HANDBALL

VfL erwartet Kracher zum Auftakt in die englische Woche

pn; 09.11.2022, 16:00 Uhr
Foto: Thomas Wirczikowski ---- Lukas Blohme trifft morgen auf seinen Heimatverein. Der Rechtsaußen stammt aus der Nachwuchsarbeit der SG Flensburg-Handewitt.
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VfL erwartet Kracher zum Auftakt in die englische Woche

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pn; 09.11.2022, 16:00 Uhr
Gummersbach – Gegen die Startruppe der SG Flensburg-Handewitt ist der VfL Gummersbach nur Außenseiter - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach – SG Flensburg-Handewitt (Donnerstag, 19:05 Uhr).

 

Magdeburg, Flensburg, Rhein-Neckar Löwen oder Kiel – das sind die Gegner, nach denen nicht nur die VfL-Fans während der Zeit in der 2. Liga gelechzt haben. Auch Gummersbachs Trainer Gudjon Valur Sigurdsson betont vor dem Auftakt der englischen Woche gegen die SG Flensburg-Handewitt, wie sehr er sich freut, sich wieder mit diesen Spitzenteams messen zu dürfen. „Das ist die Crème de la Crème der vergangenen Jahre. Was gibt es Besseres als solche Gegner wieder in Gummersbach zu haben?“, fragt er.

 

Auch wenn der isländische VfL-Coach es nicht explizit sagt, für seine Handballer ist es auch eine Art Bonusspiel, in dem man eigentlich nur gewinnen kann. Auch ohne die zuletzt ein wenig abflachende Formkurve wäre Gummersbach gegen die Startruppe von der Flensburger Förde nur krasser Außenseiter. Eine Niederlage erwartet fast jeder, ein Sieg wäre eine Sensation. Dass die Mannschaft zu solch außergewöhnlichen Leistungen in der Lage ist, bewies sie im Heimspiel gegen Magdeburg, als man am 2. Spieltag mit 28:30 denkbar knapp an einer dieser Sensationen vorbeirauschte. Ohnehin zeigte das vergangene Wochenende, dass Überraschungen in der Liga keine Eintagsfliege sein müssen (Lemgo siegt in Kiel, Minden schlägt Berlin, Löwen verlieren in Hamburg).

 

Für den VfL ist es aber auch der Auftakt in eine kräftezehrende Woche. Denn nach dem Spiel am Donnerstagabend wartet bereits am Sonntagnachmittag das wichtige Auswärtsspiel beim Bergischen HC, an das in Gummersbach aber noch kein Gedanke verschwendet wird. Sigurdsson kennt diesen Rhythmus noch allzu gut aus seiner eigenen Karriere. Was er weiß: Handballer spielen lieber, statt zu trainieren. „Ich fand englische Wochen schon immer super. Da merkt man erst richtig, dass wir jeden Spieler brauchen“, sagt er. Für die Champions League-gestressten Flensburger, die mit 15:5 Punkten in der Liga auf Rang vier in Lauerstellung liegen, ist der Drei-Tages-Rhythmus in ihrem eng getakteten Terminkalender ohnehin pure Routine.

 

Es spricht für die Qualität der Norddeutschen, dass sie sogar den Ausfall eines der besten Handballer der Welt kompensiert bekommen. Der Schwede Jim Gottfridsson muss wegen eines Muskelbündelrisses in der Wade pausieren. Mit Mads Mensah Larsen, Lasse Möller, Gøran Søgard Johannessen und Aaron Mensing hat SG-Trainer Maik Machulla aber immer noch genügend Weltklasse im Kader. Die Außenbahnen sind mit Emil Jakobsen und Johan Hansen nicht minder schlecht besetzt. Den deutschen Nationalmannschaftskapitän Johannes Golla bezeichnet Sigurdsson sogar als einen der besten Kreisläufer weltweit.

 

Wie intensiv er sich die Flensburger Niederlage in Lemgo (21:26) Mitte Oktober angesehen hat, will der VfL-Coach nicht verraten. Den ein oder anderen Hinweis, wie man das Machulla-Team entzaubern könnte, dürfte die Analyse aber ergeben haben. „Ohne eine gute Abwehr und eine Torhüterleistung auf Weltklasseniveau wird es nicht nur schwer, sondern fast unmöglich“, sagt der Isländer. Auch das Gegenstoßspiel müsse wieder so funktionieren wie zu Saisonbeginn. Ein wichtiger Faktor seien zudem die VfL-Fans: „Wir werden nicht nur die Spieler, sondern auch die 4.000 Zuschauer brauchen.“

 

An der Defensive lag es zuletzt aber nicht. Dass sein Team in den letzten Spielen offensiv ein wenig schwächelte, hatte der frühere Linksaußen schon im Sommer erwartet: „Die Euphorie war nach dem Aufstieg zunächst riesig, aber dann kam ein wenig der Alltag. Wichtig wird, dass wir diese Freunde wieder in unser Spiel bekommen.“ Die Mannschaft arbeite jeden Tag hart, betont er. Das Ziel: Jeden Tag ein bisschen besser werden. Dazu gehören auch schlechte Phasen, durch die man durchmüsse. „Es gehört auch zur Wahrheit, dass wir aus der 2. Liga kommen und bei uns sehr viele Spieler einen sehr guten Tag brauchen, damit wir mit den Topteams mithalten können.“

 

Personell hat sich die Lage zur Niederlage in Melsungen nicht verändert. Neben den Langzeitverletzten Häseler und Zelenovic ist der Einsatz von Tom Kiesler noch ungewiss. Die tiefe Schnittwunde des Abwehrspezialisten heilt gut. Man müsse aber abwarten, wie diese getaped werden könne.

 

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