HANDBALL

X-Faktor Ivanisevic und Blohme entscheiden das Topspiel

uk; 16.02.2022, 22:15 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung ---- Zehn Tore gingen auf das Konto von Lukas Blohme.
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X-Faktor Ivanisevic und Blohme entscheiden das Topspiel

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uk; 16.02.2022, 22:15 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach muss gegen starke Hagener lange um die Punkte zittern - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

 

VfL Gummersbach - VfL Eintracht Hagen 30:26 (13:12).

 

Es hatte vor dem Kräftemessen am Mittwochabend in der SCHWALBE arena beiderseits nichts an pathtetischen Formulierungen gefehlt. Aus gutem Grund: Denn beide Teams hatten sich am vergangenen Wochenende so richtig blamiert.

 

[Mit vollem Einsatz: Szymon Dzialakiewicz ging keinem Zweikampf aus dem Weg.]

 

Die Eintracht aus Hagen erlaubte sich eine happige Heimniederlage im Derby gegen Ferndorf, während die Oberbergischen am Freitagabend überraschend beim VfL Lübeck-Schwartau den Kürzeren zogen. Beide Teams waren also auf Wiedergutmachung aus. Wobei die Hausherren zusätzlich noch eine Rechnung aus dem Hinspiel zu begleichen hatten, als man in Hagen beim 36:40 in Hagen eine schier unglaubliche Anzahl an Gegentreffern kassierte.

 

Kurzum: Beide Trainer (Goggi Sigurdsson und Stefan Neff) hatten das Match schlichtweg als Charaktertest ausgerufen. Gemäß der trainerlichen Vorgaben gingen die Kontrahenten denn auch gleich vom Anpfiff an energiegeladen zu Werke. Vor allen Dingen die Defensivreihen wollten die Defizite der jüngsten Partien offensichtlich vergessen machen. Eine Viertelstunde lang begegnete man sich dann auch fast zwangsläufig auf absoluter Augenhöhe (6:6/15.).

 

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Dann aber übernahmen die Gäste die Regie. Insbesondere der Gummersbacher Spielverderber aus dem Hinspiel profilierte sich erneut in der Rolle des Störenfrieds: Eintracht-Keeper Tobias Mahncke vereitelte jedenfalls gleich mehrere Gummersbacher Torchancen und ermöglichte seinem Team, sich zur 22. Minute auf 7:11 abzusetzen.

 

Dann aber die Szene, die die Statik des Matches verändern sollte. Tom Kiesler fing einen Pass der Gäste ab und verwandelte den folgenden Gegenstoß zum 8:11-Abschlusstreffer. Eine durchaus spektakuläre Aktion, die das Publikum mitnahm, denn der heimische VfL war plötzlich wieder im Geschäft und erkämpte sich bis zur Halbzeitsirene noch eine hauchzarte 13:12-Führung.

 

[Nachdem Alex Hermann in Lübeck nicht einmal zum Kader gehörte, bekam er gegen Hagen wieder deutlich mehr Spielzeit und betrieb Werbung in eigener Sache.]

 

Allerdings zeigte Hagen Nehmerqualiäten, glich unmittelbar nach dem Wechsel nicht nur aus, sondern ging durch den Treffer des ehemaligen Gummersbachers Pouya Norouzi sogar wieder in Führung (13:14 /33.). Von nun an spitzte sich das Spielfilm immer mehr zu: Zwar gelang es den Oberbergischen, zwischenzeitlich auf 19:16 zu enteilen (40.), aber die Gäste erwiesen sich als denkbar zäher Widersacher und legten in der 48. Minute erneut vor (22:23).

 

Dann aber der Glücksgriff von Sigurdsson: Der blauweiße Übungsleiter beorderte Tibor Ivanisevic wieder zwischen die Pfosten. Und der Publikumsliebling, der schon in den ersten 20 Minuten im Tor gestanden hatte, aber wenig zu fassen bekommen hatte und von Martin Nagy abgelöst worden war, mutierte in den Schlussminuten zusammen mit dem bärenstarken Lukas Blohme zum X-Faktor für die Hausherren: Der Serbe parierte mehrfach spektakulär und meisterte in der Crunchtime auch einen Gaubatz-Strafwurf.

 

[Für Janko Bozovic war nach diesem Zweikampf um den Ball die Partie bereits früh beendet. Wie schwer seine Ellbogenverletzung ist, muss eine MRT-Untersuchung zeigen.]

 

Mit dem wiedererstarkten Keeper im Rücken beendeten die Gummersbacher das ansehnliche Spitzenspiel schließlich mit einem finalen 6:2-Lauf zum 30:26 und verteidigte so den Platz an der Sonne in der 2. Liga.

 

Gummersbach: Tibor Ivanisevic (1. bis 20. und ab 48./8 Paraden), Martin Nagy (20 bis 48./5 Paraden); Lukas Blohme (10/3), Julian Köster (4), Szymon Dzialakiewicz, Fynn Herzig, Alexander Herrmann, Ole Pregler (je 3), Julius Fanger (2), Stepan Zeman, Tom Kiesler (je 1).

 

Hagen: Mahncke (11 Paraden), Grzesinski; (n.e.); Pouya (7), Gaubatz (7/4), Vorlicek (5), Pröhl, Mestrum (je 2), Toromanovic, Stefan, Becker (je 1).

 

Strafen

4:2 Minuten (Köster, Blohme - Pröhl).

 

Siebenmeter

3/3 – 4/5 (Gaubartz scheitert an Ivanisevic).

 

Schiedsrichter

Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff (Düsseldorf).

 

Zuschauer

1240.

 

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin sehr stolz auf meine Jungs, die heute einen Riesenkampf abgeliefert haben. Wir haben super gedeckt gegen eine Mannschaft aus Hagen, die einen Rückraum haben, der zu den besten in der zweiten Liga gehören. Beide Teams sind natürlich taktisch gut und Hagen ist unfassbar schwer zu verteidigen, da passt beim Timing und den Kreuzungen alles. Ich bin froh, dass unsere Abwehr eine so gute Arbeit gemacht hat und bin stolz auf die Reaktion der Jungs, nachdem wir im vergangenen Spiel keine gute Leistung auf die Platte gebracht haben und uns nach dem Erlangen-Spiel in einem Leistungsloch befunden haben. Das war für die Jungs auch nicht einfach, denn sie haben heute schon Druck gespürt und darauf überragend reagiert.

 

Stefan Neff (VfL Eintracht Hagen): Herzlichen Glückwunsch an Gummersbach zum verdienten Sieg im Spitzenspiel, das seinen Namen heute auch verdient hatte. Es war lange auf Messers Schneide. Beide Teams haben ein, zwei Alternativen gefehlt, aber wir haben das Spiel bis zum Ende offengehalten. Dass wir es dann nicht schaffen, ist sicher auch dem Kräfteverschleiß geschuldet, aber das soll keine Entschuldigung sein. Trotzdem war es die von mir gewünschte Reaktion auf das Ferndorf-Spiel. Wir haben gezeigt, dass wir zurecht in dieser Liga sind und auch noch ein paar Punkte holen werden. Leistungstechnisch sind wir jetzt im Jahr 2022 angekommen. Dass wir heute verloren haben, ist im grünen Bereich. Jetzt hoffe ich auf Punkte am Samstag.

 

Ergebnisse und Tabelle

 

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

1

Müsst ihr es immer so spannend machen? ;-)
Glückwunsch zu dem sehr wichtigen Sieg.
Weiter so!!!

Vfl-Fan, 16.02.2022, 23:14 Uhr
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