HANDBALL

Weiter ungeschlagen, aber trotzdem nicht ganz zufrieden

pn; 18.09.2022, 23:20 Uhr
HANDBALL

Weiter ungeschlagen, aber trotzdem nicht ganz zufrieden

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pn; 18.09.2022, 23:20 Uhr
Oberberg – Oberwiehl spielt bereits zum dritten Mal unentschieden – Nümbrechts Fehler werden gnadenlos bestraft - Gelpe/Strombach bricht nach der Pause auseinander (AKTUALISIERT).

Polizei SV Köln – SSV Nümbrecht 35:26 (14:13).

 

„Vielleicht ist diese Niederlage ganz gut, damit wir lernen, dass 80 Prozent nicht ausreichen und wir als Aufsteiger immer die 100 Prozent benötigen“, meinte SSV-Trainer Mario Jatzke nach der klaren Niederlage im Herzen Kölns. Gerne hätten Nümbrechts Handballer ihrem Kreisläufer Ilja Schattner zur Geburt seines Kindes am Freitag ein Geschenk gemacht, in der Domstadt kamen die Oberberger aber nie wirklich in Tritt. Fast sieben Minuten dauerte es, ehe Markus Bitzer erstmals für die Gäste traf. „Es war einfach kein gutes Spiel von uns. Ich konnte weder mit unserer Abwehr noch mit unserer Angriffseffektivität zufrieden sein“, probierte es der SSV-Coach nach 20 Minuten mit einer Abwehrumstellung. Den zwischenzeitlichen 7:11-Rückstand holten die Gäste so immerhin noch auf, auch weil Köln seinen gefürchteten Run and Gun Handball bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wirklich entfaltet hatte.

 

In der Kabine sprach Jatzke die Fehler knallhart an und seine Spieler hatten zugehört: Beim 15:16 (33.) schien die Partie zu kippen. Es blieb aber beim Konjunktiv. „Nach dem 19:18 und einer Zeitstrafe gegen uns sind wir brutal eingebrochen“, grübelte Jatzke über die Gründe für das zwischenzeitliche 27:19 (48.). „Unsere schwachen zehn Minuten jedes Spiel ziehen sich schon durch die gesamte Saison. Das ist ein Lernprozess, an dem wir arbeiten müssen.“ Nümbrecht verstrickte sich in viele Einzelaktionen und leistete sich zudem 26 Fehlwürfe. „Das bestraft ein Gegner wie Köln dann auch irgendwann“, so der SSV-Trainer. Besonders bitter für die Gäste: Moritz Menger knickte mit seinem ohnehin schon lädierten Fuß erneut um. Einziger Lichtblick war das gelungene Comeback von Marius Euteneuer mit sieben Toren. Auch Daniel Funk gehörte erstmals wieder zum Kader. „Das Spiel sollten wir schnell abhaken. Wir wissen, dass wir nicht wegen der Stärke des Gegners so hoch verloren haben, sondern es vor allem an unserer Leistung lag“, so Jatzke.

 

Nümbrecht: Marius Euteneuer (7), Daniel Funk (7/4), Markus Bitzer, Bastian Schneider (je 3), Philipp Donath (2), Nils Kreiß, Mario Jatzke, Niklas Witthaut, Moritz Menger (je 1).

 

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CVJM Oberwiehl – TSV Bonn rrh. II 28:28 (14:14).

 

Oberwiehls Remis-Könige haben erneut zugeschlagen. Auch nach dem vierten Spieltag ist das Team von Dirk Heppe weiter unbesiegt, hat aber bereits das dritte Remis auf dem Konto. „Das habe ich in meiner Trainerkarriere auch noch nicht erlebt“, meinte der CVJM-Coach, der allerdings von einem rassigen Spiel auf hohem Tempo sprach. „Für die Zuschauer war das sicher ein Highlight. Bonn war mit Abstand unser stärkster Gegner bislang“, so Heppe. Die Gäste agierten mit ihrem jungen Team aus einer offensiven 3:2:1-Deckung und verlangten den Oberbergern mit ihrer individuellen Klasse alles ab. Über 3:5 (9.), 6:5 (13.) und 8:11 (21.) lagen die Gäste fast durchgehend in Führung. Zur Pause holten die Hausherren aber auf und legten nach dem Seitenwechsel einen Blitzstart zum 17:14 (34.) aufs Parkett.

 

„Zwischen der 35. und 52. Minute haben wir das Spiel wirklich dominiert, gefällig gespielt und gut verteidigt. Zudem hatten wir mit Jannis Schoger (15/3 Paraden) einen starken Rückhalt“, begeisterte sich Heppe am Spiel seiner Mannschaft, die auf 26:22 (53.) davonzog. Doch nach dem Treffer von Leon Binder wollten es die CVJM-Handballer plötzlich erzwingen. Die Angriffe wurden überhastet abgeschlossen und sich in Einzelaktionen verstrickt. „Wir haben ohne Not die schnelle Entscheidung gesucht und das wurde dann bestraft“, haderte Heppe unter anderem mit 18 Fehlwürfen.

 

Bonn konterte und war beim 26:27 (59.) wieder in Führung. Jan Bluhm aus unmöglichem Winkel und Johannes Schneevogt sorgten aber dafür, dass zumindest ein Punkt in Wiehl blieb. „Alles andere wäre auch völlig unverdient gewesen“, so Oberwiehls Trainer. Über die Schlussphase werde zwar noch zu reden sein, insgesamt war er mit dem Auftritt seines Teams aber zufrieden: „Auch wenn uns da die Cleverness fehlte, die Mannschaft hat vieles von dem umgesetzt, was ich sehen will.“ Noch einmal auf die Remis-Serie angesprochen, meinte Heppe: „Natürlich ist es schön ungeschlagen zu sein, aber einen oder zwei Punkte hätte ich schon gerne mehr auf dem Konto.“

 

Oberwiehl: Andre Rischikov (6), Johannes Schneevogt (6/2), Moritz Madel (5), Jan Bluhm, Daniel Rischikov (je 3), Artur Gartung, Marvin Klein (je 2), Leon Binder (1).

 

 

HC Gelpe/Strombach II – TuS Königsdorf 25:38 (10:14).

 

„Das war Quatsch mit Sauce, so können wir uns in der Verbandsliga nicht präsentieren“, ließ HC-Trainer Daniel Rodriguez nach dem Spiel gegen Spitzenreiter Königsdorf erst einmal Dampf ab. Ihm fehlte jede Erklärung, warum sein Team nach guter erster Hälfte nach dem Seitenwechsel jegliche Präsenz vermissen ließ: „Ich kann mir nicht erklären, was da mit den Jungs los war“, so Rodriguez. Dabei waren die Oberberger gut gestartet: 5:4 (8.) hieß es nach wenigen Minuten. Dass die Gäste anschließend die Führung übernahmen, lag vor allem am Chancenwucher der Hausherren. „Defensiv standen wir gut, auch unser Torhüter hielt einige gute Bälle. Verwandeln wir unsere freien Würfe, wäre zur Pause sogar eine Führung möglich gewesen“, sprach der HC-Coach von einem offenen Schlagabtausch, in dem die Gäste die besseren Nerven hatten.

 

Nach dem Seitenwechsel war davon aber nichts mehr zu sehen. Königsdorf zog sofort zum 13:21 (37.) davon. Statt Reduzierung der zu hohen Fehlerquote, wurde vielmehr kaum noch ein Zweikampf gewonnen. Bitter wurde es in der Schlussphase: Königsdorf überrannte auseinanderbrechende Oberberger. Aus einem 22:29 (52.) wurde noch ein 25:38-Debakel. „Wir haben verdient verloren, aber in der Höhe deutlich zu hoch“, fand Rodriguez und sprach von einem Lernprozess, durch den sein Team nun durch müsse. „Auch mit 1:7 Punkten ist das immer noch kein Fehlstart, aber langsam sollten wir doch einmal anfangen, zu punkten. Und dafür reichen nicht 20 gute Minuten. Als Aufsteiger müssen wir 60 Minuten durchziehen“, steht das Rodriguez-Team nach dem vierten Spieltag auf dem vorletzten Platz.

 

Gelpe/Strombach: Finn Feuerbach (7), Marvin Scholz (6), Marcel Neese (4), Tom Bonfiglio (3/2), Jan Höfer, Maurice Ginczek (je 2), Tim Heider (1).

 

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