HANDBALL

Endlich wieder Heimspiel: Gummersbach empfängt ausgeruhte Leipziger

pn; 17.02.2024, 06:00 Uhr
Archivfoto: Thomas Wirczikowski ---- Zuletzt waren beim VfL Gummersbach vor allem die Auswärtstrikots gefragt. Am Montagabend steht nach über zwei Monaten wieder ein Heimspiel in der SCHWALBE arena an.
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Endlich wieder Heimspiel: Gummersbach empfängt ausgeruhte Leipziger

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pn; 17.02.2024, 06:00 Uhr
Gummersbach - Das erste Heimspiel des VfL Gummersbach nach über zwei Monaten ist trotz des ungeliebten Montagabend-Termins fast schon ausverkauft - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.​​​​​​​

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach – SC DHfK Leipzig (Montag, 19 Uhr, SCHWALBE arena).

 

Würden die Handballer des VfL Gummersbach nicht regelmäßig in der SCHWALBE arena trainieren, könnte sich das kommende Heimspiel am Montagabend gegen den SC DHfK Leipzig fast wie ein Auswärtsspiel anfühlen. Am 7. Dezember, also vor über zwei Monaten, hatte Gummersbach seinen letzten Auftritt im eigenen Handballtempel. Es folgten die Auswärtsspiele in der Liga in Leipzig, Melsungen, Hannover und Eisenach. Zwischendurch ging es zudem im DHB-Pokal nach Berlin. Kein Wunder, dass Trainer Gudjon Valur Sigurdsson und seine Mannschaft auf das Match brennen. „Es ist verdammt lang her, dass wir zuhause spielen durften. Wir freuen uns auf unsere Fans und die Halle“, unterstreicht der isländische Coach.

 

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Es ist allerdings nicht die einzige ungewöhnliche Konstellation. Denn: Während die VfL-Handballer seit der Europameisterschaftspause bereits drei Pflichtspiele absolviert haben, hat Leipzig viel Zeit zum Trainieren gehabt. „Das ist schon sehr speziell und eine komische Situation“, findet Sigurdsson. Er ist gespannt, wer daraus mehr Vorteil ziehen wird: Ausgeruhte Leipziger, die sich auf das Auswärtsspiel im Oberbergischen fokussieren konnten. Oder doch eingespielte Gummersbacher, die längst wieder im Wettkampfstress angekommen sind.

 

Was der VfL-Coach weiß: Sportlich erwartet seine Mannschaft eine knifflige Aufgabe. Leipzig bleibt mit 15:23 Punkten auf Rang 13 bislang zwar auch diese Saison hinter den eigenen hohen Erwartungen zurück, Trainer Rúnar Sigtryggsson wird zum Jahresbeginn aber auf einen stärkeren Kader als noch beim 35:32-Auswärtssieg der Gummersbacher Mitte Dezember zurückgreifen können. Nationalspieler Luca Witzke dürfte die verpasste EM genutzt haben, um seine Verletzung endgültig auszukurieren. Zudem steht den Ostdeutschen Kreisläufer Moritz Preuss nach seiner Handoperation wieder zur Verfügung.

 

„Uns erwartet eine enorm physische und sehr starke Abwehr“, schwärmt Sigurdsson von den Defensivqualitäten der Leipziger; das Kommando haben hier in der Regel Simon Ernst und Marko Mamic. Offensiv sind die Gäste eher rechtslastig ausgerichtet. Die beiden Halbrechten Viggó Kristjánsson (120/36 Tore) und Franz Semper (73), sind neben dem Halblinken Matej Klima (83) die besten Torschützen. „Mit Witzke, Sunnefeldt, Runarsson und Ernst haben sie aber einen enorm breit und variabel aufgestellten Rückraum“, findet der VfL-Coach, der zudem vor dem starken Torhüterduo Domenico Ebner und Kristian Saeveras warnt.

 

Kommt er oder kommt er nicht?

 

Angesprochen auf die weiterhin anhaltenden Gerüchte um Europameister Kentin Mahé hält man sich beim VfL Gummersbach weiterhin bedeckt. Unter der Woche hatte der französische Spielmacher im Handball-Podcast „Erste 7“ bestätigt, dass er im Sommer nach Deutschland zurückkehren wird, nachdem keine adäquaten Angebote aus Frankreich gekommen waren: „In den nächsten Tagen wird mein Wechsel von meinem neuen Verein bekanntgegeben. Ich freue mich enorm auf Deutschland, aber mehr kann ich an dieser Stelle nicht dazu sagen.“ Gummersbach gilt seit Wochen als heißestes Transferziel des quirligen Spielmachers. Laut OA-Informationen ist der Wechsel ins Oberbergische sehr wahrscheinlich.

 

Dass Gummersbach zuletzt in Eisenach endlich der erste Sieg in 2024 gelungen ist, will Sigurdsson indessen nicht als Erleichterung bezeichnen, sondern sieht es mehr als Bestätigung der guten Arbeit seiner Mannschaft. „Man darf nicht vergessen, dass wir auf Berlin und Hannover getroffen sind.“ Stolz sei er gewesen, wie das Team mit der speziellen Atomsphäre in Eisenach umgegangen sei: „Die Jungs waren durchweg konzentriert, waren vor allem defensiv unfassbar stark, haben sich nie aus der Ruhe bringen lassen und das wirklich cool gemacht.“

 

Personell plagen die Oberberger dagegen weiterhin Verletzungssorgen. Giorgi Tskhovrebadze hat seit der EM aufgrund seiner Leistenprobleme immer noch keine Trainingseinheit absolvieren können. „Bei ihm ging in Eisenach gar nichts mehr“, so Sigurdsson. Ähnlich sieht es bei Ellidi Vidarsson aus, der aufgrund eines Trizepsrisses ebenfalls noch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. Bei beiden soll das Abschlusstraining am Wochenende entscheiden. Auch Ole Pregler und Mathis Häseler (Schulter) zogen sich im letzten Ligaspiel Blessuren zu; einem Einsatz am Montag soll aber nichts entgegenstehen. Bekanntlich hat der VfL Gummersbach auf die Misere bereits reagiert und einen Tag vor Transferschluss noch Arnór Óskarsson von den Rhein-Necker-Löwen bis zum Saisonende ausgeliehen (OA berichtete).

 

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