HANDBALL

VfL verzweifelt an Fredrik Genz

pn; 26.12.2019, 19:30 Uhr
Archivfoto: Michael Kleinjung --- Der gebürtige Oberberger Fredrik Genz war Man of the Match.
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VfL verzweifelt an Fredrik Genz

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pn; 26.12.2019, 19:30 Uhr
Gummersbach - Niederlage im Spitzenspiel in Essen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

Rückschlag im Rennen um den Aufstieg für den VfL Gummersbach. Im Spitzenspiel beim TuSEM Essen kassierte das Team von Torge Greve nach zuletzt vier Siegen in Folge wieder eine Niederlage und kann sein Auswärtsphlegma weiterhin nicht ablegen.

 

TuSEM Essen – VfL Gummersbach 29:24 (12:13).

 

Ausgerechnet ein früherer Oberwiehler war der Held des Abends: Torhüter Fredrik Genz, groß geworden in der Jugend des CVJM, entnervte die oberbergischen Schützen gleich reihenweise, brachte es nach seiner Einwechslung in der 20. Minute mit seinen 13 Paraden auf eine spektakuläre Quote von 50 Prozent. Auf der Gegenseite verbuchten Filip Ivic und der spät eingewechselte Matthias Puhle zusammen gerade einmal magere fünf gehaltene Bälle – zu wenig, um in einem engen Spitzenspiel den Unterschied auszumachen.

 

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Dabei hatte die Partie aus Sicht des früheren Rekordmeisters, der nach den letzten Wochen fast ein wenig überraschend mit Jonas Stüber am Kreis startete, gut begonnen. Zwar legten die Gastgeber durch ihre beiden Aktivposten Dennis Szczesny und Justin Müller zügig zum 2:0 (3.) vor, anschließend kontrollierte Gummersbach aber Ball und Gegner weitestgehend. Beide Defensivreihen diktierten das Geschehen, die Offensivreihen mussten sich zu langen Angriffen mühen. Nach einem Lattenknaller von Justin Müller konterte Alexander Hermann zum 3:5 (9.).

 

Und auch von der ersten Zeitstrafe gegen Tin Kontrec ließen sich die Gäste nicht aus der Ruhe bringen, erhöhten sogar zum 6:9 (16.) durch Marvin Sommer. Es sollte allerdings nicht die letzte Zeitstrafe bleiben, die das konsequent agierende Schiedsrichtergespann Hofmann/Horath verteilte. Nach dem 9:11 (24.) kassierte Kontrec nicht nur Ruhepause Nummer Zwei, auch Marvin Sommer und Lucas Firnhaber sorgten mit ihrem Scharmützel für viel Platz auf dem Feld. Trotzdem blieben die Oberberger in Führung, daran änderten auch die weiteren Strafen gegen Alexander Hermann und gegen Lukas Blohme wenig – sie verhinderten allerdings auch, dass Gummersbach in der kampfbetonten Partie seine leichten spielerischen Vorteile auf die Anzeigentafel bringen konnte.

 

Spannend blieb es auch nach dem Seitenwechsel. Greve versuchte den Gegner mit der Variante Haller/Herzig im linken Rückraum und auf der Mitte zu überrumpeln – ein Konzept, das zunächst aufging. Der 33-jährige Routinier eröffnete den zweiten Durchgang zum 12:14, agierte anschließend aber ein wenig zu übermütig und lud Essen zum 14:14-Ausgleich ein. Kippen sollte die Partie trotz einer spektakulären Genz-Parade aber noch nicht. Stattdessen konterten Bozovic, Haller und Sommer noch einmal zum 15:17 (39.). Hatten bislang die Abwehrreihen dominiert, fielen die Tore nun fast Schlag auf Schlag.

 

Gummersbach wehrte sich lange gegen den ersten Rückstand seit dem 2:1, Fredrik Genz wurde aber zunehmend der spielentscheidende Faktor und sorgte fast im Alleingang dafür, dass die Hausherren beim 20:19 (46.) wieder in Führung gingen. Bis zum 22:22 (50.), das Yonatan Dayan mit einer feinen Einzelleistung erzielte, blieb es noch spannend, anschließend stand den VfL-Schützen aber die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Pfosten, Latte und eben jener Genz sorgte für eine fast schon langweilige Schlussphase, in der Gummersbach keine Mittel mehr fand, den Essener Lauf noch zu stoppen: Spätestens beim 27:23 (56.) war das Spitzenspiel entschieden.

 

Wie bitter die Niederlage ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle, denn der ASV Hamm-Westfalen, nächster Gegner des VfL am 30. Dezember in der Dortmunder Westfalenhalle, verlor sein Heimspiel gegen Bietigheim mit 33:36, sodass die Oberberger weiterhin nur einen Punkt Rückstand auf die Aufstiegsplätze haben.

 

Gummersbach: Marvin Sommer (6/1), Janko Bozovic (5), Jonas Stüber, Alexander Hermann (je 3), Robin Haller, Fynn Herzig, Tobias Schröter (je 2), Yonatan Dayan (1).

 

Essen: Tom Skroblien (9/3), Jonas Ellwanger, Dennis Sczcesny (je 4), Ronaldo Urios, Felix Klingler, Justin Müller (je 3), Tim Zechel (2), Carsten Ridder (1).

 

Siebenmeter

3/3 – 1/2 (Skroblin sicher– Sommer einmal im Nachwurf gegen Genz).

 

Strafen

6:14 Minuten (Seidel, Firnhaber, Müller – 2x Kontrec, 2x Hermann, Schröter, Blohme, Sommer).

 

Zuschauer

2578 ausverkauft.

 

Schiedsrichter

Timo Hofmann / Thomas Horath.

 

Ergebnisse und Tabelle

KOMMENTARE

1

Schade VfL, am Ende fehlte irgendwie die Erfahrung auf der Platte, aber wir waren lange Zeit die bessere Mannschaft. Bringt am Ende leider nichts Zählbares ein.
Freuen uns auf das Spiel in der altehrwürdigen Westfalenhalle.
Können nicht verstehen, warum Puhle nicht sein Können unter Beweis stellen darf. Schon im Gespann mit Lichtlein haben wir ihn für besser empfunden, irgendwie spielt er beim VfL immer die zweite Geige. Unverständlich für uns Fans, er hat es verdient auch mal von Beginn an sein Können unter Beweis zu stellen.
Euch allen einen schönen Jahresausklang... Schöne Grüße aus Wahlscheid

Nur der TVW, 26.12.2019, 23:40 Uhr
2

Das taktische Defizit von Torge Greve kostet uns zwei Punkte. Und Schindlers 15.000 EURO Kipper Ivic hätte auch gegen Puhle gewechselt werden müssen. Die Top Teams in der 2. BL sind noch zu weit weg.

Harry, 27.12.2019, 15:49 Uhr
3

Ja, die Leistung unserer Starkeeper lässt regelmäßig zu wünschen übrig. Und trotzdem sind wir auf einem Aufstiegsplatz und P 2 in der Liga, wenn wir morgen als Sieger aus Dortmund abreisen. Also lasst uns dahin Fahren und die Bude zum Brennen bringen.

Alex, 29.12.2019, 09:29 Uhr
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