HANDBALL

Déjà-vu für den VfL? Sigurdsson hat viel Respekt vor den Recken

pn; 05.09.2023, 18:15 Uhr
Archivfoto: Thomas Wirczikowski ---- Können Julian Köster und der VfL Gummersbach den Hannover-Fluch aus der vergangenen Saison durchbrechen?
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Déjà-vu für den VfL? Sigurdsson hat viel Respekt vor den Recken

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pn; 05.09.2023, 18:15 Uhr
Gummersbach - Der VfL empfängt am 3. Spieltag der Handball-Bundesliga die TSV Hannover-Burgdorf in der SCHWALBE arena - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

Immerhin sechs Tage hatten die Handballer des VfL Gummersbach Zeit, die 30:41-Abreibung beim THW Kiel zu verarbeiten. Die Analyse von VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson fiel gewohnt deutlich aus. Noch in Kiel hatte der Isländer seinem Team auf der Pressekonferenz angesichts von 21 technischen Fehlern einen Ligarekord, „auf den wir nicht stolz sind“, bescheinigt. An der Einschätzung hatte sich auch zu Beginn der Woche wenig geändert.

 

Wie Sigurdsson diese Quote schnellstmöglich wieder auf einen Normalwert bringen will? „Ich habe mir etwas einfallen lassen, aber ob das auch funktioniert, werden wir sehen“, meint er vor dem zweiten Heimspiel der Saison gegen die TSV Hannover-Burgdorf am Mittwochabend (19 Uhr) in der SCHWALBE arena.

 

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Zerreißen will er seine Mannschaft nach dem Auftritt an der Förde ohnehin nicht. „Sicherlich gab es reichlich Fehler, mit denen wir den Gegner zu Gegenstößen eingeladen haben. Trotzdem haben wir 30 Tore in Kiel erzielt – das schafft nicht jeder!“, sagt Sigurdsson, schiebt aber auch gleich hinterher: „Wir haben allerdings auch 41 kassiert – das schafft auch nicht jeder.“

 

Denn abgesehen von der hohen Fehlerquote hat der Handballlehrer auch manches Gutes gesehen: Dass sein Team jederzeit aufs Tempo gedrückt habe, den frühen Rückstand verkürzt hat, dazu eine starke Wurfquote von 68 Prozent. Weniger gefiel ihm dagegen, dass seine Spieler, nachdem sie zwischenzeitlich zum 23:26 verkürzt hatten, in der Schlussphase völlig untergingen: „Aber das war eine Kopfsache und will ich nicht zu hochhängen. Es war einer dieser Tage, an denen bei Kiel nahezu alles geklappt hat und bei uns nur sehr wenig. Lieber verliere ich einmal in dieser Höhe als mehrmals knapp.“

 

Mit Hannover wartet nun allerdings eine Mannschaft, die sich vergangene Saison zu so etwas wie einem Gummersbacher Angstgegner gemausert hat. Gegen kein anderes Team war man in Hin- und Rückspiel derart chancenlos wie gegen die Recken. Während der Sommervorbereitung gewann man zwar im Endspiel um den Heide-Cup gegen die Niedersachsen, überbewerten will in Gummersbach dieses Ergebnis aber niemand. „Das spielt in der Liga keine Rolle – jetzt geht es um Punkte“, sagt Rückraumshooter Tom Jansen.

 

Als Fan von den Recken outet sich Sigurdsson: „Sie gehören zu meinen Lieblingsmannschaften in der Liga und spielen einen tollen Handball.“ Die ganz großen Namen fehlen im Kader von Trainer Christian Prokop zwar, doch der Kader ist sehr ausgewogen aufgestellt und qualifizierte sich vergangene Saison für das europäische Geschäft. Dort zogen die Niedersachsen am Samstag gegen den schwedischen Vertreter Ystads IF HF in die Gruppenphase der European League ein. Auch in der Liga gelang den Niedersachen mit zwei knappen Siegen in Erlangen und gegen Aufsteiger Eisenach ein perfekter Start. Saisonübergreifend sind die Recken sogar seit sieben Spielen ungeschlagen.

 

Kopf der Mannschaft ist Marian Michalczik. Doppelt bis dreifach besetzt sind zudem die beiden Halbpositionen. Mit dem 21-jährigen Renars Uscins spielt im rechten Rückraum zudem eins der größten Talente im deutschen Handball. „Sie sind sehr variabel aufgestellt, haben Spieler, die aus der Distanz werfen können, gleichzeitig aber auch stark im Eins gegen Eins sind, dazu zwei hervorragende Kreisläufer“, gerät der VfL-Coach fast ein wenig ins Schwärmen.

 

Personell kann der Isländer vermutlich fast aus dem Vollen schöpfen. Miro Schluroff gab bereits in Kiel sein Comeback und auch Giorgi Tskhovrebadze ist nach seiner Magenverstimmung in der vergangenen Woche wieder im Training. Ob dafür Moritz Köster wieder aussetzen muss? Sigurdsson lässt sich nicht in die Karten schauen, sondern lobt den Bruder von Nationalspieler Julian Köster für dessen Bundesligadebüt ausdrücklich: „Er hat das defensiv super gemacht.“

 

Für die Partie gibt es noch viele Karten an der Abendkasse.

 

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