Gummersbach - Der amtierende Bundesliga-Champion spielt mit der Gummersbacher Defensive Katz und Maus - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Es war klar, dass es eine harte Nuss werden würde, denn schließlich musste man beim amtierenden Deutschen Meister in Magdeburg antreten. Aber dass die Gummersbacher Bundesligahandballer vom Besuch in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gleich eine 29:41 (15:20)-Packung mit ins Oberbergische bringen würden, hatten selbst notorische Zweifler nicht erwartet.

 

SC Magdeburg - VfL Gummersbach 41:29 (20:15).

 

Gudjon Valur Sigurdsson versuchte so freundlich wie möglich auf die Nachfragen von Heiko Mallwitz, dem umtriebigen Sky-Reporter, zu antworten. Doch es war bis in den letzten Winkel der GETEC Arena deutlich spürbar, dass der Trainer des VfL Gummersbach angefressen, so richtig angefressen war. Dass der höfliche Umgangston nur Fassade des Isländers war, konnte er nicht verhehlen. Und daher scheute der ehemalige Weltklasse-Linksaußen, der sich sonst so gerne schützend vor seine Spieler stellt, am Sonntagnachmittag auch den Klartext in Reinkultur nicht.

 

"Wir haben uns heute unheimlich viele Fehler erlaubt und uns viel zu früh aufgegeben", ärgerte sich Sigurdsson, der seinen völlig konsternierten Akteuren geradezu bodenlose Naivität bescheinigte. "Natürlich ist Magdeburg eine Supermannschaft. Aber was wir gezeigt haben, geht gar nicht", zeigte sich "Goggi" schwer enttäuscht vom Auftritt der Seinen an der Börde.

 

Dass  ein ganz spezieller Nachmittag auf die 6.600 Zeugen des Ost-Westklassikers warten würde, zeichnete sich in seiner drastischen Form schon in den ersten zwölf Minuten ab, als die beiden Teams insgesamt bereits 20 Tore erzielen konnten. Es wurde gerannt und geballert wie in einem Italowestern. Allerdings demonstrierte der Meister bereits zu diesem Zeitpunkt seine Überlegenheit und hatte bei 13 Versuchen zwölf Mal getroffen (12:8).

 

Dennoch fand der VfL nach einem Torwartwechsel vom bedauernswerten, weil allein gelassenen Fabian Norsten zu Tibor Ivanisevic zurück ins Spiel. Beim 14:12 beziehungsweise 15:13 (21./22.) für den SCM waren die Gäste jedenfalls dank einiger starker Paraden des Serben wieder dran an den Hausherren. Und das trotz eines ganzen Portfolios an Schwächen und Fahrkarten.

 

Beim 20:15 für die Sachsen-Anhaltiner zur Pause nahm man sich auf Seiten des Liga-Erstsemesters noch einmal einiges vor für die zweiten 30 Minuten. Trotz des reflexstarken Ivanisevic und den abschlussstarken Julian Köster (am Ende neun Tore bei elf Versuchen) sowie Lukas Blohme (sieben von zehn) geriet man aber aus VfL-Perspektive in der ersten Viertelstunde nach Wiederanwurf völlig unter die Räder der grün-roten Offensivmaschine (32:22/45.). Dass sich zudem SCM-Keeper Nikola Portner in Galaform steigerte, beschleunigte den oberbergischen Untergang nur noch.

 

Magdeburg: Portner (15 Paraden), Jensen (nur bei einem Siebenmeter eingesetzt); Smits (11/2), Weber (2), Kristjansson (7), Damgaard (7), Pettersson, Meister, Hornke (4), Musche (5), O’Sullivan (3), Bergendahl (2), Meister, Chrapkowski, Lipovina

 

Gummersbach: Fabian Norsten 1.bis 10 und ab 54. /2 Paraden, Tibor Ivanisevic 11. bis 53./9 Paraden) Julian Köster (9), Lukas Blohme (7/1), Ole Pregler (4), Tilen Kodrin (2), Miro Schluroff (1) Finn Schroven, Mathis Häseler, Ellidi Vidarsson (3), Tom Jansen (2), Hakon Styrmisson (1) Jonas Stüber, Stepan Zeman.

 

Schiedsrichter: Tanja Kuttler/Maike Merz (Meckenbeuren/Oberteuringen)

 

Siebenmeter: 2/2 – 3/1 (Smits sicher - Köster Latte, Styrmisson scheitert an Portner)

 

Zeitstrafen: 10:6 (Chrapkowski, Kristjansson, Hornke, O'Sullivan, Bergendahl - 2x Köster, Schluroff)

 

Zuschauer: 6.600

 

Ergebnisse und Tabelle