HANDBALL

VfL blamiert sich im Nachbarschafts-Duell

bv; 13.04.2021, 21:28 Uhr
Archivfoto: Thomas Wirczikowski --- Mathis Häseler war mit Abstand bester Gummersbacher Feldspieler beim schwachen Auftritt in Ferndorf.
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VfL blamiert sich im Nachbarschafts-Duell

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bv; 13.04.2021, 21:28 Uhr
Gummersbach - In einem Nachholspiel verlieren die Sigurdsson-Schützlinge mit 27:25 (12:11) beim TuS Ferndorf - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Bernd Vorländer

 

Was ist das jetzt? Ein Tief, eine Delle, eine Krise? Auf jeden Fall hat sich der VfL Gummersbach am Dienstagabend beim Nachbarn TuS Ferndorf, der nach einer Corona-bedingten Spielpause immer noch auf sechs Stammkräfte verzichten musste, nach Kräften blamiert. Über 60 Minuten hinweg hatte man als Beobachter zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass hier eine Gäste-Mannschaft auf dem Feld stand, die in die erste Liga aufsteigen will. Nach der 28:24 -Niederlage in Rimpar war dies nun die zweite Auswärtspleite in Folge, sodass man in der Tabelle mit 37:13 Punkten hinter den TuS N-Lübbecke zurückgefallen ist.

 

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Die erste Halbzeit war für den VfL Gummersbach, der auf Raul Santos und Jonas Stüber verzichten musste, schon eine, die man komplett vergessen konnte. Wie schon bei den Rimpar Wölfen blieb man jeden Beweis von Erstliga-Tauglichkeit schuldig. Abspielfehler, Missverständnisse, technische Unzulänglichkeiten - fast kam man sich wie bei einem Freundschaftsspiel im Sommer vor. Und hätte man nicht Youngster Mathis Häseler gehabt, der in der Anfangsphase viermal traf, wäre man gegen einen mit bescheidenen Mitteln, aber kampstarken TuS Ferndorf bereits früh ins Hintertreffen geraten. Was vor allem auffiel: Es gab weder Druck noch Spielfluss im Rückraum und in Zusammenarbeit mit dem Kreisläufer.

 

Dabei hatte Ferndorf bereits nach wenigen Minuten seinen Linksaußen verloren, der nicht auf dem Spielbericht stand und folgerichtig auf der Tribüne Platz nehmen musste. Doch es nutzte dem VfL nichts, der auch mit den kleinlich pfeifenden Schiedsrichtern nicht zurechtkam. Lediglich bei zwei Würfen von Timm Schneider ins leere Ferndorfer Tor zum 5:7 und 6:8 hatte man den Eindruck, Gummersbach könnte in seinen Rhythmus kommen. Doch beim 9:9 (23.) waren die Gastgeber wieder da. Und als Tobias Schröter, ohne vorher eine Sekunde gespielt zu haben, einen Siebenmeter vergab, nutzte der TuS die Unsicherheiten im blau-weißen Lager, um eine knappe Halbzeitführung in die Kabine zu bringen.

 

Und die Gäste schafften es tatsächlich, in den zweiten 30 Minuten noch schwächer als vor der Pause zu agieren. Bis zur 40. Minute hielten die Gastgeber ein 16:14, ehe sich einzig Matthias Puhle und der 18-jährige Mathis Häseler entschieden gegen eine Niederlage stemmten. Puhle zeigte einige sehr gute Paraden, Häseler verwandelte alle Siebenmeter kaltschnäuzig. So bekamen die Gäste beim 16:18 Oberwasser. Wer jedoch gedacht hatte, der VfL könnte jetzt befreiter aufspielen, sah sich getäuscht. Ferndorf kam zurück, führte nach 50 Minuten 20:18, Gummersbach agierte zwischenzeitlich immer wieder mit dem siebten Feldspieler, und beim 24:24 (57.) war die Partie erneut komplett offen. Jetzt aber leistete sich mit Häseler der beste Gummersbacher Akteur zwei Fehlwürfe von außen - und Ferndorf entschied die Partie in der Folge für sich.

 

Keine 20 Feldtore erzielte der VfL beim Nachbarn, was vor allem an der Rückraumschwäche der Gäste lag. Bozovic leistete sich derart viele Fehlwürfe, dass es zum Haareraufen war, auch Schneider, Herzig und Köster wirkten gehemmt. Im Lager der Kreisstädter muss man sich sehr schnell etwas einfallen lassen, denn sonst kann man das Kapitel Aufstieg schnell zu den Akten legen.    

 

Tabelle Zweite Bundesliga

KOMMENTARE

1

Bitte kein Aufstieg. Grausam

, 13.04.2021, 21:50 Uhr
2

Die gute Nachricht ist, dass der VfL in dieser Saison nicht mehr in Abstiegsgefahr geraten kann. Aufstiegsphantasien sollten aber nach den in den letzten Spielen gezeigten Leistungen umgehend begraben werden. Lieber sollte für die kommende Saison ein solider Zweitliga-Kader zusammengestellt werden.

Andreas Kinas, 13.04.2021, 23:37 Uhr
3

Was für eine Leistung! Sorry das geht gar nicht. Langsam wird es zur Tradition, das man gegen den Tabellenletzen verliert. Unfassbar. Hätte ich meine zeit doch lieber mit was anderem verbracht, anstatt mir das Spiel anzusehen...

Viktor F, 14.04.2021, 05:58 Uhr
4

Wenn die Leistungen so weiter gehen werden sich wohl bald die Sponsoren abmelden. Diese Saison geht es nicht mehr; für die Nächste rückt dann die 3. Liga immer näher und die Lichter gehen aus.

Werner S., 14.04.2021, 10:07 Uhr
5

Diese Mannschaft sollte sich mehr auf die Mittelfeldplätze konzentrieren. Jede Mannschaft hat eine bessere Einstellung zum Spiel wie der VfL. Man kann sie sich gar nicht mehr anschauen. Langsamer Aufbau, kaum Durchschlagskraft im Rückraum und leicht für den Gegner zu durchschauen. Für die erste Liga würde das auf gar keinen Fall reichen.

Dirk K. , 14.04.2021, 10:38 Uhr
6

Leidenschaft vereint.
Nur, wo war da die Leidenschaft ?
Man hat den Eindruck, dass einzelne Spieler Dienst nach Vorschrift machen.
Bitte, gebt wieder Gas. Ihr könnt es doch.

, 14.04.2021, 11:09 Uhr
7

Trainer? Aufstieg? Solide?----- Da stimmt was nicht, oder man will uns sagen dass man garnicht aufsteigen will weil man es nicht gebacken bekommt! Die Spiele werden immer grausamer! Der Trainer sollte jetzt überdacht werden.... glaube nicht dass er dem gewachsen ist! Leider- als Spieler war er top.....! Ich denke wir können uns jetzt auf mehrere Jahre 2. Liga einrichten, da die Leisung für die erste Liga nicht reicht! Schade

Michael S., 14.04.2021, 11:54 Uhr
8

Ich war selber Spieler. Jeder hat dass Recht, auch mal schlecht zu spielen. Schließlich sind es Menschen die hier agieren und keine Maschinen. Allerdings fällt mir explizit auf, dass die Manschaft leblos wirkt und einige Spieler nicht bereit sind über die Schmerzgrenze hinaus zu gehen. Ein Aufstieg ist aus meiner Sicht lebensnotwendig. Allein schon aus wirtschaftlichen Gründen. Ferner ist es in meinen Augen nicht zielführend auf den Geschäftsführer oder den Trainer oder die Spieler verbal einzuschlagen. Dies könnte die Situation nur noch verschärfen. Besser ist es, dass die Verantwortlichen dringend in medias res gehen und dass Aufstiegsschiff wieder flott gemacht wird. Respektive auf Kurs gebracht wird. Denn noch ist der Aufstieg durchaus möglich. Aber es muss jetzt gehandelt werden.

Michael Hunscher, 14.04.2021, 12:26 Uhr
9

Irgendwann wird jeder wirklich Verantwortliche auch dieses Vereins einsehen müssen, dass Personal in Führungspositionen ohne qualifizierte Ausbildung, gepaart mit fehlender Erfahrung und empathischer Veranlagung ins Desaster führen muss. Aber bis dahin ist halt noch Leiden angesagt.

, 14.04.2021, 15:12 Uhr
10

Mit den Kommentaren 6 und 7 gehe ich voll mit, keine Leidenschaft, kein Wille und offenbar keine Motivation!
Ein Aufstieg wäre der sichere Abstieg!
Als Beobachter im TV bleibt tatsächlich die Vermutung das eine Ansage „von oben“ vorliegt: lasst das mal sein mit dem Aufstieg! Hab im Moment echt keinen Bock mehr diese Gurken anzusehen.

Heesters, 14.04.2021, 17:22 Uhr
11

Ich denke auch: Draufhauen bringt nichts! Positiv ist die Entwicklung der jungen Talente (gestern Mathis Häseler, sonst Jonas Stüber oder Malte Meinhardt). Da wäre eine Unterstützung der routinierten Spieler hilfreich. Vielleicht gelingt es die Sponsoren zu halten, um dies in einem weiteren Jahr in der 2. Liga voranzutreiben. .....und dann mit eigenem Blut durchzustarten. Somit wäre das Legionärsverhalten - der Eindruck ergibt sich leider (s. Bozovic, Santos) - durch Leidenschaft kompensierbar. Der Stimmung würde das in der Schwalbe-Arena, wenn es dann wieder so weit ist, keinen Abbruch tun.

Gummersbacher, 14.04.2021, 17:53 Uhr
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