Gummersbach - Gegen Stuttgart kann der VfL Gummersbach seinen Traumstart ausbauen - Zwei Spieler derzeit angeschlagen - Stüber wieder im Training - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

VfL Gummersbach - TVB Stuttgart (Donnerstag, 19:05 Uhr, SCHWALBE arena).

6:2 Punkte zum Auftakt und Platz sieben in der Tabelle nach dem vierten Spieltag. Nur die wenigsten Handballexperten hatten dem VfL Gummersbach im Sommer einen solchen Traumstart zugetraut. Am morgigen Donnerstag kann die Mannschaft von Gudjon Valur Sigurdsson im Heimspiel gegen den TVB Stuttgart diesen sogar weiter ausbauen. Die Schwaben sind derzeit das krasse Gegenstück zur oberbergischen Cinderella-Story. Mit 0:8 Punkten steht das Team aus der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt momentan auf dem vorletzten Platz und wartet als eins von sechs Teams noch auf den ersten Saisonsieg.

Dass Sigurdsson kein Fan von Tabellenspielereien ist, sollte mittlerweile hinlänglich bekannt sein, auch vor dem Spiel gegen Stuttgart wagt er nicht mehr als einen kurzen Blick, verweist stattdessen auf das knüppelharte Auftaktprogramm der Schwaben. „Wenn man schon auf die Tabelle gucken will, muss man sehen, dass sie in Kiel, gegen Erlangen, in Berlin und gegen die Löwen gespielt haben – alles Teams, die noch ungeschlagen sind und derzeit zu den Top5 der Liga gehören.“

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Stuttgarts Trainer Roi Sanchez sprach nach der 30:43-Klatsche gegen die Rhein-Neckar Löwen sogar davon, dass die Saison für sein Team erst an diesem Donnerstag richtig beginnen würde. „Sie haben auf jeden Fall eine bessere Mannschaft als es ihre Ergebnisse bislang aussagen“, wird Sigurdsson nicht müde, die Qualitäten der Gäste aufzuzählen.

Vor der Saison wurde Torwart-Routinier Silvio Heinevetter aus Melsungen verpflichtet. Die beiden Außen Patrick Zieker und Daniel Fernandez Jiminez zeigten sich zuletzt in Torlaune, dazu sei der Rückraum der Rückraum mit Max Häfner, Adam Lönn und dem quirligen ungarischen Spielmacher Egon Hanusz nicht minder schwach besetzt. „Dazu haben sie eine wirklich starke 6:0-Deckung. Die 43 Gegentore gegen Mannheim resultierten vor allem aus Ballverlusten und einem schwachen Rückzugsverhalten“, analysiert der VfL-Coach den Gegner.

Ob es sein Team genauso dramatisch machen wird, wie zuletzt gegen Hamm und in Wetzlar? Geplant sei es jedenfalls nicht, verrät der Isländer mit einem Augenzwinkern: „Es steht nicht auf meinem Gameplan, es so spannend zu machen.“ Gleichzeitig warnt er aber nochmals vor Stuttgart: „Sie werden wahrscheinlich ihre erste realistische Chance sehen, Punkte zu holen.“ Den eigenen Saisonstart will er bei aller Euphorie in der Stadt nicht überbewerten: „Unser Ziel bleibt es, weiter unseren Handball zu spielen und weiter so zu decken. Der Rest kommt dann mit einer hoffentlich vollen SCHWALBE arena von allein.“

Das Duell mit Stuttgart könnte allerdings auch zur ersten echten Nagelprobe werden. Denn: Dominik Mappes droht auszufallen. Am Dienstag war beim 40-Tore-Spielmacher nur individuelles Training möglich. Auch Nemanja Zelenovic konnte nicht mit der Mannschaft trainieren. „Ich weiß noch nicht, ob die beiden mir zur Verfügung stehen. Es sieht nicht unbedingt top aus“, so Sigurdsson, dem die Fokussierung auf seinen Neuzugang ohnehin missfällt: „Ich muss ihn nicht hochloben. Jeder sieht, was für Leistungen er abliefert. Auch wenn er derzeit heraussticht, haben wir auch noch andere Spieler, die das bislang wirklich überragend machen.“ Ob Mappes Leistungen auch dem Bundestrainer, der demnächst seinen Kader für das Länderspiel gegen Schweden bekanntgeben wird, schon aufgefallen sind? Einen Anruf habe er jedenfalls noch nicht erhalten, sagt Sigurdsson.

Aber auch positive Nachrichten gibt es aus dem VfL-Lazarett. Jonas Stüber ist am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, nachdem er sich vor der Saison im Testspiel gegen Melsungen eine Schulterverletzungen zugezogen hatte. Ob er am Donnerstag im Kader stehen wird, ließ der VfL-Coach bewusst offen: „Das Rehaprogramm hat er gut überstanden, aber wir warten die Reaktion seines Körpers ab.“