HANDBALL

Wann fliegt der Ball wieder?

pn; 15.07.2020, 16:15 Uhr
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Archivfoto: Judith Uessem ---- Die Handballer im HVM brennen auf den Re-Start.
HANDBALL

Wann fliegt der Ball wieder?

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pn; 15.07.2020, 16:15 Uhr
Oberberg - Saisonstart in den Handball-Amateurligen muss eventuell verschoben werden.

Von Peter Notbohm

 

Der am letzten August-Wochenende geplante Saisonstart in den Handballligen des Handballverbandes Mittelrhein (HVM) könnte auf der Kippe stehen. War HVM-Spielwart Karl-Walter Marx vergangene Woche noch durchaus optimistisch gestimmt, dass die Handballer wie geplant am 29. August wieder in den Liga-Betrieb einsteigen können, ist der Spieltechniker davon mittlerweile nicht mehr vollends überzeugt. Ende Juli wird es eine Konferenz mit Teilnehmern des HVM, Vertretern der Nordrheinliga (NRL) und den Kreisspielwarten geben. Hier soll die weitere Vorgehensweise beschlossen werden, verschiedene Szenarien sollen dabei vorgestellt und besprochen werden. Von Vereinsvertretern erfuhr OA, dass sich der Verband bereits nach einer generellen Bereitschaft zur Verschiebung des Saisonstarts erkundigt habe.

 

Politik hat das letzte Wort

 

Vieles hängt von den Entscheidungen der Politik ab. Die von der NRW-Landesregierung am vergangenen Wochenende veröffentlichte Corona-Verordnung erlaubt zwar bis zu 30 Personen auch in geschlossenen Räumen wieder Kontaktsportarten auszuüben, das letzte Wort haben aber weiterhin Städte und Kommunen, welche die Hallen wieder freigeben müssen. Manche Kommunen im Verbandsgebiet verzichten bislang, sich zu Trainings- und Spielbetrieb final zu äußern. Ein wichtiger Faktor dürfte werden, wie sich die Corona-Infektionszahlen nach der Rückkehr vieler Urlauber zum Ende der Sommerferien entwickeln werden. „Das wird für einige Gemeinden und Städte maßgebend sein“, glaubt Marx und hofft, dass die Zahlen stabil bleiben und nicht in die Höhe schnellen.

 

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Verband spielt verschiedene Szenarien durch

 

Sollte es zu einer Verlegung des Saisonstarts kommen, will man beim HVM einen Plan B und C in der Hinterhand haben. Ein mögliches Szenario wäre es, sich dem Re-Start im DHB Anfang Oktober anzuschließen, dies hätte allerdings einen ähnlich vollgestopften Spielplan und eventuelle Wochenspiele zur Folge. In der 3. Liga tagt die Spielkommission, die auch für den Spielbetrieb der A-Jugend-Bundesliga zuständig ist, erst an diesem Samstag. Eine denkbare Variante wäre es auch vom üblichen Hin- und Rückrundensystem abzuweichen und nach der Hinserie die Ligen in Auf- und Abstiegsstaffeln aufzusplitten. Das ist aber alles Zukunftsmusik, nur eines steht fest: Am 30. Juni 2021 sollen alle sportlichen Entscheidungen in den Ligen gefallen sein.

 

Marx ist derzeit aber vor allem eins wichtig: „Die Mannschaft müssen in ihre Hallen können und dort trainieren.“ Denn keinem Handballer sei geholfen, wenn er sich ohne ausreichende Vorbereitung einem erhöhten Verletzungsrisiko aussetzen würde. Auch für den Fall, dass einzelne Vereine aufgrund von Corona-Infektionen aus dem Spielbetrieb genommen werden müssen – Anfang des Jahres hatte es mehrere Teams aus dem Raum Aachen erwischt – muss sich der Verband wappnen. Ein verzehrtes Tabellenbild wie damals soll vermieden werden. „Was wir nicht wollen, ist ganze Regionen wieder ausschließen zu müssen“, sagt Marx.

 

Ligen werden nicht innerhalb einer Saison auf ursprüngliche Größe zurückgeführt

 

Feststeht bereits, dass der HVM die Ligen nicht innerhalb eines Jahres wieder auf ihre Normalgröße zurückführen will. Denn das hätte zur Folge, dass es in der Landesliga nach aktuellem Stand neun Absteiger geben würde. „Das werden wir auf keinen Fall auf einen Schlag machen, sondern planen über zwei Jahre“, so Marx. Lediglich die ohnehin nur mit 15 Teams beginnende Nordrheinliga soll bereits nach einem Jahr wieder auf 14 Teams reduziert werden. Auch am Zusammenschluss mit dem Handballverband Niederrhein zur Saison 2021/22 soll festgehalten werden. Erste Gespräche gab es bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

 

Unabhängig davon, wann der Saisonstart sein wird, rechnet man beim Verband damit, dann auch mit Zuschauern loslegen zu dürfen. 300 Fans lässt die aktuelle Corona-Verordnung zu, hierfür müssen die Vereine aber entsprechende Hygiene-Konzepte bei den Städten und Kommunen vorlegen. Was definitiv bis Oktober verboten bleibt, sei eine Bewirtung seitens der Heimvereine, so Marx. Um den Vereinen finanziell entgegenzukommen, wird der HVM auf eine Erhebung von Spielgebühren in diesem Jahr verzichten.

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