HANDBALL

VfL-Pleite: Keine Keeper, keine Chance

bv; 14.09.2019, 21:57 Uhr
Archivfoto: Michael Kleinjung --- Matthais Puhle erwischte wie auch Filip Ivic in Coburg einen rabenschwarzen Tag.
HANDBALL

VfL-Pleite: Keine Keeper, keine Chance

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bv; 14.09.2019, 21:57 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach ist nach der 31:26 (17:12)-Niederlage hart in der Realität der Zweiten Bundesliga aufgeschlagen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Bernd Vorländer

 

HSC Coburg - VfL Gummersbach 31:26 (17:12).

 

Dass es schwer werden würde in dieser Zweiten Bundesliga, darauf hatten die Verantwortlichen des VfL Gummersbach bereits vor Beginn der Saison hingewiesen. Wie schwer es allerdings wirklich ist, davon konnte man sich am Samstagabend im fränkischen Coburg ein Bild machen. Nach schwacher Leistung traten die Schützlinge von Trainer Torge Greve verdient ohne Punkte die Heimreise an, weil man in der HUK-Coburg arena in der Abwehr ein ums andere Mal unsortiert war und im Angriff zu viele Fahrkarten produzierte. Was indes am meisten Sorgen machen muss: Beide Torhüter waren in Coburg Totalausfälle. Matthias Puhle wie auch der Champions-League-erfahrene Filip Ivic bekamen so gut wie keine Hand an den Ball. Gerade Ivic sollte aufgrund seiner Erfahrung eigentlich mehr zeigen können, fand aber nie ins Spiel. Mehrfach wechselte Greve in Coburg den Torhüter - indes, keine Maßnahme fruchtete.

 

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Anfangs hatte es für die Kreisstädter beim HSC durchaus gut ausgesehen. Man ging sehr zielstrebig zu Werke, wirkte wach, und Alexander Hermann wie auch Janko Bozovic schweißten einige schöne Bälle aus dem Rückraum ins Coburger Netz. So führte der VfL verdient nach neun Minuten mit 4:7. Als jedoch Marvin Sommer in der Folge einen Gegenstoß liegen ließ und die Gastgeber wieder herankamen, war es vorbei mit der Gummersbacher Herrlichkeit. Obwohl die HSC-Fehlerquote zunächst noch hoch war, passten sich auch die Gäste an. Coburg machte aus einem 10:10 binnen vier Minuten ein 13:10 und der Erstliga-Absteiger fand bis zum Pausentee nicht mehr in die Spur. Mit 17:12 wurden die Seiten gewechselt.

 

Wer mit einem jetzt entschlosseneren VfL in der zweiten Hälfte gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Coburg spielte jetzt wie aus einem Guss, zog bis zur 36. Minute auf 21:13 davon. Erst als Greve auf eine offenere Deckung mit Yonatan Dayan als "Indianer" umstellte, wirkten die Gastgeber kurze Zeit planlos. Gummersbach robbte sich auf 26:22 (48.) heran und hätte die Partie sogar noch drehen können, doch die Angriffe wirkten wie Stückwerk. Am Ende stand eine Fünf-Tore-Niederlage zu Buche, die vor allem drei Gründe hatte: Der 38-jährige HSC-Torhüter Jan Kulhanek gewann das Torhüter-Duell gegen seine Gummersbacher Kontrahenten haushoch. Die Coburger Abwehr wirkte nach 15 Minuten weitaus energischer als die löchrige VfL-Deckung. Und die beiden Coburger Außen - der frühere VfL-Akteur Max Jaeger (fünf Treffer) und Florian Billek (elf Tore) waren wesentlich effektiver als die VfL-Flügel. Der VfL ist nach der Niederlage in Coburg in der rauen Wirklichkeit des Bundesliga-Unterhauses angekommen. Will man die Aufstiegsplätze nicht frühzeitig aus den Augen verlieren braucht es eine sichtbare Weiterentwicklung in allen Mannschaftsteilen - und zwar bald.

 

Coburg: Florian Billek (11/4), Tobias Varvne (6), Max Jaeger (5), Pontus Zettermann (4), Christoph Neuhold (2), Felix Spross, Girts Lilienfeld, Sebastian Weber (je 1)

 

VfL: Marvin Sommer (6/1), Florian Baumgärtner (5), Alexander Hermann (4), Yonatan Dayan (3), Janko Bosovic (2), Tobias Schröter (2/1), Lukas Blohme, Tin Kontrec, Luis Villgrattner, Alexander Becker (je 1)

 

Siebenmeter: 4:3/4:2 (Schröter scheitert an Poltrum)

 

Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Timm, Zettermann/Becker, Sommer)

 

Zuschauer: 2.052

 

Weitere Ergebnisse und Tabelle

 

KOMMENTARE

1

Der VfL muss Kern saniert werden.

Wm, 14.09.2019, 22:56 Uhr
2

Schindlers Personalpolitik ist jetzt schon gescheitert. Nach dem Abstieg hätte es in der Führung neue Personen geben müssen. Alles nur Einzelaktionen und eine 3. klassige Abwehr. Ivic wurde von Schindler völlig überwertet und dazu fürstlich bezahlt.

Bernhard, 14.09.2019, 23:18 Uhr
3

Schlimm, schlimm

, 15.09.2019, 02:18 Uhr
4

Es tut ja nicht mal mehr weh.
Schlimm sind nicht die Niederlagen, sondern wie sich der VFL insgesamt präsentiert.
Der jetztige VFL trägt mittlerweile eindeutig die Handschrift von Christoph Schindler.
Herr Schindler, sehen sie der Realität endlich ins Auge.
Ihre Einkaufspolitik, die Vermarktungsversuche und die lächerlichen Versuche dem VFL ein neues Gesicht zu verpassen sind gescheitert.
Das Ergebnis ist ein völlig verunsicherter VFL ohne eine Führungspersönlichkeit.
Ziehen Sie die Konsequenzen bevor der Schaden noch größer wird.

Olaf B aus L, 15.09.2019, 07:03 Uhr
5

Da hat ,außer als der EUGEN noch da war, das Umfeld nie so richtig gestimmt.
Noch heute macht man viel Tamtam um den großen VfL, das wird in ein paar Jahren Geschichte sein:Dann gibt es vielleicht in Gummersbach ne Kneipe in Blau Weis mit alten Bildern und Pokalen,so was wie z.b das alte Bauernhaus in Dahl !

Jörg, 15.09.2019, 07:16 Uhr
6

Ein echtes Armutszeugnis was dieser zusammengewürfelte Haufen dort abliefert. Herzlich willkommen im Niemandsland des Handballs. Ich bin jetzt seit fast 30 Jahren treuer Fan gewesen aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.

Bernd, 15.09.2019, 07:33 Uhr
7

Was nach dem ersten Spiel schon zu erwarten war, zeichnet sich mit dem völlig "unfähigen" Spielern und zwar von Torhütern bis zum Angriff fort. Und das ganz schlimme ist ja auch, dass der Trainer jetzt schon nicht mehr weiß wie er die Spieler zu einer echten Mannschaft formen kann. Der VFL sollte froh sein, wenn er auch aus der 2. Liga nicht absteigt. Das ist nun mal Tatsache oder es gelingt Herrn Schindler noch 2 "echte" Verstärkungen nach Gummersbach zu lotsen, aber das ist bei der finanziellen Lage ohnehin illusorisch! Leider hat in der Vorbereitung auf die 2. Liga die Spieler, der Trainer und die Geschäftsleitung versagt. So wird das nix mehr geben, von wegen Aufstiegskandidat - das ich nicht lache!

Kessler-Thönes, Paul-Jürgen, 15.09.2019, 08:55 Uhr
8

Alte Weisheit, aber immer noch richtig: zum Aufsteigen braucht man eine bessere Mannschaft als man in der Klasse drüber haben muss um die Klasse zu halten.

Dennis, 15.09.2019, 10:20 Uhr
9

Die Erwartungshaltung der Fans ist einfach zu gross.
Ich meine, das die Mannschaft und der Trainer noch Zeit bauchen.
Der Aufstieg war erst für die nächste Saison eingeplant. Es geht nicht von jetzt auf gleich. Geben wir doch der Mannschaft insgesamt diese Zeit. Und, die Saison ist noch sehr sehr lang. Ich bin zuversichtliech, da die Mannschaft zusammen wachsen wird. Am Ende wird abgerechnet.

Hans-Jürgen Welke, 15.09.2019, 11:09 Uhr
10

Es ist traurig mit anzusehen das man in coburg von gummersbacher handballern
vor geführt wurde ich bin einfach nur sprachlos !!!!????

Alter Vfler, 15.09.2019, 13:08 Uhr
11

Herr Schindler treten Sie zurück. Sie sind als Geschäftsführer gescheitert. Unter Ihrer Führung ist der VfL aus der 1. HBL abgestiegen ist jetzt weiter im freien Fall und finanziell kurz vor der Insolvenz. Wen Ihnen was an dem Verein liegt , nehmen Sie Ihren Hut. Das Neue Konzept nehmen Sie gleich mit, Leidenschaft vereint mit Pommes Gabel.

Harry, 15.09.2019, 14:25 Uhr
12

@ Hans-Jürgen Welke, ich gebe dir Recht, wenn du sagst, dass die Mannschaft und Trainer noch Zeit benötigt.
Die Mannschaft wird sich noch finden und noch einige Ausrufezeichen in der 2. Liga setzen. Ich bin mir auch sicher, dass am Ende ein einstelliger Tabellenplatz rausspringen wird.
Ich kritisiere auch nicht Spieler und Tranier. Das Potential ist erkennbar. Noch mehr erkennbar ist aber die Verunsicherung. Ein Grund dafür ist die Führung des VFL, die für das Umfeld und die Kaderplanung verantwortlich ist.
Auch wenn der VFL wieder bessere Tage sieht, ist der Imageschaden, durch das gesamte Auftreten von Mannschaft und Vereinsführung, über Jahre geschädigt.

Olaf B aus L, 15.09.2019, 16:41 Uhr
13

Das ist einfach nur schrecklich. Wohin soll das noch führen.

Gunder, 16.09.2019, 09:22 Uhr
14

Kein Geld; keine gute Mannschaft. Scheinbar haben die Gummersbacher das immer noch nicht eingesehen.

Siegerländer, 16.09.2019, 10:06 Uhr
15

Nach den ersten Spielen muss ich sagen, dass ich vom Auftritt der Mannschaft ziemlich enttäuscht bin. Klar war ausgegeben, dass der Aufstieg erst 2021 angepeilt wird. Aber in einer solchen Verfassung werden wir nicht mal unter den ersten 6 landen. Dafür ist die 2. Liga einfach zu stark.

Ich hatte gehofft, dass der Ruck, der durch die Fans gegangen ist (Dauerkarten-Rekord, Unterstützer-Club, Zuschauerzahlen), auch durch die Mannschaft geht. Davon ist aber noch nicht viel zu spüren. Da muss noch mehr Engagement und Leidenschaft kommen. Insbesondere enttäuscht bin ich von den beiden "König-Transfers" Ivic und Kontrec. Dafür, dass die beiden mit zum Korsett der eigentlichen Erstliga-Mannschaft gehören sollten, ist das echt zu mager und zu blutleer!

Das wird seine Zeit brauchen...

Michael, 18.09.2019, 12:20 Uhr
16

Schlimm nur, dass dieser "Reste-VfL" gern gesehener Gast ist, und mit seiner nach Außen transportierten Arroganz (Ignoranz?) viel für die eigenen Niederlagen tut. Wenn man dieses Team fit machen will, für DEN AUFSTIEG ´21, muss man es auch zusammen halten. Dies wird aber nicht geschehen. So öselt man halt weiter bis zum Tag X, der kommen wird. Über Schindler ist alles gesagt...

Markus, 19.09.2019, 10:54 Uhr
17

Möchte gerne mal wissen, ob Ivic günstiger als Carsten Lichtlein ist? Bei Carsten hat sich Schindler total verzockt und das in einer Art und Weise, die ich unterirdisch finde. Sollte Ivic teurer sein, dann ist auch diese Handlung völlig in die Hose gegangen. Genauso wie das neue Leitbild, die neue Vermarktung des VfL, die sicherlich nicht günstig war....

Michael , 19.09.2019, 16:15 Uhr
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