HANDBALL
Saisoneröffnung beim VfL Gummersbach: „Wollen uns täglich weiterentwickeln“
Gummersbach – Der VfL sieht sich gut gewappnet für die neue Spielzeit, konkrete Ziele werden aber nicht verkündet – Neuzugänge hinterlassen guten Eindruck – Letztes Testspiel wurde abgesagt - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Leif Schmittgen
Am kommenden Mittwoch, 27. August, startet der VfL Gummersbach in die neue Saison der DAIKIN-Handball Bundesliga. Los geht es um 19 Uhr auswärts gleich mit einem dicken Brocken, beim Tabellennachbarn aus der abgelaufenen Spielzeit, dem TSV Hannover-Burgdorf. VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler hatte gestern gemeinsam mit Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson im Beisein des kompletten Teams zur Saisoneröffnung in das Foyer der SCHWALBE arena eingeladen.
Die Vorbereitung
„Wir sind zufrieden mit der Vorbereitung, auch wenn wir grundsätzlich zu viele Verletzte haben“, resümierte Schindler die vergangenen Wochen, in denen die Profis an Turnieren teilgenommen hatten und etliche Testspiele absolvierten. Vielleicht sei die Belastung etwas zu hoch gewesen meinte der Geschäftsführer, weshalb man sich nach Rücksprache mit dem Testgegner HSG Wetzlar auf eine Absage des eigentlich für gestern Abend terminierten Spiels geeinigt hatte.
„Körperlich und mental sind die Jungs in guter Verfassung“, attestierte der Cheftrainer die erforderliche Fitness seiner Spieler. Kapitän Julian Köster sprach von einer „stimmigen Vorbereitung“ und freute sich aber nach „hammerharten Spielen“ nun eine Pause bis zum kommenden Mittwoch zu haben, auch wenn die Vorbereitung entspannter als noch 2024 für ihn gewesen sei. Damals hatte er noch an den Olympischen Spielen teilgenommen.
Die Mannschaft
Der Geschäftsführer spricht von einem „eingespielten“ Team, bei dem es nur wenige personelle Veränderungen gibt. Den Ausleihen von Anel Durmic (HSG Krefeld) und Tom Koschek (DHfK Leipzig) sowie dem Abgang von Giorgi Tskhovrebadze stehen die Neuzugänge Kay Smits (28, SG Flensburg-Handewitt) und Joao Gomes (22, Sporting CP/Portugal) gegenüber. Von Beiden versprechen sich die Verantwortlichen viel und sehen die Personalien als punktuelle Verbesserungen innerhalb des bestehenden Mannschaftsgefüges. Der erste Eindruck ist aus Sicht der Verantwortlichen zufriedenstellend. „Besonders Kay braucht aber noch Zeit“, so der Trainer zu dem „Transferknaller“.
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Der Niederländer müsse nach seiner Herzmuskelentzündung langsam wieder aufgebaut werden, auch wenn er bereits jetzt einen sportlich wie menschlich tollen Eindruck hinterlassen habe. Gomes attestiert der Coach eine enorme Schnelligkeit und freut sich auf seine Einsätze im Rückraum. „Ich freue mich über die nette Aufnahme von den Jungs“, sagte Smits (Foto oben rechts), der sich gut eingelebt habe. Sehr wohl fühle sich auch der junge Portugiese in Gummersbach, der sich über das sympathische Umfeld und eine Truppe, mit der er vieles erreichen wolle, freue. Schindler zu möglichen weiteren Neuverpflichtungen: „Bis zum 15. Februar sind die Transferlisten offen. Geplant ist aber nichts.“
Die Verletzten
Außer den Langzeitverletzten Miro Schluroff und Mathis Häseler werden wohl alle Spieler zum ersten Pflichtmatch am kommenden Mittwoch auflaufen. Noch nicht ganz fit sind derzeit Ole Pregler (Zerrung), Teitur Einarsson (Rücken) und Tom Kiesler (Knie). Die zuvor angeschlagenen Julian Köster und Stepan Zeman sind vollständig kuriert.
Das Saisonziel
Auf einen konkreten Tabellenplatz wollte sich Christoph Schindler (Foto) nicht festnageln lassen: „Wir haben aus der Vergangenheit gelernt und gehen mit unseren ausgegebenen Zielen demütiger um.“ Für den Trainer ist das Erreichen eines Tabellenplatzes, der zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigt, trotz hoher sportlicher Belastung der größte Wunsch: „Es hat uns Spaß gemacht“, blickte Sigurdsson auf die abgelaufene Saison in der EHF European League zurück, aus der man in den Achtelfinal-Playoffs im deutschen Duell gegen die MT Melsungen ausschied. In der abgelaufenen Spielzeit verpassten die Blau-Weißen den Wiedereinzug mit dem siebten Tabellenplatz nur knapp. „Wir wollen mehr Punkte als in der vergangenen Spielzeit holen, aber in dieser Liga ist alles möglich“, so der Coach.
Die Finanzen
Seit einigen Jahren werden beim VfL Gummersbach keine Saisonetats mehr veröffentlicht. Dieser Linie bleibt Schindler auch in diesem Jahr treu. Er freut sich, dass er in den vergangenen Wochen zwei Unternehmen gewinnen konnte, die nicht aus der Region stammen. „Das zeigt, dass unsere Strahlkraft wirkt“, zeigt sich der Geschäftsführer optimistisch, weitere Partner zu gewinnen, um wirtschaftlich weiter zu wachsen. Dass der VfL Gummersbach boomt, zeige auch der Verkaufsstopp bei den Dauerkarten. Bei 3.200 hatten die Verantwortlichen die Reißleine gezogen: „Wir möchten auch anderen Fans den Zugang zur Halle ermöglichen“, so Schindler, und sprach die Hallensituation an: „Die SCHWALBE arena ist toll, in unserer derzeitigen Lage aber zu klein.“
Ob – wie beim Weihnachtsspiel 2024 gegen die Füchse Berlin – in der Kölner Arena weitere Zuschauergelder durch ein Spiel generiert werden können, ließ Schindler derweil offen: „Es sieht derzeit nicht danach aus, dass Kapazitäten zur Verfügung stehen.“ Allerdings sei man mit den verantwortlichen Domstädtern im regelmäßigen Austausch und hoffe auf eine Chance für ein Topspiel in der Rückrunde. Dass ein Platzmangel bestehe, zeige auch die Tatsache, dass die Bundesligaspiele bislang 30-mal in Folge ausverkauft waren und man sowohl bei den Dauertickets als auch bei den Einzelspielkarten inzwischen Wartelisten einrichten musste.
Das Auftaktprogramm
Nach dem Auswärtsauftakt in Hannover gilt es, zuhause gegen Melsungen (Donnerstag, 4. September) und beim TBV Lemgo (Sonntag, 7. September) die ersten Punkte einzufahren. Trotz der vermeintlichen Schwere des Auftaktprogramms sieht Sigurdsson den Aufgaben gelassen entgegen. „Wir wollen jedes Spiel in der Saison gewinnen“, so seine simple taktische Devise.
Die Saisoneröffnung
Am Samstag, 23. August, lädt der VfL Gummersbach zur großen Saisoneröffnung mit Fans und Mannschaft auf den Heiner-Brand-Platz und in die SCHWALBE arena. Das komplette Programm und alle Aktionen können hier eingesehen werden.


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