimerzheim. Wirklich zufrieden war er allerdings nicht, schließlich hätten die Oberberger einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt machen können. „Vorne und hinten fehlte uns heute einfach ein bisschen“, sagte Jatzke, der erneut zum Improvisieren gezwungen war. Vor allem aus dem Rückraum fehlte die Durchschlagskraft. Bastian Schneider versuchte zwar ein Kurzcomeback, wurde aber bereits frühzeitig wieder ausgewechselt, um ihn doch für die kommenden schwierigen Aufgaben zu schonen. Die Anfangsphase gehörte trotzdem dem SSV, der sich über 1:3 (7.) und 6:8 (17.) aber nie richtig absetzen konnte.

 

 

In der Folge kippte die Partie zum 13:10 (26.) für die Hausherren, die auch nach der Pause den knappen Vorsprung bis zum 20:19 (47.) verteidigten. Dabei ärgerte Jatzke besonders, dass von den insgesamt 24 Gegentreffern am Ende elf vom Siebenmeterpunkt oder über Rechtsaußen, wo ein Rechtshänder für die SG auflief, fielen. Zwar brachte Robin Donath die Gäste beim 20:21 (49.) noch einmal in Führung, über 23:21 (56.) waren es aber ein Doppelpack von Niklas Witthaut sowie final Ilja Schattner, die den Punkt retteten. In den letzten 30 Sekunden hatte beide Teams noch die Gelegenheit zum Sieg, Zählbares sprang in beiden Angriffen aber nicht mehr heraus. „Die Punkteteilung geht letztlich in Ordnung, ist aber trotzdem ärgerlich, weil das ein schlagbarer Gegner war“, so Jatzke.

 

Nümbrecht II: Robin Donath (6), Ilja Schattner (5), Niklas Witthaut (4), Moritz Menger (3), Patrick Martel (2), Bastian Schneider (2/2), Justin Stein, Stephan Bitzer (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG