Oberberg - Nümbrecht II beendet fast zehnmonatige Negativserie - HC-Reserve in Torlaune - Oberwiehl verschläft die erste Hälfte - Hückeswagen geht in der Schlussphase die Kraft aus.
HSV Bocklemünd – SSV Nümbrecht II 26:32 (11:12).
Die quälend lange Sieglos-Serie von Nümbrechts Handballern hat endlich ein Ende gefunden. Seit dem 20. Januar hatte die SSV-Reserve kein Ligaspiel mehr gewonnen, saisonübergreifend seit 17 Spielen auf einen Erfolg gewartet. Kein Wunder, dass sich Trainer Bastian Schneider nach Kellerduell beim ebenfalls noch punktlosen HSV Bocklemünd freute, „dass wir in dieser Drucksituation standgehalten haben. Das war keine einfache Situation heute“, befand er nach dem 32:26-Sieg im Kölner Norden.
Die 60 Minuten waren alles, nur kein sonderlich schönes Handballspiel. Beiden Teams merkte man die Nervosität an, sie taten sich schwer Tore zu werfen. Die Partie war vor allem von zahlreichen Fehlern geprägt. Dazu fuhr der Schiedsrichter eine harte Linie und verteilte neben zehn Zeitstrafen auch vier direkte rote Karten (drei gegen Bocklemünd). „Die Statistik liest sich schlimmer als es war. Drei der Disqualifikationen waren zu hart“, fand Schneider. Dazu zählte er auch die erste für Bocklemünds Tobias Zeyen, der nach einer Viertelstunde im Gegenstoß versucht hatte, den Ball zu spielen, aber nur die Hand seines Gegners traf.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gastgeber bereits ihre 4:2-Führung verspielt (11.), bis zur Pause blieb es ein vollkommen ausgeglichenes Match. Nach dem Seitenwechsel konnte Nümbrecht dann aber aus einer zehnminütigen Schwächephase der Hausherren Kapital schlagen: Vom 13:13 (34.) wuchs der Vorsprung zwischenzeitlich auf 17:24 (47.) an. Näher als beim 26:30 (60.) kam Bocklemünd nicht mehr heran. Ob der Sieg mehr als nur ein Lebenszeichen ist, wollte Schneider noch nicht bewerten: „Dazu müssen wir die nächsten Wochen abwarten. Aber es sind im Tabellenkeller, wo aktuell nur wenig gepunktet wird, zwei sehr wichtige Punkte.“ Die Bestnoten verdienten sich Torhüter Joscha Madel, Kevin Schieferdecker (neun Tore in 35 Minuten) und Justus Stein.
Nümbrecht II: Kevin Schieferdecker (9), Justus Stein (6), Tim Lefherz (4/3), Moritz Menger, Mathis Pötzsch (je 3), Davod Heckel, Alexander Seinsche (je 2), Paul Robach, Joshua Pottgießer, Jan Sonka (je 1).
HC Gelpe/Strombach II – TuS Niederpleis 47:23 (23:10).
Die Handballer des HC Gelpe/Strombach II haben ihre Pflichtaufgabe erfüllt. Gegen den Bonner Aufsteiger TuS Niederpleis feierte das Team von Daniel Rodriguez einen nie gefährdeten 47:23-Kantersieg, der sogar noch deutlicher hätte ausfallen können. In der Schlussphase ließen die Hausherren aber zahlreiche gute Chancen liegen. HC-Coach Rodriguez hakte die Partie anschließend schnell ab: „Das sind Spiele, die wir zwingend gewinnen müssen. Die vor dem Match gemachten Vorgaben haben die Jungs weitgehend erfüllt. Heute bin ich zufrieden, aber nächste Woche erwartet uns in Brühl ein vollkommen anderer Gegner.“
Zumindest mit der Anfangsphase war der HC-Trainer aber auch gegen das neue Ligaschlusslicht nicht zufrieden. Denn: Bis zum 8:8 (14.) sahen die Zuschauer in der Eugen-Haas-Halle eine überraschend ausgeglichene Partie. Vor allem der 5:1-Deckung fehlte jegliche Stabilität. Erst als Rodriguez auf die 6:0-Variante umstellte, kam Gelpe/Strombach II in sein gewohntes Tempospiel und überrollte den Gegner bereits zur Pause. Nach dem Seitenwechsel wurde es dann über 34:14 (43.) gegen konditionell abbauende Gäste ein Torfeuerwerk. An der Tabellenspitze kristallisiert sich immer mehr der schon vor der Saison erwartete Zweikampf zwischen den Oberbergern und dem TV Jahn Köln-Wahn heraus. Beide Teams sind ungeschlagen, das Topspiel findet am 16. November in Gummersbach statt.
Gelpe/Strombach II: Paul Roth (8), Felix Soldanski (7), Tobias Müller, Lasse Jürges (je 6), Finn Feuerbach (5), Konrad Toelstede (4), Luca Reuber, Vincent Rinker (je 3), Jerome Draeger (2), Mike Heinzerling (2/2), Fynn Schürmann (1).
HSG Rösrath/Forsbach – CVJM Oberwiehl 39:26 (19:9).
Die ohnehin angespannte Personalsituation im Lager der Oberwiehler Handballer verschärfte sich zum Wochenende noch einmal. Auch Artur Gartung musste mit einer Grippe für das Auswärtsspiel beim Aufstiegsaspiranten HSG Rösrath/Forsbach kurzfristig passen. Die Folge: Mit Florian König und Mirco Gröbner standen zwei Routiniers im Kader. Auch Jan Herhaus kam nach 13 gespielten Minuten nach der Niederlage seiner SG-Handballerinnen in Bocklemünd noch nachgereist. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie aber eigentlich fast schon gelaufen. Rösrath/Forsbach legte einen Raketenstart bis zum 9:2 (14.) hin und ließ über 15:7 (24.) auch bis zum 19:9-Pausenstand wenig anbrennen.
„Wir hatten im ersten Angriff einen guten Spielzug, danach nur noch viele Einzelaktionen. Und auch die vielen Zeitstrafen haben uns nicht gerade geholfen“, analysierte Trainer Christian Schüttenhelm gebrauchte 30 Minuten, „in denen wir das Spiel verloren haben“. Ein völlig anderes Match bekamen die Zuschauer nach dem Seitenwechsel zu sehen. Oberwiehl war plötzlich ebenbürtig, obwohl Rösrath/Forsbach noch nicht in den Verwaltungsmodus wechselte. Über 26:18 (44.) und 33:24 (54.) geriet der HSG-Sieg aber nicht in Gefahr. Schüttenhelm ärgerte sich daher auch ein wenig: „Man hat nach der Pause gesehen, was hier mit ein wenig mehr Konzentration möglich gewesen wäre.“ Bester Oberwiehler war Torhüter Daniel Canisius. Johannes Schneevogt erzielte für die Hausherren gegen seinen Ex-Verein sechs Tore.
Oberwiehl: Moritz Madel (7/3), Leon Binder, Jan Herhaus (je 4), Lennart Frielingsdorf, Mirco Gröbner, Mats Liebe (je 3), Frederik Schneider, Ole Knotte (je 1).
HSG Geislar-Oberkassel – ATV Hückeswagen 32:25 (15:11).
Hückeswagens Coach Carsten Kuhlwilm ist kein Trainer, der gerne verliert. Mit der Niederlage bei der HSG Geislar-Oberkassel konnte er dann aber doch irgendwie leben. Das hatte mehrere Gründe: Zum einen präsentierten sich die Bonner als der erwartet starke Gegner, zum anderen kamen die ersatzgeschwächten Gäste in der Schlussphase körperlich an ihre Grenzen. „Insgesamt war das eine wirklich zufriedenstellende Leistung“, befand Kuhlwilm. Bis zum 5:6 (15.) entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, ehe Geislar mit seinem dynamischen Spiel mit fünf Toren in Folge zum 10:6 (21.) davonzog. Die Oberberger verkürzten zum 11:9 (24.), schwächten sich dann aber selbst. Moritz Mettler regte sich derart über eine Zeitstrafe auf, dass die Schiedsrichter eine weitere Strafe gaben – seine dritte, inklusive roter Karte.
Über 15:11 zur Pause verteidigte Geislar-Oberkassel seine Führung nun bis zum 20:15 (39.), ehe Hückeswagen sich ein letztes Mal aufbäumte. Doch nach dem 21:19 (43.) durch Lucas Schotters waren die Akkus leer. Ein 5:0-Run zum 26:19 (46.) bedeutete die Vorentscheidung. In der Schlussphase ließen die Hausherren nichts mehr anbrennen. „Diese Mannschaft hat nicht umsonst Rösrath/Forsbach geputzt, deshalb war unsere Leistung unter diesem Umständen auch absolut in Ordnung“, so Kuhlwilm. Die Bestnoten verteilte er an die beiden Borisch-Brüder und Torhüter Moritz Reichwald.
Hückeswagen: Paul Borisch (8/1), Lucas Schotters (5), Til Kuhlwilm (4), Lucas Frischmuth, Tobias Hofmann (je 3), Niklas Schotters, Moritz Mettler (je 1).
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